von LS
Ein Duell auf Augenhöhe, aber auch mit Haken und Ösen lieferten sich die A-Junioren des FC Coburg und der SpVgg Bayreuth. Der Tabellensituation der Landesliga Nord entsprechend, wo die beiden Teams auf Positionen vier bzw. fünf rangieren, kam es zu einer ganz engen Partie, die mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden endete. Während die Gäste aus Bayreuth bis Minute 60 dominierten, hatten die jungen Veststädter in der letzten halben Stunde mehr zuzusetzen und waren sogar dem Sieg nahe. Der FCC hat damit einen weiteren nachhaltigen Beleg dafür erbracht, dass er zu Recht im Vorderfeld des Klassements geführt wird.
Auf dem engen Kunstrasenplatz in der Wiesenstraße entwickelte sich vom Anpfiff weg ein von Zweikämpfen und hervorragender mannschaftstaktischer Organisation geprägtes Spiel. Die Bayreuther agierten mit beeindruckender Physis, Coburg hielt jedoch unerschrocken dagegen. Torraumszenen blieben Mangelware, auch wenn die Gäste den FCC erst einmal in die Defensive zwangen. Nach gut zehn Minuten konnten sich die Jungs von Trainer Lars Scheler etwas befreien und beschworen mit scharfen Hereingaben von den Außenpositionen und zwei Freistößen mehrfach Gefahr vor dem Gehäuse der SpVgg herauf. Aber Bayreuth gewann rasch wieder die Oberhand und kam mit zwei Kopfbällen sowie nach einer gelungenen Kombination mit einem genau auf FCC-Keeper Joel Kemnitzer gezielten Schuss zu Halbchancen (20., 31., 32.). Wirklich brenzlig wurde es für das Heimteam erst kurz vor der Pause: Einen Freistoßkracher konnte Kemnitzer nur nach vorne abwehren, doch der Nachschuss aus fünf Metern ging über die Latte (42.). Bis zum Halbzeitpfiff strahlte Coburg allein bei einem Freistoß von Lukas Köhn aus 18 Metern einen Hauch von Torgefahr aus (45.).
Nach dem Seitenwechsel nahm das Match dann deutlich an Fahrt auf. Verantwortlich dafür zeichnete erst einmal die SpVgg, die sich dafür auch selbst belohnte: Einen Eckball verwandelte der aufgerückte und von der FCC-Deckung sträflich unbewachte Innenverteidiger Ismail volley zur Gästeführung (51.). Coburg versuchte zurückzuschlagen, doch Adrian Guhlings Schuss wurde geblockt und Miguel Malaj traf nur das Außennetz (53.). Coach Scheler reagierte und wechselte mit Niklas Ehrlich frischen Schwung ein. Für den Umschwung zugunsten des FCC sorgte jedoch der Gästetorwart: Einen langen Ball von Fabian Fuchs ließ er durch die Hände und an die Unterkante des Quergebälks gleiten (60.). Der Ball sprang zwar vor die Torlinie, doch Coburg glaubte plötzlich an seine Chance. Das zahlte sich schon fünf Minuten später aus, als ein von Bastian Brückner vom linken Strafraumeck aus mit viel Effet getretener Freistoß am Innenpfosten landete und der am schnellsten schaltende Köhn – der sich immer allmählich auch offensiv zur Lebensversicherung seines Teams mausert – per Kopf zur Stelle war.
Es folgte ein offener Schlagabtausch. Cancut Civelek hatte zweimal aus halbrechter Position das 2:1 für die FCC-Farben auf dem Fuß (71.+72.), auf der anderen Seite zielte Stachowski nach feinem Angriff über links nur um Zentimeter zu hoch (74.). Dann war der Gastgeber wieder der Führung nahe, als Innenverteidiger Fabian Fuchs einen Civelek-Freistoß haarscharf neben das Gästetor köpfte (79.). Praktisch im Gegenzug beförderte Bayreuths Buskies den Ball zwar an Kemnitzer, aber auch am langen Pfosten vorbei. Die Schlussminuten gehörten dem FCC, der offensichtlich über den längeren Atem verfügte. Doch Jonas Domscheit und Daniel Bergmann konnten ihre Schussgelegenheiten ebenso wenig in Zählbares umsetzen (83.) wie die Coburger ihre Überzahl bei zwei großartigen Kontermöglichkeiten erfolgreich ausspielten (87.+90.).
So blieb es beim letztlich für beide Seiten verdienten Teilerfolg. Mit diesem Punktgewinn gegen den hoch einzuschätzenden Regionalliga-Nachwuchs aus Bayreuth haben sich die Coburger vorerst in der vorderen Tabellenhälfte festgesetzt. „Die Jungs lernen von Woche zu Woche dazu und entwickeln sich als Mannschaft einfach klasse“, freute Scheler sich zu Recht, wenn er auch dem am Ende möglichen Sieg ein ganz klein wenig nachtrauerte. Fakt ist, dass sich der FCC als mit Abstand jüngstes Team der Spielklasse unerwartet rasch den hohen Anforderungen der Landesliga gewachsen zeigt und es in den letzten beiden Vorrundenpartien (in Schwabach und daheim gegen Lauf) in der Hand hat, sich bereits vor der Winterpause fast aller Abstiegssorgen zu entledigen. Kommentar Scheler hierzu: „Überragend!“
Spielbericht eingestellt am 16.11.2015 13:06 Uhr