Das wär´s gewesen: Den Dreier zu wiederholen, den zweiten in dieser Runde einzufahren, wieder ins vorerst sichere Mittelfeld zu springen. Doch am Ende fiel sogar die elektronische Anzeigetafel kurzfristig aus angesichts einer furiosen Schlussphase einer insgesamt eher durchschnittlichen Partie, in der die Schweinfurter bärenstark starteten, um dann irgendwann bei großer Hitze abzubauen. Das 1:1 ging letztlich deshalb in Ordnung, hilft aber beiden Mannschaften wenig weiter.
Der Augsburger Bastian Kurz (links) wie auch Schweinfurts Torschütze Steffen Krautschneider verfehlen den Ball.
Michael Horling
"Augsburg war kein Letzter, der da bei uns aufkreuzte", verdeutliche Trainer Gerd Klaus nochmals seine Wertschätzung für den so schwach gestarteten Gegner. "Augsburg muss sich keine Gedanken machen um den Klassenerhalt. Wir aber werden sicher wieder bis zuletzt strampeln", vermutet der 44-Jährige und ruft damit - weil man ja realistisch sein soll - frühzeitig den Abstiegskampf aus. Obwohl die Grün-Weißen toll begannen. Tom Jäckels Fallrückzieher sah klasse aus - und nach 27 Minuten belohnten sich die Gastgeber mit dem 1:0, weil Steffen Krautschneider weder links noch rechts die Anspielstationen nutzen wollte, sondern das Leder aus gut 30 Metern lieber in den Winkel drosch. Das war super, das war elegant. Nur war´s das dann vorerst mit der Schweinfurter Herrlichkeit. Irgendwie konnte Albion Vrenezi wenig später ein bisschen kurios das 1:1 erzielen, das erste Tor der Augsburger überhaupt in dieser Saison. Joe Bechmann sah ein wenig schlecht aus, Keeper Chris Pfeiffer ebenso.
Augsburgs Raphael Framberger wirft sich in den Schuss des Schweinfurters Michael Kraus.
Michael Horling
Seitenwechsel - und nach einer Stunde hatte Daniel Stanese das 1:2 auf dem Fuß, fand aber im diesmal überragend reagierenden Pfeiffer seinen Meister. Es folgten weitere heiße Szenen, drei davon mit Johannes Bechmann im Blickpunkt. Sein Kopfball nach einer Ecke in der 70. Minute landete bei Augsburgs Keeper Yannik Öttl, der drei Minuten später den Freistoßhammer des Innenverteidigers über die Linie lenkte. Oder besser gesagt: Den Ball. Nochmals fünf Minuten danach dann die Ernüchterung: Bechmann stieg überhart ein, wischte zudem unabsichtlich Arif Ekin noch ins Gesicht. Wohl eher für das Foul von hinten gab´s glatt Rot für den 28-Jährigen, dem Ekin wenig später in die Kabine folgte, weil er gegen Florian Wenninger ebenso etwas überhitzt einstieg. "Beide Platzverweise hätte sich der Schiedsrichter aber sparen können. Er hat aber heute alles abgepfiffen, da kommt man nicht richtig ins Spiel", analysierte Gerd Klaus.
Es blieb beim 1:1. Und das ging in Ordnung. Die nahe Zukunft für den FC 05 heißt nun (B)amberg. Erstmals geht´s Dienstagabend in die Domstadt. Nachdem der Abstieg der Eintracht keine Ligaspiele mehr möglich macht, trifft man sich im Fuchspark-Stadion ab 19 Uhr eben im Pokal. Gerd Klaus kündigte einige Rotationen an, "weil wir dieses Pensum sonst ja nicht absolvieren können. Wir müssen wechseln, außerdem lauern ja die Jungs dahinter", sagt er und meint damit in erster Linie die diesmal nicht eingewechselten Daniel Mache, Philipp Kleinhenz oder Adrian Dußler, die es zuletzt in Karlburg ja recht ordentlich machten. Am kommenden Samstag führt die Reise dann zu Aufsteiger FC Amberg, der sehr ordentlich startete und vergangenen Freitag bei Tabellenführer Regensburg beim 3:4 fast für eine Überraschung gesorgt hätte. Vor übrigens sensationellen 12.689 Zuschauern, die dieses Derby sahen. In Amberg werden´s kaum 1000 Fans sein. Die Jungs vom Grabfelder freilich sind sicher mit dabei und berichten dann in Ausgabe 45 im nächsten Sommer....
Spielbericht eingestellt am 16.08.2015 11:43 Uhr