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Artikel veröffentlicht am 01.08.2022 um 06:00 Uhr
Junge Schiedsrichter in Erlangen: Mit 13 Jahren eine Erste Mannschaft gepfiffen
Die Gruppe Erlangen hat vier junge Schiedsrichter hinzugewonnen. Einer von ihnen durfte mit 13 Jahren bereits ein Herrenspiel in der A-Klasse pfeifen. Die vier Nachwuchsleute erklären, wie sie zum Pfeifen gekommen sind und warum sie Schiedsrichter bleiben wollen.
Von Uwe Kellner

Die Schiedsrichtergruppe Erlangen bekam in der vergangenen Saison Nachwuchs. Referee Sedat Özdemir, der zu den Erlangern wechselte, brachte aus Herzogenaurach vier junge Schiedsrichter mit, die ihre Prüfung erfolgreich absolvierten und ihre ersten Erfahrungen machten. Die vier Jungs sind Timothy von Keitz, Ben Nebel, Elias Rezk und Emre Özdemir. "Ich bin Schiri geworden, weil ich mich selber über Schiris wie Felix Zwayer aufgeregt habe und besser sein will", schmunzelt Timothy von Keitz, der mittlerweile sein erstes Herrenspiel absolvierte. Dass die vermeintlichen Fehlentscheidungen in der Bundesliga positive Auswirkungen auf die Nachwuchsgewinnung bei den Schiris haben, war nicht so zu erwarten, ist aber ein toller Nebeneffekt. Um Schiedsrichter zu bleiben und nicht die Lust daran zu verlieren, würde sich Timothy von Keitz wünschen, dass Schiris nicht mehr angeschrien und beleidigt werden. Später, wenn der 14-Jährige älter ist, würde er sich auch eine Erhöhung der Fahrtkostenvergütung wünschen. 

Ben Nebel kickte einst in der Mannschaft des Sohnes von UEFA-Schiedsrichter Deniz Aytekin. "Wenn Deniz Aytekin unsere Spiele ab und zu gepfiffen hat, hat mich seine Körpersprache beeindruckt. Klar kann man einen Bundesliga-Schiedsrichter nicht mit einem Jugend-Schiedsrichter vergleichen, trotzdem hat mich sein Auftreten begeistert", so der Nachwuchsmann. "Ich bin heute noch ich ein großer Fan von ihm und er motivierte mich, Schiedsrichter zu werden." Solange er sich keine größeren Verletzungen zuzieht, möchte der der Jungreferee am Ball bleiben. Sein neuer Schiedsrichter-Kumpel Elias Rezk könnte sich aktuell auch kein cooleres Hobby als die Schiedsrichterei vorstellen. Er selbst wurde von seinem Fußball-Kumpel Emre Özdemir durch Geschichten von dessen Vater zur Schiedsrichterei gebracht. "Ich möchte zeigen, was ich kann und gelernt habe. ich möchte anderen Leuten beweisen, dass es ein echt cooles Hobby ist", so Elias Rezk

Drei der vier jungen Schiedsrichter der Erlanger Gruppe: Emre Özdemir, Ben Nebel und Timothy von Keitz. Es fehlt Elias Rezk.
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Mit 14 Jahren Herrenspiel gepfiffen


Ein besonderes Erlebnis hatte Emre Özdemir in der vergangenen Saison als 13-Jähriger. Er durfte nicht nur Jugendspiele leiten, sondern auch das Herrenspiel in der A-Klasse zwischen der SpVgg Reuth und dem TSV Röttenbach 2 - mit einer Sondergenehmigung. Sein Vater Sedat informierte die beiden Mannschaften davor, dass ein junger Nachwuchsmann heute die Begegnung leiten würde. Die Teams hatten damit kein Problem und verhielten sich, so wie es sein soll, sehr fair. "Aufgeregt war ich vor dem Spiel nicht, da ich schon mit vier oder fünf Jahren meinen Papa auf Spiele begleitet habe. Mir war vieles als Schiedsrichter vertraut." Emre Özdemir merkte keinen Unterschied zwischen Jugend- und Herrenspielen. "Hier muss ich mich beim TSV Röttenbach und der SpVgg Reuth bedanken. Beide Teams waren sehr fair und haben meine Entscheidungen immer akzeptiert. Auch kritische Entscheidungen wie einen Strafstoß oder gelbe Karten wurden ohne Diskussionen angenommen", so der Jungschiri. Bei solch fairen Mannschaften, wäre die Gewinnung neuer Schiedrichter nicht gar so schwer.

"Mein Papa ist seit 2000 Schiedsrichter. Ich durfte immer den Linienrichter bei seinen Kreisklasse- bzw. A-Klasse Spielen sein. Ich war immer stolz, wenn die Leute mich nach den Spielen gelobt haben und 'du wars besser als dein Papa' gesagt haben", lacht Emre Özdemir. Wenn schulisch und später beruflich nichts dazwischen kommt, möchte Emre Özdemir lange Schiedsrichter bleiben und bis in die Kreis- oder Bezirksliga aufsteigen. Die Grundlage hat der Nachwuchsmann bereits geschaffen.

Emre Özdemir pfeift im Alter von nur 13 Jahren ein Spiel der Herren in der A-Klasse. Die SpVgg Reuth gegen den TSV Röttenbach 2.
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