In einem einzigen Spiel konnten entweder die SpVgg Heßdorf, oder der TSV Neunkirchen eine starke Saison mit dem Aufstieg krönen. Beim Zweiten der Kreisliga 1 fehlten leider die verletzten Stefan Marxer und Fabian Straub sowie die urlaubenden Florian Nagel und Sebastian Hofmann. Co-Trainer Matthias Hofmann konnte nur auf die Bank. Neunkirchen war bis auf den letzten Mann komplett. Sicherlich kein Nachteil für ein derart wichtiges Spiel am Ende eine langen Saison. Schon im Voraus wurde spekuliert, ob die Offensivkraft der Neunkirchner mit 90 Treffern in 30 Saisonspielen oder die Erfahrung und Geschlossenheit der Heßdorfer ein Vorteil sein könnte. Zumindest in Letzterem standen die Brandbachkicker der Spielvereinigung am Ende in nichts nach. Die Ränge im altehrwürdigen Stadion an der Schallershofer Straße waren dicht besetzt.
Volles Haus beim BSC Erlangen. Die beiden Kreisligazweiten beharkten sich und lieferten eine rasante Partie ab. Ertal Sahin (li.) gegen Sebastian Bräunig im Kopfballduell.
Uwe Kellner
Wer Neunkirchen kennt, weiß, dass sie die ersten Minuten nutzen, um mit ihrer Dynamik den Gegner unter Druck zu setzen. Heßdorf rechnete damit anscheinend nicht, dann kaum war angepfiffen, wollten sie den Ball in der Abwehr laufen lassen. Als dann sogar Torwart Jan Allerdissen angespielt wurde, passte dieser nicht optimal zu seinem Verteidiger, so dass der junge Avian Kain dazwischen kam und zu Manuel Menges vor das Tor spielte. Der Goalgetter vollstreckte nach etwa 30 Sekunden zum 0:1. Man kann Fehler auch erzwingen. Waren da überhaupt schon alle Zuschauer am Kassenhäuschen vorbei? Heßdorf antwortete mit einem Treffer, der ebenso nicht hätte passieren dürfen. Nach einem Einwurf attackierte Neunkirchen Daniel Vogel kaum bis gar nicht, so dass dieser plötzlich zum Abschluss kam und den Ball aus spitzem Winkel zum 1:1 versenkte. Der Spielstand war wieder ausgeglichen und die Partie nahm weiter Fahrt auf. Auf beiden Seiten gab es Chancen. Die Zuschauer wurden verwöhnt. Ertal Sahin scheiterte für den TSV am schnell reagierenden Torwart Jan Allerdissen im Zuge einer Ecke, auf der anderen Seite köpfte Steffen Büttner nach einem Eckball vorbei. Nach einem Steilpass zu Marc Reichelsdorfer grätschte Max Heinlein im allerletzten Moment, sonst wäre der Heßdorfer durch gewesen. Matthias Werners Freistoß von links senkte sich auf die Latte. Es war etwas los auf dem Sportplatz. Als Kevin Hofmann nach einem Ballgewinn auf drei bis vier Heßdorfer zudribbelte, hatte wohl keiner damit gerechnet, dass er sich durchsetzen würde. Auch nicht Schlussmann Jan Allerdissen, der sich von einem Fernschuss zum 1:2 überraschen ließ. Kurz vor der Pause war dieser Gegentreffer natürlich Gift - und es kam noch schlimmer. Abwehrchef Marco Nagel spielte den Ball zu seinem Torwart zu schwach zurück. Wo andere Stürmer bereits abgedreht hätten, sprintete Manuel Menges dazwischen und schob das Leder zum 1:3 ins Tor. Nicht das erste Tor in dieser Saison, das er auf diese Weise erzielte, ein typischer Menges.
Heßdorf stemmte sich nach dem Seitenwechsel gegen die drohende Niederlage. Der Heßdorfer Anhang trieb seine Mannschaft an. Es nützte am Ende nichts. Daniel Vogel (re.) im Laufduell mit Markus Conrad.
Uwe Kellner
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte den Heßdorfern. Sie machten mehr für die Partie, während sich Neunkirchen auf den Zwei-Tore-Vorsprung ausruhte. Dadurch kam die Spielvereinigung zu einigen kleineren Chancen. Marc Reichelsdorfer machte aus einem Steilpass sogar eine große, denn Markus Conrad foulte ihn im Strafraum elfmeterwürdig und da Sebastian Bräunig die Nerven behielt, hieß es auf einmal nur noch 2:3. Allerdings zeigte Heßdorf nur wenige Minuten später auf, wie schlecht man verteidigen kann. Der Neunkirchner Kevin Hofmann bekam in der eigenen Hälfte den Ball, dribbelte in die Heßdorfer Hälfte, wurde nicht angegriffen, zog in die Mitte und schoss den Ball dann auch noch ins frei stehende kurze Eck zum 2:4. So einfach darf man es einem Stürmer vom Format eines Kevin Hofmanns nicht machen. Nach einem Abstoß von Torwart Hakan Doganer gelangte der Ball erneut zu Kevin Hofmann. Der rannte in den Sechzehner, legte quer auf Manuel Menges und dieser schob zum 2:5 ein. Kurz darauf musste Danuel Vogel nach einem Frustfoul mit Gelb-Rot vom Feld und in Überzahl war es nur noch eine Frage von Minuten, bis der Platzsturm des TSV Neunkirchen und seiner Anhänger beginnen konnte. Wenn man den Brandbachkickern an diesem Tag etwas vorwerfen muss, dann, dass es sicherlich geschlagene zehn Minuten dauerte, bis der Alkohol an die Feiergemeinde nach dem Abpfiff geliefert wurde. Die Aufstiegs-T-Shirts werden erst noch gedruckt - man war vorsichtig. Glückwunsch zum Aufstieg in die Bezirksliga!
Ergriffen nimmt Jojo Müller den Aufstieg zur Kenntnis. Er verabschiedet sich von seinem Team mit dem bestmöglichen Resultat. Der TSV Neunkirchen ist nach sieben Jahren in der Kreisliga zurück in der Bezirksliga.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 14.06.2018 00:07 Uhr