von fc-memmingen.de
Manchmal braucht es auch einen „dreckigen“ Sieg, um den Bann zu brechen. Mit 2:1 (1:0) holte der FC Memmingen im Regionalliga-Heimspiel gegen den FC Schweinfurt auch zuhause wieder einmal die volle Ausbeute, nachdem es auswärts ja bisher mehr als passabel gelaufen ist, daheim trotz engagierten Auftritten aber nur ein Sieg zu Buche stand. Enttäuschend war allerdings dieses Mal der Zuschauerzuspruch mit 657 Fans in der Arena. Wie überhaupt an diesem Wochenende in der vierten Liga die Fans ausblieben, obwohl die Bundesliga pausierte.
Der Memminger Anhang bewertete den Erfolg als eher glücklich. Die Freude über Rang sechs nach dem 14. Spieltag war dennoch groß. Eine überraschende Aussage kam von Schweinfurts Trainer Gerd Klaus, der seine vierte Niederlage in Folge kommentieren musste: „Memmingen hat zwei Tore gemacht, wir nur eines. Deshalb war es ein verdienter Sieg“. Stefan Schimmer hatte Memmingen mit 1:0 in Führung gebracht, als er einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter platziert verwandelte. Es war bereits der zehnte Saisontreffer des 22-jährigen. „Das war in hundert Jahren kein Elfmeter“, wetterte Klaus gegen die Entscheidung, dass der Unparteiische Matthias Zacher auf den Punkt zeigte, als Schimmer von Johannes Golla weggedrückt wurde. Anschließend war es nicht nur dem Gästecoach so vorgekommen, dass Zachers etwas wieder gutmachen wollte: „Dass gefühlt 30 Situationen für uns gepfiffen wurden, bringt uns dann auch nix mehr“.
Kurz vor der Strafstoßentscheidung hatte Zacher allerdings nicht richtig hingeschaut, als Marco Haller den zuvor gefoulten und am Boden liegenden FCM-Abwehrspieler Fabian Lutz mit dem Fuß am Kopf touchierte. Eine Situation, die durchaus als Tritt und damit Tätlichkeit hätte ausgelegt werden können.
Nach einer sehr präsenten Anfangsphase gaben die Memminger dem Gegner zu viel Raum, der nur leidlich genutzt wurde. Der Ausgleich hing in der Luft, als die Gäste vor der Pause zu einer ganzen Reihe an Gelegenheiten kamen. FCM-Torhüter Martin Gruber parierte glänzend gegen Marco Janz (34.) und Haller (35.), Der Ex-Würzburger Torjäger Adam Jabiri hämmerte den Ball wuchtig aus 35 Metern ans Lattenkreuz (37.).
Daniel Eisenmann hätte nach dem Wechsel für die Vorentscheidung sorgen können (52.). Weil er es nicht tat, stand Gruber weiter im Brennpunkt. „Martin ist heute über sich hinaus gewachsen“, lobte Anderl insbesondere die Defensivleistung an diesem Abend. Auch Innenverteidiger David Anzenhofer holte sich ein Sonderlob ab: „Er hat jedes Luftduell gewonnen“. Das vergebliche Anrennen der Schweinfurter wurde eigentlich in der 80. Minute klassisch ausgeknockt, eingeleitet auch durch einen Abwehrspieler. Daniel Zweckbronner, angespielt von Branko Nikolic, stürmte auf der rechten Seite durch, legte quer und „Joker“ Tim Buchmann machte das 2:0. Gelaufen war es damit aber noch nicht, weil nach einem Schuss von Nicolas Görtler an die Unterkante Jabiri per Kopf zum Anschlusstreffer abstaubte. (86.). Der Einbahnstraßenfußball, auch unterstützt durch die Entscheidungen von Schiri Zacher, setzte sich auch in der sechsminütigen Nachspielzeit fort. Gruber war noch einmal mit einer Glanztat auf dem Posten und hielt den Sieg fest.
Das Kartenspiel des Unparteiischen hat für den FCM noch Folgen. Durch die jeweils fünfte Gelbe Karte gegen Daniel Eisenmann (unberechtigt) und Dennis Hoffmann (überzogen) fehlen beide Mittelfeldleute im Auswärtsspiel nächsten Samstag beim 1. FC Nürnberg II. Sebastian Schmeisers (Muskelfaserriss) Einsatz wird dort fraglich sein.
Spielbericht eingestellt am 14.10.2016 14:46 Uhr