Auch ohne seinen Torjäger Wartenfelser und Wurm hatte Thomas Luckner im Vorfeld gute Laune. Schließlich weiß er um die Qualitäten seiner jungen Elf um Kapitän Nicolas Schwab. Auf der Gegenseite mussten die abstiegsbedrohten Pegnitzer einen herben Rückschlag hinnehmen: Mit Außenverteidiger Felix Mellinghoff (Muskelfaserriss) musste ein Schlüsselspieler nach dem Aufwärmen passen, für ihn rückte Youngster Johannes Regn in die Startformation.
Recht bedröppelt sah Heiko Gröger eine Halbzeit lang nur aufgrund des Platzregens aus.
Andreas Bär
Durch den Mellinghoff-Ausfall stellte sich Trainer Heiko Gröger ein Problem. Er wollte Regn unbedingt in die Innenverteidigung ziehen ("Da fühlt er sich einfach wohler!"), um ihn nicht unnötig in Schwierigkeiten zu bringen. Der etatmäßige zentrale Verteidiger Patrick Pöllath rückte daher auf die rechte Mellinghoff-Position. Ein Mittel, das aufzugehen schien. Gegen offensivlustige Baiersdorfer standen die Hausherren bei einsetzendem Platzregen gut, ließen kaum etwas zu. Auf der anderen Seite wusste der ASV offensiv gegen zwar fahrig agierende, aber Fehler immer wieder ausbügelnde Gäste ebenfalls nicht zu überzeugen. So sahen die nur 80 Zuschauer eine durchaus kuriose erste Hälfte. Vier Mal kam Baiersdorf gefährlich vor den Kasten, drei Mal klingelte es. Erst versenkte der baumlange Kapitän Schwab einen auf Kniehöhe getretenen Eckball von Patrick Hoffmann per Kopf (!) - die zahlreich postierten Pegnitzer ließen den Defensivmann unbedrängt gewähren, dann verwandelte Christian Kraus per Kopf. Voran ging der erste nennenswerte Flankenwechsel der Gäste, den Hoffmann zu einer punktgenauen Flanke auf den völlig blank stehenden Torschützen nutzte. Und als Krönung für die Baiersdorfer versenkte Nuyan Karasak einen Freistoß von vor der eigenen Bank (!) über Freund und Feind und Keeper Kausler hinweg zum schon vorentscheidenden dritten Treffer. Kurios dabei: Während Heiko Gröger mit der Vorstellung seiner Elf nicht unzufrieden sein musste, zauderte Gästetrainer Thomas Luckner fast schon über Gebühr. Die fehlende Ordnung, viele einfache Fehler und vor allem drei unnötige Gelbe Karten erzürnten ihn - eine klare Halbzeitansage sollte folgen.
Das Innenband ist es! ASV-Keeper Sebastian Kausler musste verletzt passen.
Andreas Bär
Die Pegnitzer Hoffnung auf einen im Abstiegskampf wichtigen Punktgewinn nährte Ralf Stiefler direkt nach Wiederanpfiff: Auf Vorlage des zuletzt bärenstarken, aber ansonsten abgemeldeten Yannick Podgur konnte er verkürzen. Die Freude über den scheinbaren Anschluss währte jedoch nur kurz. Binnen kurzer Zeit setzte sich der überragende Patrick Hoffmann, vor der Halbzeit dreimaliger Vorlagengeber, zwei Mal auf der Außenbahn durch und versetzte Sebastian Kausler mit zwei Versuchen zwei Mal - die Partie war nach nicht einmal einer Stunde gelaufen. Der Rest ist schnell beschrieben: Der für den verletzungsbedingt ausgewechselten Kausler zwischen die Pfosten gerückte Alexander Kohl hielt seinen Kasten schadlos, Pegnitz blieb nach der Ampelkarte gegen Stiefler offensiv harmlos.
Patrick Pöllath läuft das Leder vor Adrian Bayerlein ab und kann klären.
Andreas Bär
Während für die Baiersdorfer die Serie längst gelaufen ist, wird es für Pegnitz jetzt wieder richtig eng. Heiko Gröger und seine Truppe rangieren weiterhin einen Zähler hinter dessen Ex-Club SpVgg Bayreuth und der Reserve und dessen ehemaligen Co-Trainer Jörg Pötzinger mit seinem FSV Bayreuth. Am Wochenende steht beim Heimspiel gegen den TSV Kornburg gleich der nächste dicke Brocken an - ob es die Pegnitzer schaffen, dort einen oder gar drei Zähler zu ergattern?
Spielbericht eingestellt am 03.05.2017 22:53 Uhr