Dabei hätte es um ein Haar eine Konstellation zu bestaunen zu geben, die es so oft nicht gibt: Beide Trainer hätten am liebsten ihre in der Vorwoche aktive Startelf auf den Platz geschickt. Einzig die späte Rote Karte gegen Selbitz' Fernando Redondo beim 1:0-Sieg in Stadeln verhinderte das: Für ihn rückte Youngster Yannick Schuberth in die erste Elf. Auf der anderen Seite vertraute Martin Frass der Elf, die zuletzt ein 1:1 gegen den SV Friesen erspielte.
Rico Raithel kann das Leder vor Thomas Stenglein verarbeiten.
Bär A.
Die Partie hatte noch nicht richtig begonnen, da bogen die Selbitzer schon imposant auf die Siegerstraße ein. Die Saaser Hintermannschaft, viel zu hoch verteidigend, wurde nach Belieben durcheinandergewirbelt und konnte rein überhaupt gar nichts entgegensetzen. Die unheimlich hoch und scharf anlaufenden Hausherren zwangen die Wagnerstädter zu langen Bällen, die postwendend verpufften, da Selbitz seinerseits eine nahezu einhundertprozentige Zweikampfquote aufweisen konnte und das Leder fast ständig direkt wieder in die Spitze befördern konnte. Nach sieben Minute der folgerichtige Führungstreffer, als Keilwerth den gut hinterlaufenden Martin Damrot auf der Außenbahn schickte und der alleine gelassene und im Stile eines Torjägers in die Schnittstelle stechende Markus Bächer per Kopf mühelos vollendete. Als sich die Saaser dann einmal befreien konnten und Hannes Greef, vor dem Pausentee einziger Faktor der Gäste, nach einem guten Schussversuch zur Ecke abgeblockt wurde (18.), sorgte ein blitzsauberer Konter für die Vorentscheidung. Erneut war es Raithel, der Yannick Schuberth auf die Reise schickte. Gegen den alleine vor ihm auftauchenden Fabian Elbl klärte Tim Tscheuschner gerade noch zum Eckball. Eine Minute später war es dann soweit. Wieder landete das Leder postwendend in Richtung des Saaser Kastens, Julian Schütz beförderte es in die Mitte, wo abermals Bächer eiskalt verwandelte (19.). Fünf Zeigerumdrehungen später war die Messe gelesen: Ein Freistoß von Rico Raithel aus dem Halbfeld landete auf dem Haupt von Maximilian Lang, der gegen das Kopfballduell verweigernde Saaser mühelos einnicken konnte. Die Bayreuther waren am Boden, schafften es zumindest ansatzweise, defensiv stabiler zu stehen, nach vorne vollbrachten sie nicht viel mehr als Stückwerk. Selbitz agierte im Stile einer Spitzenmannschaft, ließ das Spielgerät sauber zirkulieren und steuerte auf einen Kantersieg zu. Die große Möglichkeit, den vierten Treffer zu markieren, ließ Yannick Schuberth ungenutzt. Nach Schütz' schöner Hereingabe visierte er alleine vor dem verwaisten Kasten aus kurzer Distanz an die Latte (35.).
Hannes Greef - einmal mehr war der Youngster stärkster BSCler.
Bär A.
Nach dem Pausentee ist das Geschehen mit nur einem Wort wohl am treffendsten beschrieben: Langweilig. Die Hausherren konnten gegen defensiv nun wesentlich stabiler auftretenden Gäste kaum mehr Ausrufezeichen im Offensivspiel setzen, die Saas mühte sich redlich, konnte aber den für zurückkehrende Spannung zwingenden Treffer nicht markieren. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff des starken Referees Balk entschärfte Möschwitzer einen stark, aber zu sehr auf Mann, getretenen Stenglein-Freistoß aus 18 Metern, indem er das Leder über die Latte boxte. Sieben Minuten später Möschwitzers beste Taten: Gegen Hannes Greef und Alexander Sack blieb er binnen weniger Sekunden zwei Mal Sieger und verhinderte den möglichen Anschluss (62.) - der Saaser Angriffswillen war danach gebrochen. Auf der anderen Seite nahm der Selbitzer Offensivschwung mit den Einwechslungen von Winter und Cavelius noch einmal Fahrt auf. Eine Viertelstunde vor dem Ende sorgten Leon Grüner und Tim Tscheuschner für das defensive Highlight des BSC. Youngster Grüner, der sich nach dem Pausentee eindrucksvoll in die Partie zurückmeldete, grätschte den allein vor Tscheuschner auftauchenden Elbl ab, sein Keeper parierte dann vor Markus Bächer. Fünf Minuten später die nächste gute Tat Tscheuschners, der nach Bächers Flankenball vor Cavelius parierte (80.). Drei Minuten später war er machtlos: Strootmanns Flankenball fälschte Marco Pütterich unhaltbar in den eigenen Kasten ab. Und in der Schlussminute dann der Schlusspunkt: Einen Flankenball von Markus Bächer wuchtete Daniel Cavelius - bedrängt von drei Gegenspielern vehement aus 14 Metern über die Linie.
Nach dem neuerlichen Sieg wartet man bei den Selbitzern hoffnungsvoll auf das Spitzenspiel beim TSV Veitsbronn-Siegelsdorf. Die Saaser dagegen müssen ihren Blick nach fünf Punkten in drei Spielen wieder nach unten richten. Zumal mit Quelle Fürth, Röslau und Buch drei Spitzenmannschaften auf die Frass-Elf warten.
Spielbericht eingestellt am 11.10.2014 21:04 Uhr