Die Vorzeichen waren klar: Der designierte Bayernligameister ging als haushoher Favorit ins Rennen um den auszuspielenden Platz in der ersten Hauptrunde des Totopokals auf Landesebene. Die Hausherren, aktuell zweitbeste Rückrundenmannschaft der Landesliga Nordost, wollten den Wagnerstädtern das Leben am Porschnitzweg so schwer als möglich machen. Mit Erfolg.
Julian Pötzinger (gelb) und Michael Meissner im Duett.
Andreas Bär
Die Oberkotzauer taten dabei etwas, was sich in der Bayernliga nur wenige Teams gegen die Altstädter trauten: Sie präsentierten sich zwar tiefstehend und kompakt im Mittelfeldverbund, traten aber keinesfalls als "Mauerkünstler" auf. Im Gegenteil. Immer wieder versuchten die kecken Hausherren über Nathaniel Weiss auf der rechten Bahn, den immer wieder in die Spitze stoßenden Ünal Durkan und den pfeilschnellen Sebastian Göcking Nadelstiche zu setzen. Gegen defensiv bekanntermaßen grundsolide auftretende Bayreuther nicht immer einfach, dennoch hin und wieder durchaus ansehnlich. Einmal musste Ex-Drittligakeeper Andreas Sponsel all seine fußballerischen Fähigkeiten zeigen, um das Leder 30 Meter vor dem Kasten gerade noch so vor Ünal Durkan zu entschärfen. Die ansehnlichen Offensivbemühungen der Hausherren waren auf der anderen Seite nicht dazu geeignet, den Qualitätsunterschied zu kaschieren. Einzig die fehlende Präzision im Abschluss verhinderte eine Altstädter Führung schon vor dem Pausentee. So verzog Hiemer nach Ulbrichts Pass nur knapp - die dickste Möglichkeit der Gäste. Glück hatte Oberkotzau, dass Schiedsrichter Roman Solter das Duell mit Stürmer Perparim Gashi für sich entschied. Solter und Gashi - in ihren langen Karrieren schon mehrfach aufeinandergetroffen und nie wirklich gut Freund miteinander geworden - standen zwei mal im Blickpunkt. Während Gashi seinen Versuch, einen Elfmeterpfiff herauszuschinden, im ersten Fall ohne Murren eingestand, war er sich nach Fabian Sturms griechisch-römischer Einlage felsenfest sicher, einen Pfiff zu bekommen. Er war sich zu sicher. Die Pfeife des gut postierten Referees schwieg erneut.
Und zack, lag die Murmel im Netz. Mit einem Kunstfreistoß war Philip Mölter erfolgreich.
Andreas Bär
In Hälfte Zwei gab es auf der Hohen Wart dann auch zu sehen, was im ersten Abschnitt noch fehlte: Tore. Und zwar sehenswerte. Den Anfang machte Timothy Nicolaus, der einen feinen Flankenlauf des gerade eingewechselten Michael Eckert im Stile eines Torjägers verwertete. Auf der anderen Seite bewies der ebenfalls gerade von der Bank gekommene Philip Mölter sein feines Näschen für das runde Leder. Nach einem Brlenic-Foul am einmal mehr pfeilschnell durch die Altstädter Abwehrreihe wuselnden Sebastian Göcking nahm Mölter aus 20 Metern punktgenau Maß und zimmerte das Spielgerät sehenswert ins Tordreieck - keine Abwehrchance für Andreas Sponsel. Die Oberkotzauer Hoffnung auf einen Sensationscoup währte jedoch nicht lange. Nach einem Hiemer-Eckball traf der ebenfalls eingewechselte Stefan Kolb per Kopf. Den Schlusspunkt besorgte Timothy Nicolaus, der einen blitzsauberen Konter zum Endstand in einer durchaus kurzweiligen Partie verwandelte.
Während Oberkotzau nach der einmal mehr guten Leistung im Ligabetrieb hofft, die Relegationsplätze unter Umständen doch noch verlassen zu können, dürfen die Altstädter am Wochenende zwei Mal auf die Meisterschaftsfeier hoffen. Dann, wenn Forchheim am Samstag gegen Memmelsdorf nicht siegen sollte. Oder wenn man selbst in Ammerthal am Sonntag dreifach punktet.
Spielbericht eingestellt am 30.04.2014 22:39 Uhr