Nach der souveränen Meisterschaft im vergangenen Jahr sind die Kracken wieder zurück auf der Landesligabühne und gastierten zum Auftakt gleich beim FC Blau-Weiß Leinach, der mit einem tollen Schlussspurt den Abstieg in die Bezirksliga gerade noch entronnen war. Während TG-Coach Anton Kramer vornehmlich auf die Meisterelf des Vorjahres setzt und seinen Kader lediglich mit Talenten wie Artur Gewiss oder Markus Gyulai, die beide erst einmal Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln sollen, verstärkt hat, war es im Hirschtal im vergangenen Monat ein munteres Kommen und Gehen. Den acht Abgängen stehen elf Neulinge gegenüber, von den Bernhard Göbel mit Frederic Brendel (ASV Rimpar), Marcel Hoh (SV Erlenbach) und Michael Roth (SC Schollbrunn) gleich in der Startelf standen. Auf der anderen Seite bestritt Julian Hippacher, der sich im ersten Training der vergangenen Saison einen Kreuzbandriss zuzog und die komplette Saison ausfiel, sein erstes Pflichtspiel für die TGH, bei denen Pascal Bloemer überraschend auf der Bank Platz nahm.
Die dicke Chance für Leinach: Fabian Lichtlein taucht alleine vor TG-Keeper Matthias Wohlfart auf, scheitert allerdings an dessen Fußabwehr. Matthias Grünewald wäre zu spät gekommen.
Alexander Rausch
Ebenfalls überraschend war auch der Spielbeginn. Denn nicht die Gastgeber diktierten das Spielgeschehen, sondern der Aufsteiger legte mutig den Vorwärtsgang ein und wäre promt belohnt worden, doch ein von Maximilian Weidner abgefälschter Schiebel-Freistoß klatschte nur an die Latte. Die Kracken stellten die agilere Mannschaft und ließen in der Anfangsviertelstunde bereits beste Chancen liegen. Erst scheiterte Julian Hippacher an FC-Keeper Daniel Roß, der den Vorzug erhielt vor Daniel Hofmann, bevor auf Julian Geiger gegen den Schlussmann das Nachsehen hatte. Nach einer Schiebel-Ecke kam der Mittelstürmer völlig frei zum Kopfball, den Roß glänzend von der Linie kratzte. Höchberg bestimmte das Spielgeschehen nach Belieben und ließ die Hausherren nicht ins Spiel kommen, die durch einen Brendel-Freistoß erstmals im gegnerischen Strafraum auftauchten (19.). Dennoch bot sich der Heimelf wenig später wie aus dem Nichts die große Chance zur Führung, als Fabian Lichtlein frei vor TG-Schlussmann Matthias Wohlfart auftauchte. Doch der Keeper bewahrte seine Farben mit einem tollen Reflex vor dem sicheren Rückstand. Hernach befreiten sich die Blauweißen etwas aus der Höchberger Dominanz und kamen durch Michael Roth zu einer weiteren guten Gelegenheit. Doch der ehemalige Schollbrunner verzog in Bedrängnis aus halbrechter Position (28.). Kracken-Trainer Anton Kramer war hörbar angefressen von den plötzlichen Unzulänglichkeiten im Höchberger Spiel. Die schwere Verletzung von Pascal Hemrich, der sich das Knie verdrehte, ließ die Miene noch finsterer werden. Dennoch hatten die Gäste in Person von Julian Geiger in der Schlussphase der ersten Hälfte mehrmals die Führung auf dem Kopf. Erst setzte er eine Schiebel-Ecke, an der FC-Keeper Daniel Roß vorbeigegriffen hatte, ans Außennetz, ehe er das Leder unbedrängt über das Gehäuse setzte (43.). Aber auch per Fuß sollte es nicht klappen, als er zweimal am bereits am Boden liegenden Roß scheiterte, und somit die letzte dicke Chance vergab.
Brachte neuen Schwung auf die rechte Höchberger Seite: Christian Ettinger, der hier an Marcel Hoh vorbeigeht.
Alexander Rausch
Doch die Dominanz aus der ersten Hälfte schienen die Gäste in der Kabine gelassen zu haben, wodurch die Gastgeber deutlich besser ins Spiel fanden. So bot sich dem aufgerückten Benjamin Pickel die erste Möglichkeit des zweiten Durchgangs, seine Farben in Front zu schießen, doch Philipp Hügelschäffer konnte gerade noch klären. Ein vielversprechender Auftakt, dem allerdings viel Leerlauf folgen sollte. Auf Höchberger Seite ließen die Kräfte nach, so dass die Kracken zu unkonzentriert im Aufbau agierten, während die Elf von Bernhard Göbel vornehmlich mit langen Bällen auf Daniel Bufe operierte. Dieser hätte die Blauweißen nach einer Stunde auf die Siegerstraße bringen müssen. Doch er scheiterte nach feinem Doppelpass mit Fabian Lichtlein am gut reagierenden Matthias Wohlfart im TG-Tor. Den Nachschuss köpfte Mathias Kurz nur auf die Latte. Und nur 50 Sekunden später entschied erneut Wohlfart das Duell gegen den FC-Angreifer für sich und hielt seine Farben im Spiel, die ihrerseits kaum noch gefährlich in Strafraumnähe kamen. Ein Schiebel-Freistoß, der an Freund und Feind vorbeiging und eben auch am FC-Gehäuse, bleib die einzige Höchberger Halbchance im zweiten Durchgang. Die Heimelf hingegen hatte durch Daniel Bufe weitere gute Einschussmöglichkeiten. Nach einem Missverständnis zwischen Matthias Wohlfart und Matthias Grünewald war der Stürmer zur Stelle, setzte das Leder aber knapp neben den Pfosten (73.). Dennoch lieferte der Schlussmann der Turngemeinde eine starke Leistung ab und war bis auf diese Situation ein großer Rückhalt für sein Team, wie auch in der 77. Minute, als er erneut gegen Bufe in höchster Not klärte, und in der hektischen Schlussphase. In dieser sorgte doch noch ein Leinacher für den Höhepunkt des Spiels, allerdings für den negativen. Nach einem Trikotzupfen von Philipp Pfeufer verlor der eingewechselte Alexander Weidner die Nerven und schubste den Übeltäter rabiat zu Boden. Schiedsrichter Manuel Steigerwald zeigte Pfeufer gelb und Weidner folgerichtig rot. Zwar waren die Blauweißen auch in den letzten Minuten das aktivere Team, blieben aber im Abschluss zu harmlos.
Damit blieb es am Ende beim torlosen Remis, mit dem keiner der beiden Trainer so recht zufrieden sein wollte. FC-Trainer Göbel aufgrund der Überlegenheit im zweiten Durchgang und TG-Coach Kramer nach einer dominanten ersten Hälfte. Lange Zeit zum Grübeln haben aber beide Übungsleiter nicht. Denn bereits am Mittwoch geht es in die zweite Runde, in der der Leinacher Weg nach Karlburg führt und Höchberg die Kitzinger Bayern zur Heimpremiere zu Gast hat.
Spielbericht eingestellt am 11.07.2014 23:45 Uhr