Trauer um Erkan Gögebakan: Immer am Ball - erst Torjäger, dann Schiri - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 02.07.2022 um 09:00 Uhr
Trauer um Erkan Gögebakan: Immer am Ball - erst Torjäger, dann Schiri
Mit großer Bestürzung hat auch der hiesige Amateurfußball die traurige Nachricht aufgenommen, dass Erkan Gögebakan am gestrigen Freitag nach schwerer Krankheit im Alter von 51 Jahren verstorben ist. Gögebakan war einst einer der erfolgreichsten Torjäger im Kreis Nürnberg/Fürth, der nach seiner Spielerkarriere dem geliebten Fußball als engagierter Schiedsrichter bis zuletzt eng verbunden blieb.
Von Marco Galuska
Erkan "Faruk" Gögebakan ist nach schwerer Krankheit kurz nach seinem 51. Geburtstag verstorben.
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Mit seinem Namen wird der Aufstieg von Cagrispor Nürnberg von der A-Klasse bis in die Kreisliga immer verbunden sein: Erkan Gögebakan spielte zehn Jahre für Cagri und war Jahr für Jahr ein absoluter Torgarant, der nicht selten seine 30 Treffer pro Spieljahr erzielte. "Er gehört zu den ganz Großen des Vereins, da gibt es keine Frage. Er hatte wohl den größten Anteil daran, dass Cagrispor bis in die Kreisliga aufgestiegen ist", würdigt sein langjähriger Freund und Arbeitskollege Ercan Aktas die fußballerischen Verdienste des echten Strafraumstürmers, der zu den besten seiner Zeit im Kreis Nürnberg/Fürth gehörte.

Für den Türkischen SV Fürth, Türk Gücü Fürth, Vatanspor Nürnberg und Dergahspor Nürnberg war Gögebakan in den 1990er-Jahren auf Torejagd gegangen, ehe Aktas ihn zu Cagrispor lotsen konnte, wo er heimisch wurde und den Aufschwung entscheidend mitprägte. 2002 schaffte man den Aufstieg in die Kreisklasse, drei Jahre später sogar den Sprung in die Kreisliga, ehe Erkan - den alle nur "Faruk" riefen - zwar die Karriere allmählich ausklingen ließ, jedoch dabei auch in der Jokerrolle noch immer brandgefährlich war.

Dass ausgerechnet er, der kaum ein Spiel ohne eine Gelbe Karte wegen Meckerns gespielt hatte, nach seiner Zeit als Fußballer zum Schiedsrichter werden würde, sorgte zunächst für einige Sprüche aus dem engeren Umfeld. Doch auch an der Pfeife wusste sich Gögebakan zu behaupten, war ab Oktober 2009 regelmäßig als Referee des SV Eyüp Sultan für die Schiedsrichtergruppe Nürnberg unterwegs. Er leitete Partien bis zur Kreisliga, war zudem als Assistent im Einsatz. Und wenn einmal kein Spiel zu pfeifen war, dann schaute der dreifache Familienvater eben als interessierter Zuschauer auf so vielen Sportplätzen der Region zu.

Das Ende der Corona-Pause im Sommer 2020 hatte Gögebakan, wie so viele "Fußballverrückte", entsprechend herbeigesehnt. Allerdings machten sich schon bei einem der ersten Testspiele ganz unvermittelt gesundheitliche Problem bemerkbar. Die Leidenszeit mit einer schweren Krankheit begann. Der Industriemechaniker, der viele Jahre bei MAN in Nürnberg gearbeitet hatte, wurde arbeitsunfähig. Für seine Verhältnisse nur noch selten kam er als Schiri und Linienrichter zum Einsatz. Auch wenn Familie, Freunde und Kollegen von seiner Krankheit wussten, so kam der Abschied - wenige Wochen nach seinem 51. Geburtstag - doch überraschend.

Beim Freitagsgebet in der Moschee in Nürnberg hieß es Abschied nehmen von einem beliebten Sportkameraden, der den Fußball mit Leib und Seele gelebt hat. Im Familienkreis wird Erkan Gögebakan nun in Antalya beigesetzt. Seiner Familie und Freunden gebührt die aufrichtige Anteilnahme.

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Steckbrief E. Gögebakan

Erkan Gögebakan
Alter
51
Todestag
01.07.2022
Wohnort
Nürnberg
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Türkei
Lieb.-Position
Sturm


Schiri-Stationen E. Gögebakan


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