von Hans Haberzettl
Auch im siebten Punktspiel in Folge vermochte der VfL Frohnlach keinen Dreierpack zu verbuchen. Die Schützlinge von Werner Gückel kassierten vor magerer Kulisse von lediglich 150 Zuschauern gegen den FC Ismaning mit 0:3 nach einer schwachen Vorstellung bereits die vierte Heimpleite. In den vergangenen 630 Minuten erzielte der VfL nur zwei Treffer. Doch diesmal war es nicht nur die Offensivabteilung, die den fröstelnden Fans im Willi-Schillig-Stadion die gefühlte Temperatur noch weitaus kälter erschienen ließ als die gemessene.
Die unsicher wirkende Viererkette lud die Gäste aus Oberbayern regelrecht zu Treffern ein. Wäre deren Torhunger nicht angesichts einer frühen 2:0-Führung schon gestillt gewesen, hätte es für die Hausherren ein böses Erwachen geben können. Ohne große Spagate vollziehen zu müssen, kontrollierten die Rand-Münchner die Partie fast problemlos. In punkto Spritzigkeit, Abgeklärtheit und Automatisierung der Laufwege waren sie ihrem kämpferisch bemühten, aber ansonsten überforderten Widersacher um Längen voraus.
Bei Frohnlach gelang es dem vermeintlichen Goalgetter Rene Schubart auch diesmal nicht, seine Ladehemmung abzulegen. Und als Coach Werner Gückel im zweiten Durchgang alles versuchte, indem er nach Verletzungen die Kreativspieler Bastian Renk und Christian Brandt sowie den letztjährigen Bayernliga-Torschützen Thomas Karg aufs Feld schickte, wurde eines schnell klar. Alle drei brauchen noch einige Zeit, um ihr Potential endlich wieder abrufen zu können.
Die Frohnlacher spielten ihrem Kontrahenten bereits in den ersten 15 Minuten alle Trumpfkarten in die Hand, die dieser auch ausreizte. Auf der rechten Außenbahn eroberte sich der viele Freiheiten genießende Mittelfeldmotor Thomas Bachinger im Zweikampf gegen den unentschlossen wirkenden Thomas Weller das Leder und bediente Anton Siedlitzki (4.) in der Strafraummitte. Der tanzte drei Gegenspieler aus und vollendete überlegt zum 0:1. Die Wischielf versuchte dagegenzuhalten. Zwei Freistöße von Frank Fugmann entschärfte der nicht immer sicher wirkende FC-Keeper Emilio Pingitore, dann hatten seine Mitstreiter das Geschehen wieder im Griff.
Nach einer Ecke von Bachinger fühlte sich keiner der langen Kerls in der Viererkette der Hausherren für den nach vorne preschenden Innenverteidiger Sebastian Ruhl (15.) zuständig. Aus kürzester Distanz köpfte er schulmäßig zum 0:2 ein. Eine Resultatserhöhung lag in der Luft. Der wendige Sturmführer Mijo Stijepic verfehlte sein Ziel aus zwölf Metern äußerst knapp, Rainer Storhas und Bachinger fanden aus kurzer Distanz in Torhüter Alexander Weber ihren Meister, der dabei seine ganze Routine in die Waagschale warf. Die Gückel-Schützlinge versuchten sich aufzubäumen. Einen Direktschuss von Manuel Fiori bekam Pingitore im zweiten Zupacken zu fassen und Schubarts Flugkopfball fehlte die nötige Wucht.
Der Versuch einer Wende nach dem Seitenwechsel erwies sich als Strohfeuer. Dem noch immer an einer Schambeinentzündung laborierenden Karg mangelte es trotz allen Bemühens an Spritzigkeit, denn er wurde mehrmals in aussichtsreicher Position abgeblockt. Zahlreiche Flanken verpufften, weil der Gast kompakt stand und gedanklich oft schneller reagierte. Zwei Ausrufezeichen für den VfL waren dennoch zu vermelden. Der von Renk steilgeschickte Christian Beetz hatte mit einem Schrägschuss, der am kurzen Pfosten vorbeizischte, kein Glück. Sinan Bulat blieb im Gewühl am Pingitore hängen.
Als dann der Sieger noch einmal Fahrt aufnahm, wurde das an diesem Tag mangelhafte Verschieben in der Defensivabteilung der Heimmannschaft zum wiederholten Male deutlich. Bei einem Rettungsversuch gegen Stijepic sprang Marcin Sokotowski im Fallen der Ball an die Hand. Den fälligen Strafstoß wuchtete Thomas Schwarzbauer (88.) knallhart zum 3:0-Endstand halbhoch ins linke Eck.
Spielbericht eingestellt am 18.10.2009 11:56 Uhr