Das gute an Relegationsspielen in Baiersdorf ist, dass man auch kurz vor Spielbeginn noch einen Parkplatz bekommt, weil sich der Zuschauerandrang meist in Grenzen hält. Mit 1:0 gewann der Baiersdorfer SV das Hinspiel in Bayreuth und hatte deswegen die besten Karten für das Rückspiel zuhause. Weil BSV-Trainer Jan Gräßel spontan während der Saison in sein Amt gehievt wurde, war der Sommerurlaub bereits geplant und wurde auch angetreten. Er fehlte den Baiersdorfern im Rückspiel und wird auch in der 2. Relegationsrunde nicht dabei sein. Für ihn saß Torwarttrainer Bernd Dillinger auf der Bank, unterstützt von Teammanager Thomas Wagner. Die Aufgabe der beiden war, das Team mental auf den Gegner einzustellen. Mehr braucht es zu diesem Zeitpunkt der Saison auch nicht mehr, und außerdem hat der BSV ein paar Spieler auf dem Feld, die das Team auf dem Platz führten können. Der BSC Saas Bayreuth wollte das Hinspielergebnis drehen - Spoiler: das klappte nicht.
Eines der wenigen Fouls im Spiel. Niklas Golling (unten) hebelt Maximilian Pierer von Esch aus. Bayreuth fand nie wirklich ins Spiel und kam nur selten in Zweikämpfe.
Uwe Kellner
Ein Pressing der Gäste war bei den hohen Temperaturen nicht zu erwarten und kam auch nicht. Bayreuth ging nicht sofort auf den Ausgleich. Stattdessen wollte die Heimmannschaft sofort zeigen, wer der Herr im Ring ist. Als ein hoher Ball aus dem Mittelfeld, geschlagen von Patrick Schmidt, zwischen die Abwehrreihe der Bayreuther flog, hielt Jens Wartenfelser geistesgegenwärtig seinen Kopf hin und leitete die Murmel weiter zu Christian Rzonsa, der gewohnt lässig zum 1:0 einschob. Die nächste Riesenchance hatte Felix Lengenfelder nach einem Eckball. Er fasste ab, aber Torwart Tobias Oberwandner war schnell unten und reagierte prächtig. Schon bald machte sich das Gefühl breit, dass der Baiersdorfer SV heute nichts anbrennen lassen würde. Saas ließ den BSVlern im Mittelfeld viel zu viel Zeit für die Diagonal- und Steilbälle, die fast immer ankamen. Die Zielspieler hatten dann wiederum keinen Gegenspieler auf dem Fuß und konnten sich aussuchen, was sie mit der Murmel machen wollen. Felix Lengenfelder scheiterte nochmals an Keeper Tobias Oberwandner im Eins-gegen-Eins und Maximilian Pierer von Esch fand ebenso im Schlussmann seinen Meister, als er aufs lange Eck zielte. Vor der Pause fiel der zweite Treffer dennoch. Jens Wartenfelser dribbelte sich sehenswert in den Strafraum, legte quer auf Tim Basener und es hieß 2:0.
Tor für Baiersdorf. Das erste von sechs. Christian Rzonsa lässt Bayreuths Torwart Tobias Oberwandner keine Chance. Danach traf der Spielführer des BSV drei weitere Male.
Uwe Kellner
Falls sich Bayreuth etwas für den zweiten Durchgang vorgenommen hatte, hatte sich dieser gute Vorsatz schon bald erledigt. Gerade als die Meldung durchsickerte, dass das Relegationsspiel zwischen Herzogenaurach und Schwaig in einem 19:18-Elfmeterkrimi geendet ist, sorgte Christian Rzonsa dafür, dass die Partie in Baiersdorf vorzeitig entschieden war. Nach einem Steilpass traf er zum 3:0. Als ein weiterer Steckball durch die Viererkette der Gäste rutschte, besorgte Christian Rzonsa gar das 4:0. Spätestens jetzt konnte Baiersdorf seine ersten Star-Spieler auswechseln und für die zweite Relegationsrunde schonen. Christian Rzonsa blieb noch für seinen vierten Treffer zum 5:0 auf dem Feld, ehe ihn sein Coach Bernd Dillinger mit den Worten "ich glaube, jetzt reicht es" ebenfalls Feierabend machen ließ. Eine Viertelstunde vor dem Ende hatte Bayreuth die beste Torchance, als Daniel Stöckle einen Freistoß über die Mauer hob, aber neben das Tor zielte. Ein Ehrentreffer blieb den Gästen nicht vergönnt. Mit der Spielführerbinde am Arm zirkelte Max Schmitt in der Schlussminute einen Freistoß vor das Bayreuther Tor, den Hector Barazal zum 6:0-Endstand verwertete. Für Saas Bayreuth ist die Relegation somit vorbei und für Baiersdorf geht es ins Relegationsfinale gegen die SpVgg Bayreuth 2.
Saas-Spielführer Julius Küffner will den Ball gegen Denzel Schwaiger, bekommt ihn aber nicht. Die Baiersdorfer spielten zu schnell für die Gäste und waren offensiv zu stark besetzt für den Abwehrverbund der Bayreuther, der heute überfordert war.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 26.05.2024 21:47 Uhr