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Artikel veröffentlicht am 27.07.2022 um 07:00 Uhr
Joachim Schwarz im Interview: "Mit 75 Prozent werden wir nicht erfolgreich sein"
INTERVIEW Ende Januar übernahm Joachim Schwarz bei der SV Gutenstetten-Steinachgrund das Trainer-Zepter von Norbert Nein, konnte den überraschenden Abstieg aus der Bezirksliga jedoch nicht verhindern. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht der 42-jährige unter anderem über die jüngsten Entwicklungen, die zugesprochene Rolle als Topfavorit einer starken Kreisliga Nürnberg und darüber, was er von seiner Mannschaft erwartet.
Von Michael Watzinger
Joachim Schwarz (in weiß) und die SGV Steinachgrund gelten in der Kreisliga Nürnberg vor Rundenstart als Topfavorit auf den Aufstieg.
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Hallo Joachim, in der vergangenen Spielzeit ist die SGV Steinachgrund trotz unbestrittener individueller Qualität und gesammelten 40 Punkten letztlich in der anschließenden Relegation überraschend aus der Bezirksliga abgestiegen. Wie schwer war das Ganze für euch zu verdauen?

Joachim Schwarz (42): Natürlich ist so etwas nie leicht, aber wir wollen nach vorne schauen und den Neuanfang nutzen, um etwas Zukunftsfähiges auf die Beine zu stellen. Wir sind also direkt an die Arbeit gegangen, um eine schlagkräftige Truppe für die kommende Saison aufzustellen.

Im Sommer stand nun ein Umbruch an. Wie siehst du euren Kader für die neuen Aufgaben aufgestellt, und worauf habt ihr bei der Zusammenstellung speziell geachtet?

Schwarz:
Der Umbruch war nach den vergangenen Ereignissen unvermeidlich. Ein Ziel war die Verjüngung der Mannschaft. Wir haben uns von einigen älteren Spielern getrennt, um unseren Jungs aus den eigenen Reihen die Möglichkeit zu geben, aufzuschließen. Zwei Jungs aus unserer U23 und zwei weitere aus der A-Jugend sind bereits feste Bestandteile unseres Kaders. Diesen Weg wollen wir als Verein auch in Zukunft gehen.

Den Abstieg aus der Bezirksliga konnte die SGV Steinachgrund auch unter Joachim Schwarz (3.v.l.) nicht verhindern. Der Abstieg in die Kreisliga soll nun einigen Jungs aus den eigenen Reihen die Chance bieten, sich zu zeigen.
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Wo liegen aus deiner Sicht die Stärken des Teams und wo siehst du bei euch noch Luft nach oben?

Schwarz:
Sicherlich ist eine unserer Stärken, dass wir breit aufgestellt sind. Auch jeder unserer Wechselspieler kann ein Spiel zu unseren Gunsten entscheiden. Aber auch menschlich stimmt es im Team. Die Jungs halten zusammen, unterstützen sich und keiner nimmt sich zu wichtig. Das macht richtig Spaß! Und natürlich haben auch wir Luft nach oben. Wo genau unsere Schwächen liegen, können wir gerne am letzten Spieltag diskutieren.

Eure Testspiele waren mit vier Siegen, einem Remis und einer Niederlage gegen den Landesligisten SC 04 Schwabach ja durchaus vielversprechend. Wie zufrieden bist du mit der absolvierten Vorbereitung?

Schwarz:
Insgesamt sind wir mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden, zumal wir in der Vorbereitung einige Corona-bedingten Ausfälle hatten. Die Jungs ziehen super mit und es entwickelt sich zunehmend ein echtes Team. Wir freuen uns, dass es am Wochenende endlich losgeht.

Worauf lag während der Vorbereitungsphase Euer Fokus? Und inwiefern wird sich eure Spielweise im Vergleich zur vergangenen Spielzeit verändern?

Schwarz:
Wir haben uns in der Vorbereitung auf die Integration der Neuzugänge konzentriert, das heißt das taktische System an die veränderten Voraussetzungen angepasst. Dadurch hat sich zwangsläufig auch unsere Spielweise verändert. Die Spieler geben durch ihre Stärken und Schwächen das System und die Ausrichtung auf dem Feld vor. Bei allen Trainingseinheiten und Spielen stehen für uns taktische und mentale Disziplin an erster Stelle. Wer sich selbst und seine Entscheidungen auf dem Feld nicht kontrollieren kann, kann auch keinen Gegner kontrollieren.

Die Integration der Neuzugänge stand für Trainer Joachim Schwarz in der Vorbereitung ganz oben auf der Agenda. Kevin Woleman (l.) und die SGV zeigten bei den Testspielen vielversprechende Auftritte.
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Ein dominantes Auftreten wird euch von vielen Beobachtern schon im Vorfeld der Saison zugetraut, die SGV wird von vielen als der Topfavorit auf den Aufstieg angesehen. Wie geht ihr mit dieser euch zugedachten Rolle um?

Schwarz:
Mit der Favoritenrolle ist es so eine Sache, wie uns die letzte Saison bewiesen hat. Ich beschäftige mich weniger mit Ergebnissen als vielmehr mit der Leistung meiner Spieler. In der Regel führen gute Leistungen auch zu guten Ergebnissen. Ergebnisse sind immer nur der zweite Schritt. Wir konzentrieren uns jetzt erstmal auf den ersten Schritt und am Ende bekommen wir den Tabellenplatz, den wir uns erarbeitet haben.

Die Kreisliga Nürnberg gilt auch in diesem Jahr wieder als unheimlich ausgeglichen. Welche Teams hast du hierbei als Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg besonders auf dem Zettel?

Schwarz:
Ich bin überzeugt davon, dass es die stärkste Kreisliga seit Jahren ist. Viele Vereine haben sich gut verstärkt und erheben Anspruch auf eine Platzierung im vorderen Drittel. Ich habe mir den TSV Buch II in der Vorbereitung angeschaut und habe ein tolles Team gesehen, aber auch die SGV 83, Vatanspor und die Turnerschaft werden liefern. Und dann gibt es immer noch die eine Mannschaft, die niemand auf dem Zettel hat. Ich bin gespannt, wer das sein wird.

Worin erkennst Du die großen Unterschiede zwischen der Bezirks- und der Kreisliga?

Schwarz:
Die Unterschiede der beiden Ligen zeigen sich in der Spitze. Eine Spitzenmannschaft der Bezirksliga hebt sich deutlich von einem Kreisligisten ab, aber eine Mannschaft aus dem hinteren Drittel der Bezirksliga ist nicht zwangsläufig besser als die Kreisliga-Teams des oberen Drittels. Wir als Absteiger können uns den Luxus, einen Gegner zu unterschätzen, nicht leisten. Jeder Gegner verdient unseren Respekt. Trotzdem wollen wir jeden schlagen.

Euer Auftakt hält mit dem TSV Buch II, Aufsteiger SSV Elektra Hellas und der Turnerschaft Fürth gleich eine bunte Mischung bereit. Wie schätzt du das Programm zum Start ein, worauf wird es zunächst ankommen?

Schwarz:
Da wären wir wieder beim Thema Leistung. Qualität zeigt sich immer nur in der Spitze. Mit 75 Prozent werden wir auch in der Kreisliga nicht erfolgreich Fußball spielen. Wir können uns nur abheben, wenn wir an unsere Leistungsgrenze kommen. Die Stärke des Gegners wird immer beeinflusst durch unsere eigenen Stärken und Schwächen. Wir wollen einfach so konstant wie möglich auftreten, um das Startprogramm erfolgreich bewältigen zu können.

Zum Kreisliga-Auftakt bekommt es Stetten mit dem TSV Buch II (hier in rot, während der Vorbereitung gegen den FC Bayern Kickers) zu tun. Trainer Joachim Schwarz fordert seine Spieler auf, an die Leistungsgrenze zu gehen.  
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Du selbst bist inzwischen seit einem halben Jahr in Stetten tätig, hast noch zwei Jahre Vertrag. Was sind Deine persönlichen Ziele mit dem Verein in dieser Zeit?

Schwarz:
Erstmal muss ich sagen, dass ich mich in Gutenstetten rundum wohl fühle. Und das geht weit über das Team der 1. Mannschaft hinaus. Ich habe so viele tolle Menschen kennengelernt, die sich tagtäglich für den Verein zerreißen. Der Verein ist sehr familiär geführt und der Großteil kommt aus der unmittelbaren Umgebung. Das habe ich in Neunkirchen und in Heßdorf sehr geschätzt und darf es jetzt auch in Stetten erleben. Daher möchte ich gerne noch lange im Verein tätig sein. Mein Ziel ist es, ein Team zu entwickeln, welches den Verein und die Umgebung stolz macht.

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Joachim Schwarz
Alter
44
Nation
Deutschland


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KL
 
18/19
KL
 
17/18
KL
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15/16
Neufraunhofen
 
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Moosburg
 
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BL
 
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BL
 

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