Im Relegationsendspiel um den Klassenerhalt in der Landesliga trennten sich die SpVgg Bayreuth 2 und der Baiersdorfer SV im Hinspiel mit 1:0 zugunsten der Bayreuther. Mit diesem Vorteil musste die junge Truppe, die innerhalb der Saison eine der stärksten Leistungssteigerungen aller Teams aufweisen konnte, nun in Baiersdorf ran. In der "Nach-Winterpause-Tabelle" der Landesliga Nordost stand Bayreuth 2 auf dem vierten Tabellenplatz, Baiersdorf auf dem vorletzten. Aufgrund der vergangenen Regenschauer verlegten die Hausherren das Spiel auf den B-Platz. Für die Statikstiker unter uns: vor genau fünf Jahren, am 1. Juni 2019, spielte der Baiersdorfer SV schonmal das Rückspiel einer Landesliga-Relegation und drehte ein 0:1 aus dem Hinspiel zum Klassenerhalt. Damals gegen den SV Erlenbach. Von damals war heute nur noch Max Schmitt dabei. Ein gutes Omen und dazu noch die Magie des B-Platzes ließen die Hausherren an den Sieg glauben.
Bayreuths Felix Back (re.) grätscht gegen Jens Wartenfelser. In Baiersdorf war zum Rückspiel der Landesliga-Relegation ganz schön was los.
Uwe Kellner
Gespielt wurde auf dem Baiersdorfer B-Platz, der nicht den besten Eindruck machte. Die Hausherren begannen, dem Hinspielergebnis entsprechend mit Druck nach vorne. Den letzten Bayreuther Relegationsgegner, den BSC Saas, stürmte der BSV mi 0:6 vom Feld. Gegen das Perspektivteam der Spielvereinigung machte sich der anfängliche Sturmlauf nach eine knappen Viertelstunde bezahlt, als Tim Basener über die rechts Angriffsseite in den Sechzehner drang und satt zum 1:0 ins lange Eck abschloss. Damit war das Hinspielergebnis ausgeglichen - aber nur für ein paar Sekunden. Nach einem Stellungsfehler wurde Luis Grasser im Baiersdorfers Sechehner angespielt und drückte den Ball zum 1:1 in die Maschen. Der Ausgleich drehte nicht nur die Ausgangssituation, sondern auch das Geschehen auf dem Sportfeld. Bayreuth wurde frischer, übernahm die Spielkontrolle und war das agilere Team. Einmal zappelte der Ball sogar für Bayreuth im Netz, als Felix Landgraf diesen mitnahm und sauber abschloss. Der umsichtige Schiedsrichter Dominik Fober sah jedoch, dass in der Aktion eine Hand im Spiel war. Wenn ein Tor fällt, dann spielt Absicht oder keine Absicht beim Handspiel keine Rolle, deswegen wurde abgepfiffen. Danach fing es auf einmal heftig an zu regnen. Zuschauer und Spieler retteten sich in die Halbzeitpause, um dem Schauer zu entkommen.
Mit dem Regen flutschte es für die Hausherren aus Baiersdorf wieder besser. Rene Vargas grätscht den Angriffslauf der Gäste ab. Die Hausherren kamen mit dem Wetterumschwung besser zurecht.
Uwe Kellner
Durch den Regen und den tiefen Platz wurde die Relegationspartie zunehmend zu einem Kampfspiel. Das lag den Hausherren besser als den Gästen. Zwar war die defensive Ordnung bei Bayreuth 2 gegeben, aber eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff schenkten die Gäste den Baiersdorfern dennoch einen Elfmeter. Maximilian Pierer von Esch war bereits auf dem Weg aus dem Sechzehner hinaus, stand mit dem Rücken zum Tor, wurde aber dennoch gehalten und geschoben, so dass der Schiedsrichter trotz der Theatralik beim Fallen auf Elfmeter entschied. Eine korrekte Entscheidung, jedoch sei angemerkt, dass eine Altstädter Ur-Reporterlegende am Seitenrand kurz vor der Elfmeterszene eine Abseitsposition der Baiersdorfer ausgemacht hat. Es waren nicht alle so zufrieden mit dem Referee wie der anpfiff-Reporter. Christian Rzonsa in seinem Abschiedsspiel für den BSV schnappte sich die Murmel und schob sie zum 2:1 ins untere Eck. Nur ein paar Minuten später spielte Maximilian Pierer von Esch den perfekten halbhohen Ball durch die Schnittstelle der Bayreuther Viererkette passgenau in den Lauf von Christian Rzonsa. Der Knipser rannte allein aufs Tor zu und erhöhte auf 3:1. Erstmals wäre Baiersdorfs aufgrund des Zwischenstands weiterhin Landesligist. Christian Rzonsa hätte sogar erhöhen können, aber seinen nächsten Alleingang stoppte Torwart Florian Veigl per Fußabwehr. Bayreuth stemmte sich gegen die drohende Niederlage, kam aber nicht mehr in eine gefährliche Abschlussposition. Der BSV verschleppte die Zeit so gut wie möglich, bekam dafür fünf Minuten Verlängerung aufgebrummt, aber in dieser hatte Bayreuth auch keine Chance mehr auf den Ausgleich.
Der Baiersdorfer SV erreicht den Klassenerhalt in der Landesliga über die Relegation. Vor einem Jahr stieg der BSV über die Relegation in die Landesliga auf. Im Sommer 2016 und 2019 bestritten die Baiersdorfer ebenso erfolgreiche Landesliga-Relegationen. Das scheint ihnen zu liegen.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 01.06.2024 21:37 Uhr