Schiedsrichtermangel großes Problem: A-Klassen-Spielleitertagung 2022/2023 - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 23.07.2022 um 15:30 Uhr
Schiedsrichtermangel großes Problem: A-Klassen-Spielleitertagung 2022/2023
Heiß her ging es am Freitagabend bei der Spielleitertagung der A-Klassen in der Sportgaststätte des TSV Altenberg nicht nur aufgrund der 32°C Außentemperatur, auch inhaltlich war einiges geboten. Zentrale Punkte waren dabei die Ligareformen und der damit einhergehende Relegationsmodus, das Schiedsrichterwesen und die Regeländerungen für die kommende Saison.
Von Lukas Petschner
Kreis-Spielleiter Thomas Raßbach
fussballn.de / Strauch
Nachdem alle Anwesenden mit kalten Getränken versorgt und in der Anwesenheitsliste eingetragen waren, eröffnete Sammy Hammami die Sitzung mit wenigen Minuten Verspätung. Im Anschluss an die Begrüßung übernahm dann Thomas Raßbach das Wort. Zu Beginn wurden die bereits bekannten Pläne zur Ligareformen der Kreisligen und -klassen thematisiert und auch die Beweggründe erklärt, wobei es vor allem darum geht, die Attraktivität und Qualität der Ligen zu steigern. Konsequenzen hat diese Umstrukturierung für die A-Klassisten insofern, dass es daher weniger Aufsteiger geben und der Relegationsmodus angepasst wird. Die Entscheidung darüber, wie genau der neue Modus aussehen soll, überlasst der Kreisspielleiter dabei ganz den Vereinen, die per Stimmzettel zwischen einer kurzen „Verbandsvariante“ mit zwei Runden und einer längeren „Vereinsvariante“ mit drei Runden entscheiden konnten. Weiterhin appellierte Raßbach daran, dass Fußball unter dem Strich für alle ein Hobby und ein Spiel ist und dass mehr gegenseitiges Verständnis zwischen Spielern, Trainern und Schiedsrichtern angebracht ist. Bei aller Emotionalität sollte ein respektvoller Umgang miteinander selbstverständlich sein.

Schiedsrichtermangel: Schmerzgrenze ist erreicht

Thomas Raßbach sprach auf der A-Klassen-Spielleitertagung unter anderem über den Mangel an Schiedsrichtern und die möglichen Auswirkungen auf A- und B-Klassen
fussballn.de / Petschner

Raßbach zeigte anschaulich auf, dass es eine große Lücke zwischen den eigentlich benötigten und den tatsächlich vorhandenen Schiedsrichtern gibt, denn es wären mindestens 524 Schiedsrichter nötig, um weiterhin alle Spiele zu besetzen – vorhanden sind lediglich 397. Auch hier ging ein Appell an die Vereine, die angehalten wurden im Vereinsumfeld nach potenziellen Schiedsrichtern Ausschau zu halten und die Vereinsmitglieder über Neulingslehrgänge in Kenntnis zu setzen. Die Schmerzgrenze sei erreicht und es liegt auch an den Vereinen, dem Schiedsrichterrückgang entgegenzuwirken. An dieser Stelle verwies Raßbach außerdem darauf, dass von den Vereinen erwartet wird, dass sich die Vereine an Regeln, wie beispielsweise die Assistentenpflicht oder das Bereitstellen eines Ordnungsdienstes, halten müssen. Verstöße kann der Schiedsrichter melden und bei wiederholten Verfehlungen eines Vereins, wird dies Auswirkungen auf die verbandsinterne Prioritätenliste (z.B. Spielplanwünsche, Vergabe von Relegationsspielen) haben. Dies soll eine Unterstützung für die Schiedsrichter sein und die Bedingungen nachhaltig verbessern, wobei auch Vereine etwaiges Fehlverhalten der Schiedsrichter melden können.

Beim Rückblick auf die Relegation betonte Raßbach, dass er der allgemeinen Meinung, der Verband betrachte die Relegation als Geldbeschaffungsinstrument, vehement widerspricht. Anhand der Zahlen zeigte er auf, dass das Gros der Einnahmen tatsächlich an die Vereine geht und Teile der Einnahmen des Verbands – hauptsächlich aus dem Sozialeuro – wieder an Vereine ausgeschüttet werden. Zu guter Letzt wies der Kreis-Vorsitzende noch auf die „Runden Tische“ im Winterhalbjahr hin und bat die Vereine hierfür um Ideen und Vorschläge, die dann diskutiert werden können.

Die Regeländerungen und mehr zum Schiedsrichterwesen erklärte auf der A-Klassen-Spielleitertagung Johannes Bettecken
fussballn.de / Petschner

Im Anschluss folgte der Bericht zum Schiedsrichterwesen durch Johannes Bettecken, der sich dem Appell von Thomas Raßbach anschloss und um mehr Engagement bei der Gewinnung von neuen Schiedsrichtern bat. Neben der Erläuterung zur mittlerweile bereits bekannten Zehn-Minuten-Strafe, wurden ebenfalls die Anforderungen an die Schiedsrichter angesprochen. Ein wichtiger Punkt war ebenfalls die Vorgehensweise bei der Schiedsrichtereinteilung in den B-Klassen. Hier wurde darauf hingewiesen, dass ein Schiedsrichter bis zum Vorabend um 18 Uhr angesetzt wird. Ist dies nicht der Fall, fällt die Verantwortung dem Heimverein zu, einen geeigneten Sportkameraden zur Spielleitung bereitzustellen. Hierbei erfolgt kein gesonderter Hinweis an die Vereine, diese sind selbst verantwortlich, die Ansetzungen im Blick zu haben.

Ein großes Thema im Vortrag von Thorsten Vasel waren die sprunghaft angestiegenen Fallzahlen von unzulässigen Spielereinsätzen
fussballn.de / Petschner

Der nächste Tagesordnungspunkt war dann der Bericht der Sportgerichte durch Thorsten Vasel. Der explosionsartige Anstieg der Fallzahlen von unzulässigen Spielereinsätzen (42 in der Saison 18/19, 122 in der Saison 21/22), welche Strafen inkl. Gebühren in Höhe von 13.750€ verursachten, ist ein massives Problem. In diesem Zuge wurde auch auf die veränderte Regelung zum Einsatz von Spielern aus höheren Mannschaften eingegangen. „1+5“ ist hier die Maßgabe – ein Spieler, mit Sperrfrist von 15 Tagen, sowie fünf weitere Akteure dürfen dann eingesetzt werden. Wichtig zu bemerken ist hierbei, dass die Sperrfrist in der Winterpause keine Anwendung findet, da sonst bei etwaigen Nachholspielen gegebenenfalls deutlich mehr Spieler aus der höheren Mannschaft eingesetzt werden könnten.

Der SV Großhabersdorf II wurde für seine Meisterschaft in der vergangenen Saison geehrt
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Nach einer kurzen Verschnaufpause übernahm dann Sammy Hammami noch einmal das Wort und blickte auf die Auf- und Absteiger der vergangenen Saison zurück. Für die Meister waren Wimpel vorbereitet, doch lediglich ein Vertreter aus Großhabersdorf war anwesend, um den Wimpel persönlich in Empfang zu nehmen. Nach knapp drei Stunden wurden die Vereinsvertreter dann in den verdienten Feierabend entlassen.

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