Mit einer guten Ausgangslage konnte der TSV Eisingen ins Rückspiel nach Leider fahren. Trainer Philipp Christ war nach dem Sieg voll des Lobes über seine Mannschaft gegen den, seiner Ansicht nach, stärksten Gegner der Vierergruppe. Kapitän Lukas Götz blies ins gleiche Horn, auch wenn sich der 23-jährige eine bessere Chancenverwertung gewünscht hätte. Möglichkeiten waren durchaus vorhanden, mit einem noch größeren Vorsprung ins Rückspiel zu gehen. Dort hatten die Gelbschwarzen schon früh zweimal verletzungsbedingt wechseln müssen und mussten im Rückspiel sowohl auf Daniel Woller als auch auf Benedikt Engert verzichten. Mika Lindner und Benjamin Schömig rückten dafür in die Startelf.
Leiders langjähriger Trainer Steffen Bolze wollte trotz der knappen Niederlage natürlich noch nicht die Segel streichen und war schon nach dem Schlusspfiff guter Hoffnung, das Ding im Rückspiel noch umzubiegen. "Wir haben noch alle Möglichkeiten im zweiten Spiel. Jetzt regenerieren wir um am Sonntag das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Die Aschaffenburger tauschten auf einer Position: Für den im Hinspiel glücklosen Ricardo Santos spielte Jens Philipp.
Laufduell zwischen Philipp Zschirpe (li.) und Constantin Schmitt.
Sascha Kämmer
Und die Hereinnahme schien sich für die Hausherren bezahlt zu machen, denn schon in den Anfangsminuten deutete Leiders Nummer sieben immer wieder sein Können an. Insgesamt präsentierten sich die Aschaffenburger in der Anfangsphase sehr griffig, benötigten aber knappe zwanzig Minuten um durch die gut stehende Abwehr der Gäste zu kommen. Dann aber steckte Jens Philipp für Sven Bolze durch, Dominik Daxhammer mit der ersten starken Reaktion (19.). Eckball dann auf der Gegenseite, Constantin Schmitt brachte den Ball halbhoch rein, Abschluss mit der Hacke von Lukas Götz und das Leder ging ins Netz (30.). Sehr effektiv die Eisinger, mit der ersten klaren Chance sofort die Führung erzielt, die aber durchaus schmeichelhaft zustande kam. Der Druck für die Heimelf hatte sich nun nochmal erhöht, zeigte sich durch die überraschende Führung aber nicht sonderlich beeindruckt. Wieder ein Steckpass, diesmal wurde Sven Bolze von Aykut Ökeer bedient, aber erneut war Dominik Daxhammer zur Stelle (36.). Leider hielt den Druck auf die Gäste hoch- und fing sich fast das Zweite in einer kuriosen Szene: Die Aschaffenburger im Angriffsmodus, Eisingen konnte die Kugel erobern, Mika Lindner sah dass Sebastian Torka zu weit vor seinem Kasten stand. Noch in der eigenen Hälfte versuchte der ehemalige Landesligaspieler den Kunstschuss und der verfehlte das Gehäuse ganz knapp (38.). Nochmal Leider Minuten vor der Pause, die Würzburger klärten den erneuten Vorstoß nicht konsequent genug, Jens Philipp an der Strafraumgrenze drehte das Leder ins linke Eck. Traumtor und der verdiente Ausgleich für die Hausherren.
Die hatten auch insgesamt die bessere Figur in der ersten Hälfte gemacht, Dominik Daxhammer hatte zweimal in höchster Not für Eisingen gerettet und einen höheren Rückstand verhindert.
Nico Keidel (re.) versucht die Flanke von Philipp Zschirpe zu verhindern.
Sascha Kämmer
Auch nach dem Seitenwechsel erwischte der TuS den besseren Start: Philipp Zschirpe kam über rechts, Zweikampf mit Benjamin Schömig der die Grätsche auspackte und seinen Gegenspieler im Strafraum legte. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt Foulelfmeter für Leider. Wie schon am Mittwoch übernahm Luca Staab die Verantwortung und versenkte den Strafstoß flach im rechten Eck. 2:1, damit war das Hinspiel Resultat egalisiert. Eisingen zeigte sich hernach bemüht, wurde aber zuvorderst durch Standards gefährlich. Freistoß Lukas Götz, Sebastian Toska hatte Probleme beim Zupacken, aber sein Vordermann köpfte den Ball zurück zum Keeper (63.). Auch Constantin Schmitt brachte das Aschaffenburger Tor mit seinem Freistoß von halblinks in Bedrängnis, der aber knapp über die Latte flog (73.). Gute Aktion hernach von Hannes Glas, der sich im Sechzehner zu behaupten versuchte, aber keinen gefährlichen Abschluss zustande brachte (78.). Es ging in die Nachspielzeit und das ganze Sportgelände hatte sich gedanklich wohl schon auf die Verlängerung eingestellt, da schlug die Stunde des Marvin Sauerwein. Die Hausherren noch mal im Angriff, vor den Sechzehner geklärt. Marvin Sauerwein an der Sechzehner Kante schweißte das Leder in den linken Torgiebel und drehte dann jubelnd ab (90+2). Das 3:1 durch den Lucky Punch in der Nachspielzeit. Eisingen nochmal mit dem Mute der Verzweiflung, aber Leider spielte es ins Ziel.
Franco Kulla (li.) wird von Constantin Schmitt bedrängt.
Sascha Kämmer
Damit darf der TuS Leider weiterhin auf den Klassenerhalt in der Landesliga Nordwest hoffen, Eisingen muss die Aufstiegshoffnungen dagegen begraben. Bereits am Mittwoch wartet mit Oberschwarzach/Wiebelsberg der nächste Bezirksligist auf die Aschaffenburger. Das finale Rückspiel findet am Samstag statt.
Spielbericht eingestellt am 26.05.2024 23:11 Uhr