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Artikel veröffentlicht am 22.04.2010 um 12:38 Uhr
TSV Staffelstein - Schwabthaler SV: It´s Derbytime!
Einige bezeichnen es hier in der Gegend als die Mutter aller Derbys. Dementsprechend groß ist die Rivalität zwischen den beiden Kontrahenten, dem TSV Staffelstein und dem Schwabthaler SV. Die Staffelsteiner empfangen am Sonntag den Ortsnachbar aus Schwabthal. Beide Mannschaften sind nicht gerade rosig in die Rückrunde gestartet und wollen das Spiel am Sonntag, anpfiff ist wieder ab 15:00 vor Ort, für eine entscheidende Kehrtwende nutzen. Unser Reporter-Team wird von dem sicher wieder gut besuchten Spiel ausführlich berichten...
Von Muammer Demirel
Unterschiedlicher könnten die Stärken der beiden Kontrahenten nicht ausfallen. Bei den Gästen aus Schwabthal, die mit 24 die zweitbeste Abwehr besitzt und wohl den stärksten Torwart der Liga haben, liegt das Hauptaugenmerk darauf, hinten sicher zu stehen und dem Gegner wenig Raum zu lassen. Staffelstein hingegen sucht sein Heil eher in der Offensive mit den spielstarken Offensivkräften Eberth, Will und Quinger. Das Trio zusammen hat schon 43 mal (!!!) einlochen können. Das sind fast zehn Tore mehr, als der Schwabthaler SV überhaupt in dieser Saison erzielen konnte (und das trotz eines 11:0 vor einigen Wochen gegen die TSG Creidlitz). Wer sich am Ende durchsetzt, lässt sich nicht sagen. Fakt ist nur, dass beide momentan nicht mal annähernd an ihre Leistungsgrenzen gehen können und daher auch gegenwärtig hinter den Erwartungen liegen. Für den Gastgeber ist das Spiel aber um ein Vielfaches höher einzustufen als für die Schwabthaler.  Der TSV darf nach den unnötigen letzten Niederlagen kaum Punkte mehr liegen lassen, soll der Relegationsplatz zumindst noch erreicht werden. Bei den Gästen ist dieser Zug schon vor Monaten abgefahren. Zu unkonstant waren in dieser Saison die Leistungen, gerade in den Spielen gegen Favoriten, war die mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive ein entscheidendes Manko, warum sich die Schneider-Truppe im Niemandsland der Tabelle befindet. Trotzdem, gerade für das Derby gilt, dass alle 28 Spieler, die eventuell zum Einsatz kommen, ihr allerbestes geben werden um den Platz als Sieger verlassen zu können. Wir haben uns, stellvertretend für die Stärken der beiden Teams einen der besten Mittelstürmer der Liga, Benedikt Quinger und den besten Keeper der Liga, Thomas Dinkel herausgepickt und zum anstehenden Derby befragt...

Kampf und Leidenschaft bis zur letzten Sekunde, nichts anderes zählt in dem heißen Derby. Im letzten Spiel schafften die Staffelsteiner nach einem 0:3 Rückstand noch den Ausgleich, diesmal wollen die Staffelsteiner, wie hier Christian Ernst bei der Grätsche gegen den pfeilschnellen Sebastian Fischer, von Beginn an gegen die die Schwabthaler aggressiv zu Werke gehen.
anpfiff.info


...über den Saisonverlauf, insbesonder über den Rückrundenstart.

Thomas Dinkel: Im großen und ganzen bin ich schon zufrieden, wobei die Rückrunde bisher nicht so berauschend verlief. Da haben wir bisher nicht wirklich eine optimale Ausbeute.



Benedikt Quinger: Die gesamte Saison gesehen, sind wir im Soll. Gerade aber die Rückrunde verläuft doch sehr schleppend. Wir haben Punkte liegen gelassen, mit denen wir ganz sicher gerechnet gehaben, z.B. gegen Altenkunstadt und Bad Rodach. Gegen Frohnlach kann man immer mal verlieren, dass war uns schon klar. Jetzt ist unser Ziel Platz 2, denn die Meisterschaft lässt sich der nun ziemlich verstärkte Kader des VfL Frohnlach 2 wohl nicht mehr nehmen.

...über den Zeitpunkt des Derbys.

Thomas Dinkel: Eigentlich hätten die Staffelsteiner noch eher kommen können, das wäre uns lieber gewesen. Warum? Weil unsere Rückrunde mit einem Sieg gegen unseren Lokalrivalen vielleicht einen anderen Verlauf genommen hätte. Trotzdem passt der Zeitpunkt jetzt noch, weil es zumindest für den TSV noch um was geht, dh das ist für uns Motivation genug.

Benedikt Quinger: Also der Gegner aus Schwabthal kommt eigentlich immer gelegen, weil da wirklich jeder, wie immer eben, hochmotiviert an die Sache geht und gewinnen will.



...über Gründe der aktuellen Misere.

Thomas Dinkel: Bei uns dürfte das meiner Meinung nach die Chancenverwertung sein. Das war und ist schon immer unser kleines Manko. Wir kassieren hinten in der Defensive mit die wenigsten Tore in der Kreisliga, schießen aber leider vorne auch zu wenig um ganz oben angreifen zu können. Hinzu kommt aber, dass wir momentan auch ein wenig mit Verletzungspech und sonstigen Ausfällen zu kämpfen haben. Da ist unser Kader dann auch nicht groß genug um alle Ausfälle zu kompensieren.

Benedikt Quinger: In Bad Rodach waren wir uns einfach zu sicher, wir wollten in diesem Spiel eher noch zwei oder drei Tore nachlegen und haben hinten dann einfach zu offen gespielt. Dann kassieren wir wirklich blöde und vermeidbare Gegentreffer und brechen dann zusammen. Dass war schon ein kleiner Knacks. Gegen Altenkunstadt war es dann ein individueller Fehler. Vorne waren wir anschließend aber nicht spielstark genug, um das Spiel nochmal zu drehen. Es sind Kleinigkeiten momentan, aber die führen dann zu solchen Ergebnissen leider.

...über den Weg zurück zur alten Stärke.

Thomas Dinkel: Ich denke, es müsste einfach mal wieder ein Dreier her. Dann läuft die ganze Maschinerie wieder an. Unser Potential haben wir ja schon mehrfach unter Beweis gestellt, unsere Mannschaft hat die Leute dazu um erfolgreich spielen zu können. Momentan haben wir vielleicht aber auch ein wenig damit zu kämpfen, dass wir ganz einach im Niemandsland der Tabelle angekommen sind. Nach oben geht nichts mehr und auch nach unten dürften wohl nur noch ganz wenig Punkte fehlen.

Benedikt Quinger: Uns merkt man momentan einfach die fehlenden Spieler an, gerade Marco Lins oder auch ein Matze Titze. Die fehlen vorne und hinten. Es liegt aber nicht nur an den beiden Personen, da sind noch einige Personen mehr, die unter der Woche kaum trainieren können. Hier macht sich an den Wochenenden einfach die Verunsicherung gerade in der Viererkette sehr bemerkbar.

...über die Gedanken vor diesem Derby.

Thomas Dinkel: Also mit Sicherheit kein Mitleid. Auf dem Platz besteht in diesem Derby schon eine sehr große Rivalität zwischen beiden Vereinen. Unser Motto lautet vielmehr, jetzt erst recht nochmal Salz in die Wunde streuen um dem TSV wichtige drei Punkte zu klauen. Nachbarschaftshilfe braucht der TSV Staffelstein im Aufstiegskampf von uns nicht zu erwarten.

Benedikt Quinger: Für uns stehen im Vordergrund ganz klar die drei Punkte im Aufstiegskampf, da ist es egal, wie der Gegner heißt. Daher denke ich vielleicht, dass es gerade jetzt sehr gut ist, dass Schwabthal vor der Türe steht. Am Wochenende dürfte alle hochmotiviert sein und wir wissen alle, dass wir die drei Punkte unbedingt brauchen um unser Ziel Platz 2 zu erreichen.

...über das Mittel zum Sieg am Sonntag.

Thomas Dinkel: Alle elf Spieler müssen zusammenhelfen und das komplette Potential abrufen, dann gewinnen wir.




Benedikt Quinger: Vorne sind wir eigentlich immer gut für ein Tor. Wir haben eigentlich in jedem Spiel getroffen, außer gegen Altenkunstadt. Also gilt es, hinten erstmal kein Gegentor zu fangen. Wir müssen gut und kompakt stehen, dann bekommen wir vorne sicher irgendwann unsere Chancen um das Spiel zu entscheiden.

...über die eigene Zukunft.

Thomas Dinkel: Die Bindung zum Verein ist sehr stark, dafür liegt mir zu viel an meinem Verein. Ich war ja noch nie bei einem anderen Verein, schon seit dem ich sechs Jahre alt bin, spiele ich hier. Angebote gab es hin und wieder mal, aber ich denke, dass ich hier zu verwurzelt bin um nochmal eine andere, evtl. höhere Aufgabe zu suchen.

Benedikt Quinger: Das ist momentan eigentlich überhaupt kein Thema. Es liegen auch keine Angebote vor, aber ich fühle mich auch sehr wohl beim TSV Staffelstein. Am einfachsten und besten wäre es, mit dem TSV selbst höherklassig zu spielen, also in die Bezirksliga aufzusteigen.

...über das persönliche Duell Quinger vs. Dinkel.

Thomas Dinkel: Ganz klar, ich gewinne. Benedikt wir diesmal nicht gegen mich treffen. Zum Endergebnis kann ich sagen, dass ein Unentschieden schon auch gut wäre, aber natürlich freut man sich über einen Sieg viel mehr. Wie es dann ausgeht, muss man abwarten.

Benedikt Quinger: Ich hoff natürlich, dass ich wieder treffe. Im letzten Spiel konnte ich ihm ja schon ein schönes Tor einschenken. Für uns zählt aber nur, dass wir gut stehen und gewinnen. Wer letztendlich das Tor erzielt, ist Nebensache, auch wenn es natürlich umso schöner ist, wenn man selbst den entscheidenden Siegtreffer erzielt.

Vielen Dank an beide Spieler und natürlich viel Erfolg für das kommende Spiel und das Erreichen der selbst gesteckten sportlichen Ziele.

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