Den ersten Rückrundenspieltag hatten beide Teams absolviert und es wurde klar, dass die Kontrahenten noch nicht richtig in der Spur sind. Während sich Trogen im Derby gegen Schlusslicht Oberkotzau mit einem Zähler begnügen musste, gingen die Vorwärts-Kicker bei ihrem Gastspiel in Kirchenlaibach sogar leer aus und mussten sich wieder mit dem Thema Abstiegskampf befassen. Allerdings fehlte bei ihrem Auftritt im Spielkreis Bayreuth Kapitän Markus Walther, auf dem bei der richtungsweisenden Begegnung große Hoffnungen ruhten.
Rettung in höchster Not gegen Martin Weiß (re.).
Hans Wunder
Es ging gleich munter los. Hier ein gefährlicher Gästefreistoß, dort eine gute Gelegenheit für Florian Spörl. In den Anfangsminuten bewiesen die Rivalen viel Offensivgeist und den Willen, die drei Punkte einzusacken. Doch das ausgeglichene Hin und Her währte nur kurz. Während Trogen immer mehr Probleme bekam, den Ball im Mittelfeld zu behaupten und sichere Anspielstationen zu finden, wurde die Stark-Elf von Minute zu Minute immer besser. Als dann Holger Sieg auf dem linken Flügel durchbrach und präzise in die Mitte passte, hatte Torjäger Ertac Tonka wenig Mühe, flach zur Führung der Einheimischen zu vollstrecken. Danach war von den Gästen wenig zu sehen, während Röslau sogar noch einen zweiten Treffer in der einen oder anderen Szene auf dem Fuß hatte. Erst kurz vor der Halbzeit legte der ehemalige Bayernligist einen Zahn zu. Dabei tat sich Denny Buschner als Antreiber hervor und hatte bei seiner Direktabnahme an der Strafraumgrenze etwas Pech, als das Leder an die Latte klatschte. Den Abpraller setzte dann Florian Narr aus sieben Metern über den Kasten. Der mögliche Ausgleich zu diesem Zeitpunkt wäre zwar nicht verdient gewesen, zeigte aber, dass sich die Gäste noch lange nicht aufgegeben hatten und für eine Überraschung gut waren.
Weitere Großchance für Ertac Tonka (am Ball), der jedoch scheitert.
Hans Wunder
Mit der Hereinnahme von Jonas Fröhlich für Florian Narr setzte FC-Coach Roland Guthke nach der Pause auf mehr Angriffsdruck und schien zunächst richtig zu liegen. Mit einem Schrägschuss und einer Volleyabnahme , bei der Heimkeeper Sebastian Blechschmidt sein ganzes Können aufbieten musste, schnupperten die Gäste am Ausgleich. Es folgte jedoch schnell die Vorentscheidung. Ein Ball, der eigentlich schon geklärt war und aus dem Strafraum geschlagen wurde, segelte umgehend wieder an den zweiten Pfosten, wo Jaroslav Smrha mutterseelenallein die Kugel annehmen und weitgehend unbedrängt einschieben konnte. Jetzt riss bei den Trogenern vollends der Faden. Obwohl die Heimelf in der Folgezeit das eine oder andere Tor mehr erzielen konnten, verdienten sich die zwei, weiteren Treffer das Prädikat "sehenswert". Erst lupfte Ertac Tonka die Kugel parallel zu Fünfmeterlinie und Tobias Benker kam angeflogen und torpedierte das Leder per Hechtkopfball in die Maschen. Doch damit nicht genug. Mohammed "Mo" Tamo, der nach langer Verletzungspause für die Schlussviertelstunde ins Spiel gekommen war, stand plötzlich sieben Meter vor dem Kasten mit dem Rücken zum Tor, schraubte sich in bester Klaus-Fischer-Manier nach oben und setzte seinen Fallrückzieher an den verdutzten Trogenern vorbei zum vierten Treffer ins lange Eck. Gegenwehr war zu diesem Zeitpunkt von den FC-Kickern kaum mehr auszumachen, so dass sie am Ende mit dem Ergebnis sogar noch gut bedient waren. Allerdings schlug das Verletzungspech bei der Guthke-Elf erneut zu, weil erst Denny Buschner raushumpelte und dann Martin Weiß, der sich den Fuß verdreht hatte, sogar von zwei Betreuern gestützt werden musste.
Die Röslauer können aufatmen. Mit den drei Zählern lässt sich nun nicht nur ruhiger arbeiten - die Art und Weise des Erfolgs dürfte auch dem zuletzt ramponierten Selbstvertrauen sehr gut tun. Als Psychologe ist dagegen Roland Guthke jetzt gefordert. Auch wenn ihm viele Dinge nicht gefallen haben dürften. Nun gilt es, die Schlappe schnell aus den Köpfen zu bringen - verloren ist ohnehin noch lange noch nichts.
Spielbericht eingestellt am 15.03.2014 21:44 Uhr