Die Ausgangslage war klar: Beiden Teams würde aufgrund des jeweils gewonnenen Elferschießens gegen Eichstätt ein Zähler zum direkten Klassenerhalt reichen. Ein Abrutschen auf Rang drei würde bedeuten, dass die Hoffnungen auf Würzburg ruhen, die gegen Hannover 2 um die 3. Liga spielen. Wenn sich die Kickers durchsetzen, sind sowieso alle drei Teams Regionalligist. Bambergs Coach Jan Gernlein setzte deswegen auf Kompaktheit gegen den Ball, musste dabei aber unter anderem auf den erkrankten Marco Schmitt verzichten.
Bambergs Tobias Linz (re.) donnert den Ball an Sammy Ammari vorbei aus der Gefahrenzone.
Markus Schütz
Die aufgrund ihrer Aufholjagd in der Schlussphase der Saison selbstbewussten Buchbacher begannen offensiv, standen hoch und gingen früh in die Balleroberung. Davon ließ sich der FC Eintracht allerdings nicht beeindrucken und hatte durch Tobias Linz auch gleich die erste gute Gelegenheit, sein Linksschuss aus ca. 14 Metern halblinker Position hätte zwar wohl gepasst, aber wurde von einem Buchbacher Abwehrbein geblockt. Aber auch die Buchbacher versuchten, vornehmlich über ihre rechte Seite, immer wieder Tempo aufzunehmen und durchzukommen. Allerdings wurde vor allem Stürmer Sammy Ammiri zu wenig getroffen und wenn doch, bekam er sofort Druck von der Bamberger Defensive. Und so musste Keeper Fabian Dellermann kaum eingreifen. Mit zunehmender Spieldauer holten sich die Bamberger dann mehr und mehr Anteile und kontrollierten das Geschehen gegen Buchbacher, die sich nun an die Mittellinie zurückzogen und auf Konter lauerten. Nach einer Viertelstunde die nächste gute Gelegenheit für Bamberg und wieder war Tobias Linz beteiligt. Er war die vorletzte Station eines schönen Angriffs über links, brachte den Ball scharf nach innen - aber am langen Fünfereck verpasste der heranrauschende Luca Leistner das Leder um Zentimeter. Kurz darauf trat Philipp Hack an und ließ drei Gegenspieler stehen, am Elfer war allerdings beim vierten Endstation. Dazu zwang ein Bamberger bei seinem Abschluss Schlussmann Zech zu einer Parade mit den Fäusten. In dieser Phase kam die Heimelf zu leicht zu Chancen, während bei Buchbach nach vorne kaum etwas ging. Und dennoch wäre der Gast fast in Führung gegangen, als nämlich Sammy Ammiri eine Flanke am langen Fünfer direkt abfasste, der Ball rutschte ihm aber drüber und ging so knapp über die Latte. Auf der Gegenseite setzte Luca Leistner bei seinem Linksschuss ebenfalls zu hoch an.
Buchbachs Rocco Tavra (li.) ringt mit Philipp Hack um die beste Position zum Ball.
Markus Schütz
Buchbachs Trainer und Regionalliga Bayern-Rekordspieler Aleksandro Petrovic stellte zu Pause um und brachte zwei neue Kräfte. Bamberg kam ein paar Mal zu leicht durch, obwohl der Gast mit zunehmender Spieldauer immer tiefer stand. Da wollten die Gäste nun stabiler sein und wurden es auch. Allerdings war Bamberg auch nach dem Seitenwechsel gleich wieder das aktivere Team, aber auch der Abschluss von Philipp Hack aus spitzem Winkel ging am kurzen Pfosten vorbei. Je näher die Schlussphase der Partie dann kam, desto weniger Risiko gingen die Kontrahenten nach vorne: Denn bei einem Gegentor wäre nicht mehr viel Zeit, zu reagieren. Und so war defensive Stabilität und Torsicherung oberstes Gebot. Nach etwas mehr als 70 Minuten kam ein Buchbacher Eckball scharf in den Fünfer geflogen und Fabian Dellermann musste sich in die Spielertraube vor ihm werfen, um zu klären. Das war allerdings das einzige Mal, dass er gefordert wurde. Bis zum Schlusspfiff tat sich dann nicht mehr viel, keines der Teams wollte den Klassenerhalt in den letzten Minuten mehr durch eine unbedachte Aktion gefährden. Und deshalb blieb es auch beim torlosen Remis und bei einem Punkt für beide Mannschaften. Der für den FC Eintracht Bamberg war der verdientere, weil er gerade in Durchgang eins mehr für die Offensive tat.
Das obligatorische Elfmeterschießen wurde dann trotz feststehender Endtabelle der Regionalliga-Relegation noch durchgeführt. Dieses entschied der FC Eintracht Bamberg für sich weil alle Schützen trafen - und Keeper Fabian Dellermann einen Buchbacher Strafstoß parierte. Danach durften beide Teams den nach Spielschluss für das Elferschießen unterbrochenen Jubel fortsetzen und den Klassenerhalt feiern. Herzlichen Glückwunsch!
Marc Reischmann kann den Ball vor dem Buchbacher Albano Gashi (li.) abspielen.
Markus Schütz
Natürlich spielte die Ausgangssituation in der Relegations-Tabelle eine Rolle, vor allem mit zunehmender Dauer. In der ersten Halbzeit bzw. in der ersten Stunde gingen beide Mannschaften nach vorne noch mehr Risiko, Bamberg war dabei das aktivere Team, hatte seine Abschlüsse und ließ kaum etwas zu. Je näher das Spielende kam, desto weniger wurde natürlich riskiert. Aber alles andere, als das Hauptaugenmerk auf die Defensive und das Halten der berühmten Null zu richten, wäre fahrlässig gewesen. Deswegen war das Geschehen im letzten Spieldrittel eher zweckmäßig und risikoarm geprägt - und nicht zuletzt auch dem Modus und den ersten beiden Ergebnissen in dieser Dreierkonstellation geschuldet. Auch, wenn er aus der Not geboren und grundsätzlich mit einem Heim- und einem Auswärtsspiel ja für jeden gerecht war, er kann halt auch dazu führen, dass das letzte Spiel eben kein klassisches do-or-die-Spiel ist.
Spielbericht eingestellt am 29.05.2024 01:48 Uhr