Hochspannung war angesagt im Pegnitzgrund, denn der FC Hersbruck erwartete den SK Lauf zum Derby. “Das war schon immer eine heiße Kiste”, berichtet Teammanager Christian Günther. “Ich würde am Liebsten mitspielen, bin aber leider verletzt.” Der Club hatte im letzten Spiel in der Liga unglücklich gegen den TV 1848 Erlangen Unentschieden gespielt - vor allem weil der Ausgleich in der letzten Minute gefallen war. Ebenso unglücklich war die Niederlage des SK Lauf im Pokal gegen Vilzing, denn die Laufer waren am Rande einer Sensation. “Wir haben kurz vor der Halbzeit eine riesen Chancen und bringen den Ball nicht zum Mitspieler. Im Gegenzug bekommen wir dann das Tor. Ich weiß nicht, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir geführt hätten”, berichtet Trainer Aleks Abutovic, der sich zudem ärgerte, dass seine Mannschaft damit das kommende Pokalspiel gegen seinen Ex-Club Bayreuth verpasst hatte. In der Bezirksliga wollte der SKL natürlich das Derby gewinnen und konnte fast in Bestbesetzung antreten, allerdings fehlte mit dem verletzten Marc Schober der dreifache Torschütze aus dem letzten Spiel gegen Tennenlohe. Für den Stürmer begann Konstantin Träger.
Gabriel Karnoll hat hier Lufthoheit gegen Adrian Holfelder.
Sebastian Baumann
Beide Mannschaften begannen erst einmal ohne das erwartete Derbyfeuer und spielten eher bedächtig. Die Hausherren machten dabei den etwas besseren Eindruck und hatten vor allem mit René Bongerts die prägende Figur in den ersten Minuten. Der Kapitän Hersbrucks tankte sich bereits nach drei Minuten sehenswert in den Strafraum und legte überlegt quer. Allerdings war Michael Pfann einen Tick zu unetschlossen und kam so nicht mehr richtig an den Ball. Auf der Gegenseite hatte kurz danach dann aber die Gelegenheit nach einem Standard, als sich kein Hersbrucker nach einem Abpraller für den Ball zuständig sah. Adrian Holfelder kam deswegen sträflich frei zum Schuss, zielte aber deutlich drüber. Wiederum drei Zeigerumdrehungen später war es wieder der agile Bongers, der die komplette linke Seite der Gäste schwindlig spielte und nach hinten ablegte. Dort wurde der Schuss eines Mitspielers geblockt, der Abpraller landete wenig später bei Michael Pfann, der seinen Schuss aber neben das Tor platzierte. Es sollte bis zur 22. Minute dauern, bis die zahlreichen Zuschauer dann einen Treffer sehen durften. Alexander Brüx war an der Strafraumkante freigespielt worden, versetzte seinen Gegenspieler und verwandelte den Ball ins Tor. Es sah überhaupt nicht nach einem Laufer Treffer aus, der nur vier Minuten später dennoch fiel. Konstantin Träger wurde nur unzureichend angegriffen und zog einfach mal ab - schon stand es wie aus dem Nichts Unentschieden. Es sollte noch besser kommen für den SKL. Zwar spielte Hersbruck gefällig nach vorne, patzte dann aber im Mittelfeld. Adrian Holfelder kam an den Ball und marschierte nach vorne. Im Strafraum zog der Außenbahnspieler ab und markierte den Führungstreffer. Hersbruck schüttelte sich kurz und spielte weiter nach vorne. In der 41. Minute wurde der Platzverein auch belohnt. Wieder war es der bärenstarke Bongers, der den Ball in die Mitte flankte. Dort stand Michael Pfann gefühlt einen Meter höher in der Luft als sein Gegenspieler und markierte den verdienten Ausgleich.
Tobias Ascher gewinnt das Kopfballduell gegen Maximilian Gabsteiger.
Sebastian Baumann
Die zweite Hälfte begann wie die erste geendet hatte: mit einem Tor. Dieses Mal war es Alexander Brüx, der mit einem Lattenschuss die Vorlage gab, den Abstauber drückte Michael Pfann nach zwei gespielten Minuten in die Maschen. Lauf wirkte durcheinander und wurde keine zehn Minuten später erneut bestraft, als Johannes Altwasser den Ball im zweiten Versuch - Alexander Brüx hatte dieses Mal den Pfosten getroffen - zum vierten Hersbrucker Treffers einschieben konnte. Jetzt wehrte sich der SKL, richtig Produktives wollte dabei aber nicht herausspringen. Bis auf einen Maas-Schuss war aber auch der Hersbrucker Club nicht wirklich gefährlich, sodass das Spiel meist im Mittelfeld stattfand. Nachdem Hersbruck dabei aber auch die defensive Spannung verlor, stand es auf einmal 4:3. Maximilian Gabsteiger wurde im Strafraum nur ungenügend angegriffen und konnte auf Sven Rothhaar zurücklegen, der mit einem Schlenzer den rechten Innenpfosten traf, von dem das Spielgerät zum Anschlusstreffer in den Kasten sprang. Allerdings war der Gast zwei Minuten später auf einmal in Unterzahl. Konstantin Träger wehrte sich zu stark mit den Armen gegen den von hinten schiebenden Gabriel Karnoll und traf diesen. Schiedsrichter Müller ahndete das Vergehen mit der zweiten Gelben Karte für den Sechser der Gäste. Mit einem Mann mehr hätte der FCH danach postwendend das Spiel entscheiden müssen. Alexander Brüx marschierte nach einer Kopfballverlängerung alleine auf den Kasten und traf zum Unmut der eigenen Fans nur den rechten Pfosten. Den Nachschuss wuchtete Ralf Maas über den Fangzaun. Kurz danach versuchte Michael Pfann den Ball aus knapp 40 Metern ins leere Tor zu lupfen, traf aber die Kiste nicht. Erst in der 80. Minute machten die Hausherren dann den Deckel auf das Derby. Ralf Maas war an der linken Strafraumkante angespielt worden, ging an seinem Gegenspieler vorbei und machte den Ball ins lange Eck. Wenig später hatte Johannes Altwasser die Chance auf den sechsten Treffer der Hausherren, scheiterte aber am aufmerksamen Markus Kaiser im Kasten der Gäste. Den Schlusspunkt setzte Tobias Ascher, der von Johannes Altwasser bedient wurde und nur noch einschieben musste.
Tim Sohr hatte nichts zu bestellen gegen René Bongers (rechts) und musste noch in der ersten Halbzeit raus.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 10.08.2019 18:52 Uhr