von Viktoria Aschaffenburg
Am 11. Spieltag der Regionalliga Bayern hoffte man auf Seiten des SVA auf den geistlichen Beistand des aktuell im Mittelfeld der Tabelle platzierten SV Seligenporten, um den letzten Woche errungenen ersten Saisonsieg gegen den TSV Rain am Lech als Wendepunkt zu bestätigen. Coach Slobodan Komljenovic hatte den Schuldigen für die lange Durststrecke des SVA schnell ausgemacht: die katastrophale Chancenverwertung, die wiederum zurückzuführen war auf „fehlende Abgebrühtheit“.
Nun als eiskalter Engel mit ausgeprägtem Killerinstinkt traten die Weiß-Blauen auch in der MAR-Arena zu Seligenporten vor 250 Zuschauern nicht auf. Gegen zu zaghafte Aschaffenburger spielte in der ersten halben Stunde nur der SVS und hatte schon nach 27 Minuten mit einem 2:0-Vorsprung einen adäquaten Lohn für sein konsequentes Auftreten eingestrichen. Nach einer Freistoßserie für den Gastgeber setzte Christopher Kracun den dritten aus 20 Metern direkt in die Maschen (19.). Acht Minuten später fand ein langer Pass aus dem Halbfeld Strafraumgespenst Rico Röder, der sich nicht lange bitten ließ, Stefan Steigerwald versetzte und dem SVA als Hui-Bui von Seligenporten mit seinem 2:0 einen gehörigen Schrecken einjagte. Dass die Viktoria trotzdem noch mit Heilserwartungen in die Pause gehen konnte, war wieder einmal das Verdienst von Yuki Nakagawa, in der 42. Spielminute den 1:2-Anschlusstreffer erzielte..
In unveränderter Besetzung aus der Kabine gekommen, musste sich der SVA sofort der Angriffe entschlossen auftretender Gastgeber erwehren, die einem eventuellen Kippen der Partie druckvoll entgegenwirken wollten. In der 53. Minute stand Stefan Steigerwald dem achten Saisontreffer des Seligenportener Torjägers Dominik Stolz im Wege, als dieser erneut auf ein langes Anspiel hin frei auf ihn zulief. In einer nun durch häufige Fouls unterbrochenen Partie waren die Klosterer weiterhin der Vorbeter, die Viktoria lauschte ergriffen. Thomas Roas (63.) und Cem Ekinci (65.) hatten das große Amen auf dem Fuß. Beim Kopfball von Matthias Katerna auf Flanke von Dominik Stolz an die Latte des Aschaffenburger Tores sollte es auch dem Letzten gedämmert haben, was die Stunde geschlagen hat. Die Viktoria nur mit Standards ungefährlich: Gökhan Öztas (66.) und Giulio Fiordellisi (71.) stellten mit harmlosen Versuchen SVS-Torhüter Brunnhübner vor keinerlei Probleme. In der Endphase der Partie hätten je zwei Mal Ekinci (78., 84.) und Dominik Stolz (85., 91.) den Sack für den SVS verdientermaßen zumachen müssen.
Welches Resümee ist aus der Partie zu ziehen? Wenn man es positiv sehen will: Man erzielte im fünften Auswärtsspiel das erste Tor in der Fremde (Pokal nicht eingerechnet). Andererseits – und das ist schon nicht mehr positiv – bleibt man weiterhin auswärts ohne jeden Punkt. Das Ergebnis klingt enger, als es dem Spielverlauf nach war, da die zu passive Viktoria in seltener Konsequenz ihre einzige wirkliche Chance im ganzen Spiel verwertete, während die Klosterer eine Reihe bester Einschussmöglichkeiten liegen ließen.
Spielbericht eingestellt am 08.09.2013 11:48 Uhr