Mit dem 2:0-Sieg über Poppenreuth im Rücken reisten die Friesener relaxed zu den Neudrossenfeldern. Zwei trainingsfreie Tage nutzte der Trainer zu einer Oktoberfest-Stippvisite. Einen Rückschlag musste er dennoch hinnehmen: Stürmer Patrick Höhn musste kurzfristig passen. Die Neudrossenfeldern, nach sechs sieglosen Spielen nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzend, mussten Innenverteidiger Steffen Taubenreuther (Urlaub) ersetzen - zudem konnte Routinier Frank Zapf nicht trainieren, stellte sich aber in den Dienst der Mannschaft.
Kevin Roger kommt vor Frank Zapf ans Leder und kann einen Angriff initiieren.
Patrick Strätz
Die Hausherren um Kapitän Sebastian Lattermann erspielten und erkämpften sich anfänglich einige Vorteile im Spiel. "In der Pause hätten wir 1:0 oder 2:0 führen müssen", haderte Trainer Werner Thomas mit dem fahrlässigen Auftritt vor des Gegners Tor. Nach fünf Minuten scheiterte Perparim Gashi an Keeper Manuel Fröba, eine viertel Stunde später zielte der Torjäger nach zwei angetäuschten Versuchen mit seinem linken Fuß am rechten Pfosten vorbei (20.). "Da hatte Neudrossenfeld ein Übergewicht", gestand auch SV-Trainer Andreas Lang unumwunden ein. Die Gäste mühten sich redlich, versuchten, sich ins Spiel zu beißen - blieben nach vorne jedoch zumeist harmlos. Das ein oder andere Ausrufezeichen, so ein Köcher-Flankenball, den Schatz klärte (14.) und Christian Brand, der Grüner überspielte, aber am langen Bein von Manndecker Schatz scheiterte (20.) und eine Parade Grüners gegen Sudol weit vor dem Tor (21.): Friesen war zwar nicht perfekt im Spiel, verkaufte sich dennoch gut. Die Neudrossenfelder, bei denen der Kampf und die Einstellung im Fokus standen, behielten bis kurz vor dem Pausentee die Partie unter Kontrolle. Das engmaschige Mittelfeld hatte auf dem engen B-Platz der Neudrossenfelder immer wieder einen Tick mehr zu bieten. Schön anzusehen war es nicht, vor allem da beide taktisch eine gute Vorstellung boten und diese durch viele Unzulänglichkeiten im Passspiel wieder vergessen ließen. Abstiegskampf und Verunsicherung bestimmten die Szenerie. Als Perparim Gashi kurz vor dem Pausentee für einen ausgefahrenen Ellenbogen die Ampelkarte zu sehen bekam, kippte die Partie.
Frank Zapf grätscht gegen seinen einstigen Teamkollegen Patrick Sudol.
Patrick Strätz
Friesen wusste um die zahlenmäßige Überlegenheit, versuchte nach der Pause, den Druck zu erhöhen. Immer wieder angetrieben von den beiden Außenverteidigern und dem immens emsigen David Daumann forcierten die Frankenwäldler den Druck. Zwei Mal rückte Keeper Grüner in den Mittelpunkt: Nach Brandts schöner Vorlage scheiterte der ehemalige Neudrossenfelder Patrick Sudol an ihm, den Nachschuss von Brandt parierte der TSV-Schlussmann ebenso (52.). Auf der anderen Seite hatte Sebastian Lattermann Pech, dass sein Schuss nach Diwersis Ablage abgeblockte wurde zum Eckball (55.). Diwersi, der nach seiner Einwechslung zu überzeugen wusste, prüfte Fröba mit einem Kopfball (68.). Das Tor fiel letztlich - und folgerichtig - auf der Gegenseite. Nach einem Fehler auf der linken Bahn tauchte Außenverteidiger Elias Köcher offensiv auf und vollendete zielsicher (76.). Der Wegbereiter für den Sieg. Die Friesener agierten nur frischer und befreiter, überzeugten immer wieder mit guten Kombinationen. Auf der anderen Seite gab sich Neudrossenfeld nicht geschlagen, weshalb die Schlussphase dann tatsächlich auch für Zuschauer attraktive Minuten parat hatte. Als David Daumann seinen bärenstarken Auftritt mit dem zweiten Friesener Treffer krönte, Grüner hatte vorher gegen Christian Brandt geklärt, stellte Neudrossenfeld um auf das offene Visier, lange Bälle und die Hoffnung auf den lieben Gott und hatte seinerseits einen Treffer auf dem Schlappen. In der Nachspielzeit parierte Fröba gegen Manndecker Johannes Schatz (91.) und gegen Sebastian Brand (92.) und verhinderte eine spannende Endphase. Friesen hätten die Partie in Person von Andre Zapf (82.) vorzeitig entscheiden können, der Routinier visierte aber vorbei.
Während die Friesener nach zwei Siegen in Folge sehnsüchtig auf das nächstwöchige Kerwaspiel gegen den FC Vorwärts Röslau warten und in diese Partie gut gelaunt und mit Rückenwind gehen, mehren sich die Sorgenfalten in Neudrossenfeld. "Wir befinden uns im Abstiegskampf", stellte Trainer Werner Thomas deutlich fest "müssen jetzt alle an einem Strang ziehen, die Ärmel hochkrempeln und irgend so ein blödes Spiel verdammt nochmal rüberziehen, um wieder befreit aufspielen zu können." Quasi das zu tun, was Friesen in den letzten beiden Partien tat. In der nächsten Woche geht es dabei ausgerechnet zum ASV Pegnitz mit Thomas' einstigem Weggefährten Heiko Gröger auf der Bank.
Spielbericht eingestellt am 03.10.2015 08:42 Uhr