Sieben Tore beim Saisonstart: SV Raitersaich zwischen spielfreudig und wacklig - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 30.07.2022 um 09:06 Uhr
Sieben Tore beim Saisonstart: SV Raitersaich zwischen spielfreudig und wacklig
Nicht gerade alltäglich viele Tore für ein Eröffnungsspiel konnten beim Start der Kreisliga in die Saison 2022/23 im Sportzentrum Weihenzell am Freitagabend bestaunt werden. Am Ende wurde es beim 4:3-Sieg des SV Raitersaich noch einmal eng, weil die Hausherren sich auch erst wirklich dann geschlagen gaben, als der souveräne Schiri Kevin Hegwein in der einsetzenden Dunkelheit abgepfiffen hatte.
Von Marco Galuska

Ein heftiger Regenschauer verkürzte die Eröffnungszeremonie, zu der alle 16 Mannschaften der Kreisliga 1 ("Frankenhöhe") der Einladung von Kreisspielleiter Thomas Raßbach gefolgt waren und sich Aufsteiger SC Wernsbach-Weihenzell als hervorragender Ausrichter präsentierte. Mit den Akteuren auf den Rasen und den Zuschauern am Rande zeigte sich Petrus nach einigen Minuten dann doch noch gnädig und die Regenschirme konnten zum Trocknen beiseite gelegt werden.

Anpfiff im Regen: Die Kreisliga-Saison 2022/23 wurde im Sportzentrum Weihenzell am Freitagabend eröffnet.
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Bis dahin sah man einen tonangebenden Gast aus Raitersaich, der durch den flinken Noah Zimmermann einen ersten Torabschluss vorweisen konnte (4.). Zehn Minuten später hatte Lucas Werner über rechts geflankt, doch Lucas Ott bekam den Ball im Zentrum nicht unter Kontrolle. Der Bezirksliga-Absteiger zeigte sich beim Pflichtspieldebüt seines neuen Trainer Norbert Frey entschlossen. Doch sprang aus der Überlegenheit zunächst noch nichts Zählbares heraus, weil Jeltsch bei einer Freistoßflanke knapp mit dem Kopf verpasste (23.) und Reichels Schuss nach einem tollen Solo geblockt wurde - mit der Hand, wie die Raitersaicher reklamierten. Aber der sichere Referee Hegwein, der vor allem die Vorteilssituationen gekonnt abwartete, sah kein entsprechendes Vergehen, das einen Elfmeter gerechtfertigt hätte (31.).

Mit Glück und Geschick verhinderte der SC Wernsbach-Weihenzell um Keeper Andreas Chorowsky hier einen Rückstand gegen Lucas Ott.
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In der 35. Minute war die Gäste-Führung dann aber doch überfällig: Luu kam nach einer Flanke an den Ball und legte im Zweitversuch quer auf Wurzberger, der per Flachschuss den guten Chorowsky im SCWW-Tor keine Chance ließ. Kaum hatte sich der Jubel beim SVR gelegt, folgte der Ausgleich aus heiterem Himmel, als Löslein nach einer Rechtsflanke gerade noch so aufs Tor köpfte, was reichte, weil Whitehead der Ball durch die Hände rutschte. Dass das 1:1 aus Sicht der Gastgeber schmeichelhaft war, zeigte sich in der 42. Minute, als Zimmermann den linken Innenpfosten traf, dann an Chrowsky scheiterte und schließlich auch noch der rechte Außenpfosten für Wernsbach-Weihenzell Pate stand. Allerdings zeigten die Hausherren zugleich, dass sie nach vorne nicht viel brauchen. Löslein zog ansatzlos aus dem Lauf ab und setzte die Kugel genau ans Lattenkreuz (43.).

Torschütze Michael Löslein (Bildmitte) konnte es wohl selbst nicht so recht glauben, dass sein Kopfball zum 1:1 im Tor landete.
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Nach dem Seitenwechsel fanden eigentlich die Gastgeber etwas besser ins Spiel, doch diesmal zeigte sich Raitersaich kaltschnäuzig, als nach einem feinen Pass von Ott durch die Schnittstelle sich Zimmermann überragend seiner zwei Gegenspieler entledigte und vor Chorowsky die Nerven behielt (51.). Fünf Minuten später war es dann Zimmermann, den die SC-Abwehr nie in den Griff bekam, der mustergültig für Ott das 3:1 auflegte. Raitersaich hatte nun scheinbar alles unter Kontrolle und nach einem perfekten Zusammenspiel von Wurzberger und Ott sollte das 1:4 eigentlich die Entscheidung bedeuten.

Mitte der zweiten Hälfte sah es gar nach einem sehr deutlichen Sieg der Gäste aus Raitersaich aus.
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Doch anstatt sich einer heftigen Pleite zu ergeben, ließ sich die Heimelf zu keiner Zeit hängen. Der Lohn dafür war das 2:4, das Mario Ehrenbrand nach Kopfball-Ablage von Fränzel in Folge eines Freistoßes markierte (78.). Raitersaich hatte zwar auch weiterhin gute Möglichkeiten auf das nächste Tor, spielte aber hinten ebenfalls etwas sorglos. Und hätte nicht Whitehead mit einer Sensationsparade den Hammer von Haag noch zur Ecke gelenkt (82.), es wären noch ganz schwere Minuten aus Sicht der Gäste geworden. Wobei diese sich tatsächlich noch anbahnten, als wieder Ehrenbrand im Zweitversuch erfolgreich war (87.). Weil in der Schlussphase Ott nur das Außennetz traf und der eingewechselte Ballatore knapp daneben schoss (90.), wäre beinahe Ehrenbrand noch zum ganz großen Helden avanciert, als er aus der Drehung abzog, doch Whitehead den Hattrick verhinderte und seinen Patzer beim 1:1 längst kompensiert hatte.

Großer Kampfgeist: Thomas Hofmockel (in orange) gab sich mit seinem SC Wernsbach-Weihenzell auch nach einem 1:4-Rückstand nicht geschlagen. Am Ende fehlte gar nicht mehr viel zum Punktgewinn.
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So blieb es in der Summe beim freilich verdienten Sieg des SVR, der sich dabei das Leben selbst etwas schwer machte, aber auch den Kampfgeist und die Offensivkraft des Aufsteigers zu spüren bekam.

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Tabelle Kreisliga Frankenhöhe

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
30
77:47
68
2
30
73:23
64
3
30
80:54
61
6
30
75:57
48
8
30
56:49
47
9
30
66:48
43
10
30
44:67
32
12
30
60:88
32
13
30
58:73
31
14
30
32:74
29
16
30
51:77
26
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Auftakt Kreisliga Frankenhöhe


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