von Rainer Cyris
Zehn Punkte hat die SpVgg Oberkotzau nach der Winterpause geholt und ist damit dem Ligaerhalt näher gekommen. Trotz des verdienten, klaren Sieges über den hoch gehandelten SV Friesen, runzelte SpVgg-Coach Mario Atanasow die Stirn. „Ich gehe nicht nach ein oder zwei Spielen. Für mich ist wichtig, dass eine Entwicklung vorhanden ist. So eine Aufgabe müssen wir anders lösen. In der ersten Halbzeit haben wir viel Kredit und noch mehr Geschenke bekommen. Natürlich freue ich mich über die drei Punkte. Die Art und Weise, wie wir gewonnen haben, hat mich nicht begeistert.“
Kollege Christoph Böger räumte ein: „Wir haben uns selbst geschlagen. Mit dem Eigentor haben wir die Partie früh entscheidend beeinflusst und zu allem Überfluss wenig später eine berechtigte rote Karte kassiert. Durch Schubart hatten wir vor und nach der Pause vier klare Chancen, haben aber nichts daraus gemacht.“
Mit einem folgenschweren Missgeschick leitete Meyer die Niederlage des SV Friesen ein. Er wollte das Leder per Kopf zu Keeper Walther zurückspielen, dieser lief ihm entgegen und das Spielgerät landete über ihm, sehr zur Freude der Hausherren, in den Maschen. Ausgangspunkt zu diesem Lapsus war ein Befreiungsschlag von Herb. Friesen war am Nerv getroffen, leistete sich etliche Fehlpässe und kam deswegen nicht auf Touren. Außerdem schmeckten den Frankenwäldern die frühen Störaktionen der Platzherren nicht.
Nach einer halben Stunde explodierten die Gäste plötzlich und es wurde gefährlich. Schubart zielte per Kopf knapp daneben, feuerte den Ball über die Latte und Baier fand seinen Meister in Reichenberger. Glück hatten die Einheimischen, als ein weiterer Kopfball von Schubart massgenau ans Lattenkreuz klatschte. Kurz vor der Pause war wieder Oberkotzau am Drücker, aber Krebs kratzte einen Pickelschuss von der Linie. Danach drückte Schiri Solter beide Augen zu, als Schörner gegen Schubart rustikal eingestiegen war. Der Sünder bekam nur gelben Karton unter die Nase gehalten.
Nach der Pause machte die Böger-Truppe Dampf und prompt wackelte Oberkotzau. Es brannte einige Male lichterloh vor Reichenbergers Kasten. Dalke servierte auf Schubart und erneut war dessen Visier etwas zu hoch eingestellt. Auf der Gegenseite verfehlte Meißner das lange Eck haarscharf. Es ging kampfbetont hin und her, aber zwingende Möglichkeiten waren zunächst hüben und drüben nicht mehr zu notieren. In der 65. Minute folgte der nächste Schock für die Gäste. Köcher, erst 180 Sekunden zuvor eingewechselt, holte den entwischten Schörner von den Beinen und sah ebenfalls roten Karton. Mit nur noch neun Akteuren auf dem Platz, gab es für Friesen nichts mehr zu holen. Die endgültige Entscheidung war nur noch eine Frage der Zeit. Göcking scheiterte am Pfosten und Meißner vollstreckte kurz darauf mit dem Kopf zum 2:0. Als Sturm abzog klärte Walther mit einem Fuss, auf der Gegenseite fehlten bei einem strammen Schuss von Beetz Millimeter. Das 3:0 kann als weiteres „Frankenwald-Präsent“ bezeichnet werden. Mölter überwand im zweiten Versuch Schlussmann Walther, nachdem ihm dieser den Ball per Abpraller nochmals aufgelegt hatte.
Spielbericht eingestellt am 30.03.2014 20:08 Uhr