Das gab es zuletzt häufiger im Toto-Pokal. Der FC Würzburger Kickers gastiert im Grabfeld beim TSV Großbardorf. In der letzten Saison schafften die Kickers das Weiterkommen nur mit Mühe und Not nach Elfmeterschießen.
Spielt Yasir Aldijawi da etwa Kickers-Kapitän Peter Kurzweg schwindelig?
Steffen Krapf
Das war ein richtiger Paukenschlag mit dem die Mannschaft von Trainer Mario Schindler die Partie eröffnete. Klar, die Würzburger Kickers suchten sofort den Vorwärtsgang. Schindlers Großbardorfer aber trafen die Profimannschaft gleich mit dem ersten Konter des Spiels tief ins Mark. TSV-Stürmer Jannik Göller entwischte seinem Gegenspieler Yannick Scholz leichtfüßig. Der Abschluss des 22-Jährige wirkte dann sogar noch abgezockter. Mit einem satten, trockenen Flachschuss knallte Göller das Leder an den Innenpfosten und ins Tor. „Wir haben ganz kurz an der Sensation geschnuppert“, feixte Schindler hinterher. Da wusste er längst, dass der Zwei-Klassen-Unterschied zu häufig im Spiel sichtbar wurde. Nach der frühen Führung war seine Elf allerdings erstmal weiter gut im Spiel. Die Kickers brauchten ein paar Minuten, um wieder Druck auf die TSV-Defensive auszuüben. In der 17. Minute flog eine Flanke von rechts in den Strafraum der Gastgeber, Kickers-Flügelstürmer Benyas Junge-Abiol nahm den Ball mit vollem Risiko volley. Er traf perfekt. Innenpfosten. Tor. 1:1. Anschließend drückte der letztjährige Vizemeister der Regionalliga Bayern gegen den Bayernliga-Absteiger ordentlich aufs Gaspedal. „Die Laufeinheit hätte es eigentlich nicht gebraucht“, sagte Schindler hinterher, mit Blick auf die jetzt drei englischen Wochen zum Saisonstart. Nach einem Steilpass des spielfreudigen Fabian Wessig, der für Ivan Franjic, der geschont wird, im Kickers-Mittelfeld ran durfte, knallte Tim Sausen, der sich wiederum im Sturm anstelle von Saliou Sané beweisen durfte, den Ball von der Unterkante der Latte ins Tor zum 1:2 (24.). Die Kickers ließen Ball und Gegner weiter laufen. Die entstandenen Lücken nutzten die Würzburger mit wuchtigen Distanzschüssen. Fabian Wessig zum 1:3 (34.) und Dominik Meisel zum 1:4 (45.).
Mittelfeldspieler Fabian Wessig machte eine sehr ordentliche Partie.
Steffen Krapf
Nach dem Seitenwechsel dominierten die Kickers weiter, ließen es in letzter Konsequenz aber etwas ruhiger angehen. Über die rechte Seite sorgte Thomas Haas nach seiner Einwechslung zur Pause für permanente Unruhe. Dardan Karimani traf in der 55. Minute den Pfosten. Drei Minuten später rauschte ein Schuss des eingewechselten Benjika Caciel am kurzen Eck vorbei. Auf der Gegenseite kam Großbardorf durch „Joker“ Elias Reiher, der sich schön durchsetzte allerdings nicht präzise genug abschloss, zumindest mal wieder zu einer Torchance (63.). Drei Zeigerumdrehungen später zappelte der Ball dann aber ein fünftes Mal im Netz von TSV-Keeper Fabio Böhm. Nach einer Flanke von Haas traf Sausen, im Nachsetzen, zum 1:5. Anschließend plätscherte das Spiel dahin. Großbardorf ging deutlich die Kraft aus. In den Schlussminuten drückte die Elf von Cheftrainer Marco Wildersinn noch einmal auf das sechste Tor. Fabian Wessigs Flachschuss aus 18 Metern parierte Böhm stark. Bei Caciels Chance nach einem starken Tempodribbling wäre Böhm machtlos gewesen. Die Kugel flog ganz knapp am Tor vorbei.
Das war knapp: Benjika Caciel verpasst den Treffer zum 1:6.
Steffen Krapf
Es blieb beim hoch verdienten 1:5. Für beide Mannschaften geht es bereits am Freitag im Ligabetrieb weiter. Während der TSV Großbardorf den Tabellenzweiten FT Schweinfurt empfängt, gastiert am Dallenberg der Überraschungsspitzenreiter TSV Aubstadt, der im Parallelspiel das Pokalderby gegen den FC 05 Schweinfurt mit 3:0 gewinnen konnte.
Spielbericht eingestellt am 15.08.2023 22:17 Uhr