Die Würzburger mussten sich letzte Woche dem Tabellenführer aus Seligenporten mit 3:0 geschlagen geben und wollten unbedingt zu Hause das Derby gegen den TSV Karburg für sich entscheiden.
Die Karlburger trennten sich im letzen Spiel mit einem Remis von der Eintracht aus Bamberg. Bis dato konnte die Mannschaft von Trainer Markus Köhler auf fremden Platz noch nicht punkten. Beim WFV sollte es nun endlich mit den ersten Zählern auf fremdem Geläuf klappen, selbst wenn die Blauen als eindeutiger Favorit in die Partie gingen.
Jan Wabnitz schießt das Leder in Bedrängnis weit am Tor vorbei.
Sebastian Schnitker
Die Karlburger starteten mutig in die Partie. Nach einer kurzen Abtastphase erzielten die Gäste mit der ersten gefährlichen Aktion des Spiels das Führungstor. Nach einem Pass von Sebastian Freis an die Strafraumkante, nahm Jan Wabnitz das Leder mit und setzte es links unten in die Maschen (14.). Das ließen die Hausherren nicht auf sich sitzen und versuchten jetzt erste Akzente in der Offensive zu setzen. In Person von Steffen Barthel kamen sie zu ihrer ersten gefährlich Torannährung. Von der rechten Außenbahn zog er in die Mitte und schloss an der Strafraumkante ab, sein Ball ging rechts ganz knapp am Tor vorbei (20.). Wenige Augenblicke später war es Kevin Röckert, der mit einem Distanzschuss den Schlussmann des TSV prüfte, der hielt das Leder jedoch mit Bravour (23.).
Nach dieser Chance verlagerte sich das Spiel ins Mittelfeld, beide Mannschaften fehlte die Durchschlagskraft. Etwas aus dem Nichts kamen die Hausherren nach einer halben Stunde mit einem fragwürdigen Freistoß zum Ausgleich. Den Freistoß hielt Karlburgs Torwart nicht fest und so konnte Paul Obrusnik ihm den Ball abluchsen. Mit einem Querpass bediente er David Drösler im Fünfer, ohne Mühe schob er das Leder über die Linie und sorgte für den Ausgleich (32.).
Die motivierten Gäste aus Karlburg mussten diesen Treffer erst einmal sacken lassen und versuchten sich wieder auf das Spiel zu fokussieren. Die Heimelf blieb auch in der Folge überraschend passiv.
Bis kurz vor der Pause passierte nicht mehr viel, erst wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff kamen die Karlburger zu einer Großchance, um in Führung zu gehen. Der ehemalige Spieler des WFV, Sebastian Fries, wurde von Jan Wabnitz innerhalb des Strafraums in Szene gesetzt, der starke Julian Koch konnte den Schuss gerade noch zur Ecke abwehren (44.).
Sebastian Fries kommt zum Schuss.
Sebastian Schnitker
Beide Mannschaften starteten sehr gemächlich in den zweiten Spielabschnitt. Viele kleine Fouls und Tacklings im Mittelfeld bestimmten das Spielgeschehen weitestgehend. In dieser Phase gelang es keiner der beiden Mannschaften, gezielt Offensivaktionen zu kreieren. Erst zehn Minuten nach dem Seitenwechsel fasste sich Tim Lorenz ein Herz und zog aus ca. vierzig Metern ab. Seinen Schuss konnte Karburgs Keeper Marvin Fischer-Vallecilla gerade noch aus dem linken Winkel fischen (56.).
In der Folge unterbanden die Zellerauer die Angriffsbemühungen der Gäste durch kleine Foulspiele. Es kam kein Spielfluss auf und das Spiel dümpelte vor sich hin. Die Hausherren übernahmen zwar langsam das Zepter, doch außer mehr Ballbesitz kam nicht viel dabei rum. Erst durch eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft der Gäste kam wieder Spannung in die inzwischen unansehnliche Partie. Dennie Michel erlief sich das Leder und preschte in den Strafraum vor, der überraschte Cedric Fenske brachte ihn im Zweikampf um den Ball zu Fall. Patrick Krettek zeigte auf den Punkt. Dieses Geschenk ließen sich die Würzburger nicht nehmen und Tim Lorenz verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zur 2:1-Führung (72.).
Nach dem Tor wurde das Spiel nicht besser, den Karlburgern fehlten die passenden Mittel und die Würzburger, so hatte man den Eindruck, wollten ihre Führung nur noch ins Ziel bringen. Kurz vor Ende der Begegnung war kaum noch Zug im Spiel. In den letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit bemühten sich die Gäste noch einmal, um vielleicht doch noch etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Wenige Minuten vor dem Abpfiff hatten die Gäste durch Sebastian Freis die Gelegenheit den Ausgleich zu erzielen. Der Angreifer des TSV konnte das Leder aus kurzer Distanz jedoch nicht im Tor versenken (88.).
Die letzte Aktion des Spiels war zugleich auch die Aufregendste im ganzen Spiel. Nachdem Karburgs Keeper Marvin Fischer-Vallecilla den Ball an Marco Schiebel weitergab, damit der den Abschlag vom Tor ausführen konnte, nahm dieser den schon freigegeben Ball in die Hand. Der Schiedsrichter der Partie, Patrick Krettek, zeigte auf den Punkt. Wie beim 2:1 verlud Tim Lorenz den Schlussmann der Gäste abermals zum 3:1 Entstand (90.).
Andreas Köhler kann sich gegen seine Bewacher durchsetzen.
Sebastian Schnitker
Der Würzburger FV gewinnt ein Spiel, dass eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte. Die zwei Tore Unterschied auf der Ergebnistafel entsprachen nicht der gezeigten Leistung. Denn die war vor allem von Seiten der Gäste sehr engagiert. Allerdings brachte sich die Köhler-Elf mit zwei unnötig produzierten Strafstößen selbst um den möglichen Lohn.
Nächstes Wochenende trifft der Würzburger FV auswärts auf Don Bosco Bamberg, wo die Blauen eine deutliche Leistungssteigerung zeigen sollten, um erneut zu punkten. Der TSV Karlburg hat einen ganz schweren Brocken vor der Brust. Nächstes Wochenende kommt der Tabellenführer aus Seligenporten nach Karlburg.
Spielbericht eingestellt am 03.11.2019 10:57 Uhr