Bei schönstem Herbstwetter empfing der Tabellendritte, der SV Friesen, den ungeschlagenen Tabellenführer aus Weiden. Friesen wollte die Niederlage vom vergangenen Wochenende wieder vergessen machen und der Gast aus Weiden wollte natürlich seine Serie weiter ausbauen und auch aus Friesen mindestens einen Punkt mitnehmen. Knapp 400 Zuschauer kamen am Kirchweihsamstag zum Schlagerspiel und sollten ihr Kommen nicht bereuen. Pünktlich um 16 Uhr pfiff Schiedsrichter Wander vom FV Helmstadt die Partie an.
Rudelbildung, nachdem ein Friesener Spieler zu Boden ging.
Mirco Schuberth
Der SV Friesen spielten wie gewohnt im 4-2-3-1-System und auch die Gäste blieben ihrem System treu und spielten ein 4-4-2 mit einer Doppelsechs. Ohne großes Abtasten begann das Topspiel der Landesliga Nordost und es wurde gleich deutlich, dass die Gäste ihre Serie unbedingt fortsetzen wollten. Die SpVgg Weiden störte den SV Friesen schon im Spielaufbau und zeigte sich im Mittelfeld sehr kombinationssicher. Die erste nennenswerte Aktion bereits nach zwei Minuten, als sich der schnelle Thomas Schneider über die rechte Seite durchsetzte und den Ball nach innen flankte, doch der Kopfball von Christoph Hegenbart ging über das Tor. Von Friesen war in der Anfangsviertelstunde nichts zu sehen, aber auch Weiden konnte die Überlegenheit nicht in Tor ummünzen, denn am gegnerischen Sechzehner war immer Schluss. In der 15. Minute dann umso überraschender die 1:0-Führung für den SV Friesen. Mit dem ersten gelungen Angriff gelang den Gastgebern die Führung und die Gäste wirkten anschließend geschockt. Doch der Reihe nach, Friesen hatte sich durchs Mittelfeld kombiniert und den Ball auf die linke Seite zu Frank Fugmann gespielt, dieser brachte den Ball gefährlich in den Strafraum und fand mit Aleksander Hurec auch einen Abnehmer. Der große Strafraumstürmer drückte den Ball aus kurzer Distanz zum vielumjubelten 1:0 für Friesen über die Linie. Die Gäste wirkten danach wie gelähmt, im Gegenteil zum SV Friesen, die jetzt deutlich Morgenluft gewittert haben. In der Defensive stand der SVF überragend, allen voran Frederik Martin, jeder Angriffsversuch von Weiden wurden vor dem Strafraum unterbunden und dann ging es schnell in die andere Richtung. Friesen verschob ab dem 1:0 gut und spielte auch sehr clever und geschickt nach vorne. Gefährlich wurde es immer, wenn der SVF über außen spielte, überragend war Frank Fugmann auf der linken Außenseite, er war am heutigen Tag kaum zu stoppen. Friesen drückte aufs 2:0 und nach einer knappen halben Stunde war es dann auch soweit. Erneut setzte sich Fugmann auf der linken Seite durch brachte den Ball nach innen und nach einem Missverständnis zwischen dem Weidener Torwart und seinem Abwehrspieler stand Maurice Koch goldrichtig und brauchte den Ball nur noch zum 2:0 über die Linie schieben. Danach sank das Spielniveau etwas und es gab mehr Fouls und Diskussionen mit dem Schiedsrichter, als das Fußball gespielt wurde. Bis auf eine verunglückte Flanke von Andreas Wendl, die an die Latte ging, kam vom Tabellenführer aus Weiden nahezu gar nichts mehr. Nach der 1:0-Führung für Friesen lief bei Weiden absolut nichts mehr zusammen und auch das frühe Pressing fand nicht mehr statt. Ganz anders aber der SV Friesen, der eben seit dieser Führung ein sehr gutes Spiel ablieferte. In der Abwehr standen die Mannen um Christoph Böger sehr kompakt und die gesamte Mannschaft arbeitete sehr gut gegen den Ball. Es wurde gut verschoben und bei Balleroberung schnell umgeschalten. Der agile Fugmann hatte dann kurz vor dem Pausenpfiff noch eine Möglichkeit, als er sich erneut über die Linke Seite durchsetzte, doch Weidens Schlussmann Fürstner konnte in Zusammenarbeit mit seinen Vorderleuten den Ball erobern. Anschließend war Halbzeit und Friesen führte dank der kompakten und cleveren Spielweise verdient mit 2:0.
Andreas Wendl war einen Tick schneller und konnte den Ball klären.
Mirco Schuberth
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Wer dachte, dass der SV Weiden jetzt ein Feuerwerk abbrennen würde, der sah sich allerdings getäuscht. Denn die Spieler um Trainer Christian Stadler fanden nach wie vor nicht ins Spiel und fanden weiterhin keine Lösung, die kompakte Friesener Mannschaft zu knacken. Der SV Friesen hingegen legte noch einen Gang zu und wollte die frühe Entscheidung. Und bereits sechs Minuten nach Wiederanpfiff führte bereits der erste Konter zum gewünschten Erfolg. Nach Balleroberung schalteten die Friesener blitzschnell um und Schubart bekam den Ball auf der rechten Seite. Er sah in der Mitte den mitgelaufenen Hurec, spielte quer und dieser machte sich allein auf den Weg Richtung Weidener Tor. Er umspielte den Torwart und schob dann den Ball auch am herangeeilten Weidener Scheidler vorbei ins Tor zum 3:0. Ich würde hier auch gerne über Chancen vom Tabellenführer berichten, doch aus Weidener Sicht gab es dies leider nicht. Die Friesener waren heute in allen Belangen einfach überlegen und es gab sogar Szenenapplaus, als Kevin Roger mit einem blitzsauberen Teckling den Ball erobern konnte und gleich mit der nächsten Aktion den Gegenangriff einleitete. So etwas hatte es in der letzten Zeit in Friesen wohl kaum noch gegeben. Nur zehn Minuten nach dem 3:0 setzte der SV Friesen noch einen drauf. Mit zwei schnellen Pässen kam der Ball in den Strafraum zu Fugmann, dieser legte uneigennützig quer und dort stand Hurec genau richtig und schob den Ball zum 4:0 über die Linie. Hurec erzielte damit sein drittes Tor und war kaum zu bremsen, aber auch Fugmann, der bereits sein drittes Tor in diesem Spiel vorbereitete, war ein Aktivposten seiner Mannschaft. Insgesamt kann man aber alle Friesener eine sehr gute Leistung bescheinigen. Nach dem 4:0 war die Messe natürlich gelesen und Friesen spielte das clever und souverän bis zum Ende. Eine Viertelstunde vor Schluss wurde dann Fugmann und kurze Zeit später auch Hurec und Schubart unter dem Applaus der Zuschauer ausgewechselt. Weiden kam dann doch noch einmal vor das Tor vom SV Friesen, doch nach einem Pass von Hegenbart schoss Egeter den Ball über das Gehäuse. Danach war Schluss und Friesen war die erste Mannschaft, die die SpVgg Weiden bezwingen konnte. Gemeinsam mit den Fans feierte dann die Mannschaft den 4:0-Kirchweihsieg über die SpVgg Weiden.
Die SpVgg Weiden begann gut und setzte den SV Friesen von Angfang an unter Druck, doch nach dem 1:0 spielte nur noch der SV Friesen und war in allen Belangen überlegen. Sie standen kompakt in der Defensive, arbeiteten gut gegen den Ball und sie haben sehr gut verschoben. Die Chancen wurden eiskalt genutzt und am Ende ging das 4:0 absolut in Ordnung. Friesen belegt damit aktuell wieder den zweiten Tabellenplatz. Für Weiden ist die Niederlage kein Beinbruch, denn man hat immer noch zwölf Punkte Vorsprung auf den SV Friesen.
Spielbericht eingestellt am 13.10.2012 22:32 Uhr