Mit viel Rückenwind fuhren die Kicker um Trainer Karim Farhan zum Verfolgerduell der Landesliga Nord. Gerade durch den Heimsieg am vergangenen Wochenende, gegen Spitzenreiter FSV Stadeln, sollte Schwabach vor Selbstvertrauen strotzen. Im hohen Norden Oberfrankens wollten die SCler daher nachlegen und den FC Eintracht Münchberg auf Distanz halten. Doch auch die Bächer Elf startete das Pflichspieljahr mit einem Sieg. Im Derby beim SV Mitterteich drehten Münchberger den frühen Rückstand, durch einen Toto-Lang-Doppelpack. So sollte unterm Rohrbühl auch der erste Heimsieg im Jahr 2024 eingefahren werden. Alles war also hergerichtet für ein packendes Landesligaspiel. Bei sonnigen 10 Grad fanden zudem knapp 350 Zuschauer den Weg zum Spitzenspiel.
Tobias Zillmann (re.) konnte den Steckpass von David Wich nicht verhindern.
Maik Schneider
Die Gäste eröffneten die erste Halbzeit und versuchten sich zugleich durch die Münchberger Defensive zu kombinieren. Überfallartig ging es über die rechte Außenbahn, doch der erste Pass in die Tiefe war zu lang. Anders auf der Gegenseite, wo sich Lucas Köhler das Spielgerät schnappte und von der Strafraumgrenze aufs lange Eck abzog. SC-Schlussmann Fatjon Collari streckte sich vergebens, denn der Ball schlug nach gerade einmal drei Minuten neben dem Pfosten ein. Die Gäste gaben im direkten Gegenzug schon fast die Antwort. Mario Klupp mit der starken Balleroberung, setzte seinen Abschluss von der Strafraumkante jedoch in den Fangzaun. Die erste Viertelstunde gehörte klar den Gästen. Viel Ballbesitz, jedoch keine Effektivität vor dem Tor von Jonas Lang. Nachdem Jan Ole Hütteman mit einer Grätsche an der Mittellinie seine Mannen wach gerüttelt hatte, kam der Gastgeber besser ins Spiel. So erzwangen die Bächer-Schützlinge auch das 2:0. Lucas Köhler erneut mit dem Drang in den Strafraum, seine scharfe Hereingabe wurde zum Pingpong, vom Schienbein Tobias Zillmanns sprang die Kugel an das Knie von Keeper Fatjon Collari, dann weiter an den Pfosten und schließlich ins Tor. Ein skurriler Treffer, den Münchberg bejubeln durfte. Immer wieder liefen die Angriffe über die linke Seite der Hausherren, wo auch Pascal Vuckov viel Platz fand. Den Schuss aus spitzem Winkel konnte Fatjon Collari allerdings unter sich begraben. Nach 35 gespielten Minuten war der SC-Schlussmann jedoch erneut geschlagen. Nach einem starken Sololauf steckte David Wich präzise auf den zweiten Pfosten durch, wo Thorsten Lang nur noch den Fuß hinhalten musste. Gäste-Trainer Karim Farhan hatte genug und wechselte kurz darauf den überforderten Marco Hennemann aus und versuchte seine Defensive mit Jakob Söder zu stabilisieren. Die einzig erwähnenswerte Chance hatte Christopher Kracun mit einem Freistoß aus zentralen zwanzig Metern, der knapp am Winkel vorbeiflog. Kurz vor der Pause folgte noch ein Schreckmoment bei den mit Verletzungssorgen geplagten Gastgebern. David Wich wurde aus kurzer Distanz im Gesicht getroffen und musste blutend vom Platz. Glücklicherweise nicht Größeres, sodass der Mittelfeldmann noch vor dem Halbzeitpfiff zurückkehren konnte.
Elegant überspielte Emre Mal (li.) seinen Gegenspieler Christopher Kracun (re.).
Maik Schneider
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs wechselte Gäste-Coach Karim Farhan. Moritz Beil ersetzte Mario Klupp. Doch das änderte zunächst nichts am Spielgeschehen. Zwar hatten die Gäste viele Ballbesitzphasen, doch nach vorne gelang nur wenig. Entweder hatte ein Münchberger Verteidiger seinen Fuß dazwischen, oder auf dem holprigen Rasen versprang das Spielgerät. Nach zehn gespielten Minuten kam auch Münchberg wieder über die Außenbahn. Diesmal über die Seite von Pascal Vuckov, der seinen Gegenspieler schwindelig spielte und dann gekonnt ins Zentrum flankte. Dort war erneut Lukas Köhler zur Stelle, der allerdings in die Arme von SC-Schlussmann Fatjon Collari köpfte. Nach gut einer Stunde brachte David Wich einen Freistoß aus dem Halbfeld auf den zweiten Pfosten. Dort stieg Jan Ole Hüttemann am höchsten und brachte die Kugel auf das Schwabacher Tor. Fatjon Collari zeigte eine starke Reaktion, doch der Ball landete nach seiner Parade direkt vor den Füßen von Torjäger Lukas Köhler, der zum vorentscheidenden 4:0 einschob. Schwabachs Trainer Karim Farhan wechselte erneut. Winterneuzugang Maximilian Hirschmann (kam vom Regionalligisten SpVgg Ansbach) sollte das Spiel noch einmal beleben. Doch erwähnenswerte Chancen der Gäste blieben weiter aus. Die sich bietenden Räume versuchte hingegen Münchberg zu nutzen. So hatte Christoph Kaschel viel Platz, setzte seinen Abschluss aus zwanzig Metern jedoch knapp neben das Schwabacher Tor. In den letzten Minuten war die Luft raus. Münchberg stand tief und ließ wenig zu, Schwabach kämpfte weiter mit dem Platz und hatte bei den letzten Pässen auch nicht das Quäntchen Glück. So pfiff der Unparteiische Andreas Voll pünktlich ab.
Bis zum Schluss versuchten die Schwabacher um Frank Kirschner (re.) einen Treffer zu erzielen, doch Matteo Kolb (li.) und seine Münchberger hielten den Kasten sauber.
Maik Schneider
Der FC Eintracht zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung und sicherte sich verdient die drei Punkte im Spitzenspiel. Mit nun 44 Zählern rangieren die Bächer-Schützlinge auf Rang drei der Liga, punktgleich mit dem TSV Buch und nur drei Zähler hinter Spitzenreiter FSV Stadeln. Doch aufgrund der ausstehenden Nachholspiele hat der FC Eintracht alle Trümpfe selbst in der Hand, muss aber auch die Pflichtaufgaben - wie am kommenden Wochenende beim Jahn aus Forchheim erfüllen.
Der SC 04 Schwabach musste in Münchberg zwar einen kleinen Dämpfer hinnehmen, doch weiß Trainer Karim Farhan auch, dass seine Mannen die Chancen auf den Aufstieg noch längst nicht verspielt haben. Schon am kommenden Freitag können die Kicker im Heimspiel gegen den TSV 1860 Weißenburg zurück in die Spur finden. Zudem sind noch elf Spiele zu absolvieren, ehe das Endtableau der Landesliga Nordost feststeht.
Spielbericht eingestellt am 09.03.2024 21:24 Uhr