Zwei Mal hatten die "Domreiter" mit 2:1 auswärts gewonnen, doch wie schon im Heimspiel gegen die Reserve der Frankfurter Eintracht kam die Elf von Kurth kaum zum Verschnaufen. Fast 500 Zuschauer hatten sich im Stadion bei herrlichem Wetter eingefunden und sahen auf des Gegners Seite einen Spieler mit der Nummer 10, der aus einer sattelfesten und geschlossenen Großaspacher Mannschaft hervorragte. Abedin Krasniqi heißt der Mann, der, wenn er so weiter spielt, locker auch eine oder mehr Ligen höher spielen könnte.
Thomas Dotterweich sah seine zehnte Gelbe Karte und wird im Heimspiel gegen Reutlingen fehlen. Hier lässt er Rüdiger Rehm aussteigen.
Bernd Riemke
Eben jener Krasniqi war es auch, der nach vier Minuten das Bamberger Taktik-Konzept über den Haufen warf. Ein weiter Ball aus der Abwehr, den das heutige Innenverteidiger-Duo Mirschberger und Bechmann beidesamt unterliefen, ermöglichte Krasniqi viel Freiraum bei seinem Alleingang auf Keeper Essig. Essig kam heraus, doch Krasniqi verwandelte trocken in das linke untere Eck. 1:0. Nur vier Minuten später war es wieder Youngster Michael Mirschberger, der sein Glück im Eins gegen Eins gegen Krasniqi versuchte, scheiterte und der Großaspacher lief ein zweites Mal alleine auf Essig zu. Diesmal gab es keinen Torjubel auf des Gegners' Seite. Langsam fing sich die Bamberger Mannschaft, doch Unzulänglichkeiten, meist im Mittelfeld, verhinderten ein flüssiges Kombinationsspiel in den eigenen Reihen. Großaspach machte die Räume eng, störte früh und wurde belohnt. Nicht nur durch den Führungstreffer, sondern auch durch weitere Gelegenheiten, die durchaus hätten im Tor landen können. So hatten in der 22. Minute Gäste-Kapitän Grab und wiederum Krasniqi die Chance zum 2:0, aber Grabs' Schuss wurde geblockt und der zweite Versuch von Krasniqi traf das Netz nur von außen. Folgerichtig wurde Mirschberger, der wahrlich nicht seinen besten Tag erwischte, in der 27. Minute ausgewechselt. René Finnenmann übernahm dessen Position in der Innenverteidigung, viel besser wurde es aber nicht. Dafür war die Qualität der drei Großaspacher Angreifer Binakay, Krasniqi und Ismaili zu groß. Nachdem Binakaj das Tor traf, dieses jedoch wegen Abseits aberkannt wurde, Rehm, Krasniqi und Cimander allesamt scheiterten, gelang Binakaj mit dem Pausenpfiff das 2:0. Anstatt selbst aus aussichtsreicher Position zu schießen, legte Krasniqi uneigennützig auf Binakaj ab, der im Gewühl und im zweiten Nachschuss das Leder einnetzte.
Hochkonzentriert stoppt Tobias Dalke das Leder und schickt Oguzhan Biyik mit einer Körpertäuschung ins Leere.
Bernd Riemke
Kurz nach Wiederanpfiff das 3:0 für die Auswärtsmannschaft. Wieder wurde der Ball hoch über die Abwehrreihe Pickel-Bechmann-Finnemann-Müller gehoben und der in den Lauf angespielte Krasniqi lief ein drittes Mal alleine auf Essig zu. Da das Runde diesmal aufsprang, entschied sich Krasniqi für die technisch anspruchsvolle Lösung des Hebers, bei dem Torhüter Essig keine Chance zur Abwehr hatte und er den Ball aus dem Netz fischen musste. Um das Unheil perfekt zu machen , kassierte Alexander Deptalla unnötig die gelb/rote Karte, als er sich mit einem Handspiel einen Vorteil verschaffen wollte. Noch gut 40 Minuten in Unterzahl und ein Drei-Tore-Rückstand waren nach menschlichem Ermessen nicht mehr aufzuholen. Der einzige gute Schuss auf das Tor von Gäste-Torhüter Kevin Kraus war ein 30 Meter Freistoß von Sebastian Müller, der knapp über die Querlatte flatterte. Aus dem Spiel heraus kam man zu keinem einzigen Schuss auf das Tor. Die Auswärtsmannschaft, die mittlerweile gut ein bis zwei Gänge zurückschaltete, ließ den Ball durch die eigenen Reihen laufen. Die Hoffnung, dass die "Domreiter" nochmal zurückkommen könnten, war gleich Null , weder bei Zuschauern, noch bei Spielern. Da die SG nun auf Ballsicherheit bedacht war, gab es nicht so viele klare Chancen wie noch in Halbzeit eins. In der 55. Minute legte Krasniqi den Ball flach in die Mitte, doch Rüdiger Rehm brachte es fertig, bei leerem Tor Johannes Bechmann auf der Linie anzuschießen. Später wollte Martin Cimander einen Schuss aus der zweiten Reihe in das lange Eck platzieren, allerdings war Essig auf der Hut und lenkte den Ball gegen die Oberkante der Querlatte. 15 Minuten vor Schluss wurde die Eintracht für einen Mittelfeld-Ballverlust von Dalke konsequent bestraft. Der FCE, der in der Vorwärtsbewegung war, verlor den Ball auf Höhe der Mittellinie, Ismaili wurde rechts außen angespielt und Patrick Marschlich traf in das kurze Eck. Viel mehr passierte nicht mehr und die Bamberger verloren dieses Spiel auch in der Höhe verdient.
Dieter Kurth brachte es in der anschließenden Pressekonferenz auf den Punkt: "Gegen Alzenau hatten wir früh getroffen, heute war es andersherum. Gegen die spielstarken Großaspacher hatten wir mit dem Rückstand zu kämpfen und konnten das Spiel einfach nicht drehen."
Spielbericht eingestellt am 30.03.2010 21:49 Uhr