von Rainer Cyris
Der SV Mitterteich ist und bleibt ein gerne gesehener Gast an der Bayreuther „Prellmühle“, denn er ließ abermals die Punkte vor Ort. Betrachtet man den gesamten Spielverlauf, dann war die Niederlage der Schlecht-Truppe überflüssig wie ein Kropf. Obwohl die Stiftländer ab der 22. Minute nur noch zehn Akteure auf dem Platz hatten, waren sie die agilere Mannschaft, brachten aber das Leder nicht im FSV-Gehäuse unter. Die Oberpfälzer machten vor allem nach dem Seitenwechsel Druck, kämpften verbissen um jeden Ball, produzierten jedoch im entscheidenden Moment zu viele Fahrkarten. Beherzte Schüsse aus der zweiten Reihe waren bei ihnen, wie schon so oft in dieser Saison, Mangelware und das rächte sich.
FSV-Coach Bernhard Solter war nach dem Schlusspfiff des nicht überzeugenden Unparteiischen überglücklich: „Mir ist ein gewaltiger Stein von den Schultern gefallen. Endlich haben wir den ersten Heimsieg unter Dach und Fach, obwohl nicht gut gespielt haben. Sein Oberpfälzer Kollege, Reinhold Schlecht, war enttäuscht: „Wir waren fast über die gesamte Distanz, obwohl in Unterzahl, die bessere Truppe. Bemängeln muss ich, dass wir zwar gut kombinieren, aber nicht richtig abschließen. An der Leistung meiner Mannschaft habe ich ansonsten nichts auszusetzen.“
Beide Teams nahmen das wichtige Duell mit aktivierten Akkus in Angriff. Sie setzten nicht auf Beton, sondern schalteten bei jeder Gelegenheit auf Angriff um. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel gingen die Hausherren durch einen kuriosen Treffer in Führung. Nach einigen Querschlägern im Strafraum landete das Leder bei Koßmann, der wuchtete es an die Querlatte. SV-Keeper Eckert konnte den herunterprallenden Ball nicht aufnehmen, Auner eilte herbei und drückte ihn über die Linie. Im FSV-Lager war der Jubel groß, auf der Gästebank war Enttäuschung sichtbar. Kurz darauf war Torhüter Eckert schneller am Spielgerät als Frank. Die erste gefährliche SV-Aktion folgte in der 14. Minute. Knoll zog ab, aber Menzel fuhr klärend dazwischen.
„Hinten sofort eng machen“, forderte FSV-Trainer Solter. Kollege Reinhold Schlecht verlangte engerisch: „Weiter rausrücken.“ Als Männl knapp vorbeigezielt hatte, setzte Gerwens einen Geno-Service haarscharf über den oberen Winkel. Danach flog Geno nach einem Revanchefoul vom Platz. Nun ging es beiderseits rustikal zu, der Unparteiische hatte alle Hände voll zu tun. Die Gäste hatten einige bange Minuten zu überstehen, fingen sich nach diesem kurzen Durchhänger aber wieder. Der FSV konterte etwas zu durchsichtig und kam deshalb nicht zum „Punch“.
Mit einer gewissen Wut im Bauch wollten die Stiftländer in den zweiten 45 Minuten die Partie drehen. Die Platzherren bekamen nun Probleme, sie wackelten, kippten aber nicht, obwohl ihre Abwehr jede Menge Probleme bekam. Der FSV verschaffte sich kurzzeitig mit Kontern Luft, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Mehr als ein Solo von Nützel, mit dem dieser frei an Torhüter Eckert scheiterte und ein Lattenknaller von Nagel sprang nicht heraus. Die besseren Chancen eröffneten sich den Oberpfälzern. Ryba bugsierte in der 54. Minute einen Olsovic-Freistoß mit dem Hinterkopf Richtung Tordreieck, aber Schlussmann Tscheuschner wehrte famos ab. Als die SV-Truppe auf totale Offensive umschaltete, um wenigstens einen Punkt zu ergattern, fehlte ihr das nötige Zielwasser. Außerdem fuhr die vielbeinige FSV-Abwehr meist im letzten Moment klären dazwischen. In der 86. Minute hatten die Gäste nach einem Flachschuss von Gerwens den Torschrei auf den Lippen, aber der Ball flitzte am langen Pfosten vorbei.
Spielbericht eingestellt am 23.09.2012 19:51 Uhr