Ansbach erwartet den FC Bayern II: Ein Riesenerlebnis, das Zählbares bringen soll! - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 21.07.2022 um 08:00 Uhr
Ansbach erwartet den FC Bayern II: Ein Riesenerlebnis, das Zählbares bringen soll!
Nach über 20 Jahren ist es wieder soweit: Der FC Bayern München tritt am Freitagabend (18.30 Uhr, fussballn.de-Topspiel) mit seiner Regionalliga-Elf zum Punktspiel bei der SpVgg Ansbach an. Das erste Heimspiel nach dem Aufstieg wollen die Nullneuner aber nicht als Sparringspartner absolvieren. Coach Christoph Hasselmeier hat eine Punktemarke zum Klassenerhalt ausgerufen - und dazu soll gegen die Bayern Zählbares her.
Von Marco Galuska
Patrick Kroiß soll weiter in der Offensive wirbeln. In Burghausen glänzte der Torjäger als Vorlagengeber.
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Die Institution bei der SpVgg Ansbach, Harald "Festus" Riegler, hat es in seinem schier unerschöpfliches Vereinsarchiv der letzten knapp 40 Jahre prompt parat: Am 9. März 2002 kreuzten die Ansbacher zuletzt mit dem FC Bayern München II die Klingen. Bemerkenswert war einerseits das erneute 0:0 im Rückspiel gegen die Zweitvertretung des Rekordmeisters, andererseits das Debüt eines gewissen Bastian Schweinsteiger, der im Team von Hermann Gerland eingewechselt wurde. 1200 Zuschauer hatten die für Ansbach äußerst respektable Nullnummer damals verfolgt. Bei der Neuauflage am morgigen Freitagabend könnten es in etwa dreimal so viele Besucher geben.

Ein Riesenerlebnis für die Region

Harald "Festus" Riegler freut sich auf ein Riesenerlebnis für die Region bei seiner SpVgg.
Dirk Meier

Schon rund 2000 Karten waren bis zum gestrigen Tag über die Vorverkaufsstellen abgesetzt worden. In etwa 700 Karten soll es an der Abendkasse ab 17 Uhr vor dem Stadion noch geben. "Es wird für die Region ein Riesenerlebnis, so ein Highlight zum ersten Heimspiel, die wohl größte Kulisse in einem Punktspiel für die SpVgg Ansbach. Mehrere Nachbarvereine haben größer Kontingente an Karten bestellt, das freut mich besonders", gibt sich auch Riegler, der seit 1984 mit seiner SpVgg schon so ziemlich alles erlebt hat, ausnahmsweise auch nach außen hin euphorisch. "Ich freue mich meist innerlich mit", versichert dazu der 67-Jährige, der im bayerischen Amateurfußball bekannt wie ein bunter Hund ist - und wohl auch nicht ganz "unschuldig" daran sein soll, dass der Aufsteiger gleich den größtmöglichen Namen im deutschen Fußball zum ersten Regionalliga-Heimspiel erwischt hat.

45 Punkte als Richtwert zum Klassenerhalt

Schon der Auftakt in die Saison war für den Aufsteiger nicht ohne: Ein 2:2 holte die SpVgg Ansbach bei Wacker Burghausen, dem letztjährigen Dritten der Regionalliga Bayern, - sehr beachtlich, zumal es auch gleich das weiteste Auswärtsspiel der Saison war. Nichtsdestotrotz ist die Freude über den lobenswerten Start vom vergangenen Samstag bei SpVgg-Coach Christoph Hasselmeier nicht überschwänglich: "Wir wollten im Vorfeld gewinnen und haben im Spiel gesehen, dass es an diesem Tag auch möglich war, eine gute Burghausener Mannschaft zu schlagen. Ich bin sicher nicht unzufrieden, gerade in der zweiten Hälfte haben wir unglaublich gut verteidigt und waren nahe dran am 3:2, treffen am Ende noch den Pfosten. Gerade deshalb ist es schade, dass es nicht zu drei Punkten gereicht hat."

Applaus vom Trainer: Christoph Hasselmeier lobt die stabile Verteidigung in der zweiten Hälfte in Burghausen, ärgerte sich aber zugleich über die beiden Gegentreffer nach Standards vor der Pause.
Sebastian Baumann

45 Punkte, so hat der Coach hochgerechnet, sind anzupeilen, um die Regionalliga zu halten: "Dazu brauchen wir Siege, auch wenn ein Remis auswärts - anders als noch letzte Saison in der Bayernliga - für uns sicher in Ordnung ist." Mehr als der eine Punkt war vielleicht ohnehin die Erkenntnis wert, dass die Ansbacher auch in der höheren Liga sich nicht verstecken müssen: "In unserem Trainerteam waren wir uns darüber bewusst, aber für die Jungs und das Umfeld ist es schon eine wichtige Erkenntnis", unterstreicht Hasselmeier.

Dementsprechend selbstbewusst und fokussiert gehen die Nullneuner an das Spiel, auf das Ansbach und die Region seit Wochen hinfiebert. Dass die Euphorie im Umfeld riesig ist, weiß und freut auch den Ansbacher Chefanweiser, der in Richtung des Teams aber klar sagt: "Das Spiel gegen die Bayern ist freilich eine Riesensache für den gesamten Verein und die Region, aber sportlich gesehen müssen wir das ausblenden, denn es geht um Regionalliga-Punkte - und wir wollen Zählbares in Ansbach behalten. Das ist der Anspruch, den ich entwickeln möchte!"

In der eigenen Hälfte klar spielen

Das Verteidigen als Basis: Eric Weeger und Co bekamen zuletzt ein Sonderlob, dass man aus dem Spiel heraus kaum etwas zugelassen hat.
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Auf eine ähnlich stabile Defensive wie vergangenen Samstag in Burghausen wird es am Freitag ankommen, wenn der größte Name der Liga, der FC Bayern München II, im Xaver-Bertsch-Sportpark gastiert: "Früher haben wir 70 Tore geschossen und gefühlt genauso viele kassiert. Offensiv haben wir in Burghausen wieder gezeigt, dass wir schwer zu verteidigen sind. Die Defensivarbeit hat schon in der letzten Saison als Kollektiv gut funktioniert und wird auch weiter die Basis sein, da sind wir auf einem guten Weg", sagt der Trainer, der nur auf den gelb-rot-gesperrten Christian Kestel und den an der Schulter verletzten Niklas Seefried verzichten muss.

Für das erste Heimspiel gibt der 31-Jährige konkret vor: "Wir müssen in der eigenen Hälfte klar spielen und die Zweikämpfe gewinnen. Bei den Standards erwarte ich von den Bayern nicht einmal diese Wucht, die Burghausen hatte." Bange machen lässt Hasselmeier also nicht gelten, auch nicht nach dem 4:0-Startsieg des Teams vom argentinischen Ex-Profi Martin Demichelis in Eichstätt: "So dominant, wie es das Ergebnis aussagt, war das gar nicht!"

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