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Artikel veröffentlicht am 13.09.2022 um 10:30 Uhr

Zirndorf klettert nach Fehlstart: Oberes Drittel ist unser Anspruch mit der Truppe!

Ausgerechnet beim verregneten Kärwaspiel gegen Hilpoltstein gelang dem ASV Zirndorf der erste Saisonsieg. Seit jenem Erfolg am 6. Spieltag haben die Bibertstädter die Erfolgsspur nicht mehr verlassen. Mit einem Nachholspiel in der Hinterhand könnte die Elf von Martin Hermann recht nahe an die Tabellenspitze der Bezirksliga Süd heranrücken. Das obere Drittel ist auch der Anspruch, den der Coach an sein Team hat.

Von Marco Galuska

Zuletzt gab es keine kalten Duschen mehr von den Gegnern. Der ASV Zirndorf hat sich aus dem Tabellenkeller gearbeitet und darf den Blick nach weiter oben richten.

fussballn.de / Schlirf

2009 kam Martin Hermann vom TSV Altenberg zum ASV Zirndorf und ist seitdem eine absolute Konstante beim Traditionsverein. Gerade in den vergangenen Jahren erlebte der Kader unter Hermanns Regie einen erheblichen Umbruch samt Verjüngungskur. In der Abbruchsaison 2019/21 mischte der ASV lange um den Aufstieg mit, im vergangenen Spieljahr schwebte das Abstiegsgespenst einige Wochen über der Willi-Knapp-Sportanlage, ehe der Klassenerhalt in der Bezirksliga Süd, in der die Zirndorfer seit 2018 spielen, eingetütet war.

Größerer Kaderzahlt sich immer mehr aus

Mit der Verlängerung des 59-Jährigen auf dem Trainerstuhl und dem Abschied einiger altgedienter Spieler war auch klar, dass für diese Saison noch einmal frisches Blut in den Kader kommen müsste. "Wir haben einen guten und großen Kader. Das wird jetzt erst einmal ersichtlich. Gegen Herrieden konnte ich fünfmal wechseln und von außen super nachlegen, obwohl noch eine ganze Reihe im Urlaub war", beschreibt Hermann ein ganz neues Gefühl und wesentlichen Grund für den Aufschwung des ASV. In der Vorsaison musste immer wieder improvisiert werden.

Umschwung im strömenden Regen: Beim Kärwaspiel gegen Hilpoltstein gelang dem ASV Zirndorf der erste Saisonsieg.

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Aber auch zu Beginn dieses Spieljahres lief es für die Zirndorfer alles andere als rund. Zwei Punkte aus fünf Partien waren eine sehr ernüchternde Bilanz. "Auch wenn wir mit Urlauber und Verletzte Ausfälle hatten - wir haben da schon leichtfertig viele Punkte gegen teilweise auch biedere Gegner liegen gelassen", blickt der Trainer zurück. "Es war bisher kein Spiel dabei, in dem wir die schlechtere Mannschaft waren, aber wir haben uns teilweise einfach richtig dumm angestellt, wenn ich beispielsweise gleich an das 2:2 gegen Feuchtwangen denke, als wir eine 2:0-Führung durch zwei Elfmeter herschenken."

Selbstvertrauen und Spielglück ist zurück

Obwohl die Ergebnisse nicht gepasst haben, war die Stimmung bei den Zirndorfern trotzdem gut. "Die Jungs waren immer eifrig dabei. Wir haben die Spiele gemeinsam analysiert und gesehen, warum wir uns nicht belohnt haben. Dass dann die Leichtigkeit irgendwann auch fehlt, wenn es nicht läuft, ist aber auch klar", so Hermann, der schließlich beim Regenspiel am 19. August zur heimischen Kärwa am Zirndorfer Schulsportplatz mit seinem Team den Umschwung schaffte. "Dabei war Hilpoltstein an dem Tag richtig gut. Mit dem ersten Sieg sind wir dann ins Rollen gekommen. Das Selbstvertrauen und Spielglück kommt zurück, dazu will sich jeder für die erste Elf anbieten. Da haben wir wirklich ein sehr positives Klima. Überhaupt muss ich sagen, dass es sehr viel Spaß mit der Truppe macht und wir ein sehr gutes Miteinander haben!"

Christoph Vornehm ist nach Fersenentzündung wieder zurück in der Zirndorfer Offensive.

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Dem 2:1 gegen Hilpoltstein folgten mit jenem Ergebnis Auswärtssiege in Greding und bei Ansbach-Eyb. War der Erfolg in Ansbach unterm Strich "etwas glücklich", so gab es beim 2:0 gegen Herrieden am vergangenen Samstag für den Coach keinen Anlass zum Zweifeln: "Wir haben zum ersten Mal zu null gespielt, haben souverän gewonnen und sind jetzt richtig in der Spur, aber da müssen wir jetzt auch dranbleiben." Erfreulicherweise konnte Christoph Vornehm nach einer hartnäckigen Fersenentzündung auch erstmals in dieser Saison in der Startelf stehen.

Der Blick richtet sich nach oben

Doch wohin geht der Weg des ASV nach Fehlstart und nunmehr vier Siegen am Stück? "Die Entwicklung ist erfreulich, wenn ich beispielsweise sehe, dass Maurice Zippenfenig mit 19 Jahren schon zum Stammspieler geworden ist. Unser Anspruch muss mit dieser Mannschaft sein, dass wir vorne mitspielen - auf jeden Fall im ersten Drittel", sagt Hermann klar und sieht in der Liga "keine absolute Spitzenmannschaft". Der etwas überraschende Tabellenführer Dinkelsbühl "zeigt sich als Einheit mit erfahrenen Spielern, die auch Spiele spät gewinnen können". Die üblichen Verdächtigen aus Wendelstein und Aufkirchen (für Hermann der Titelfavorit) scheinen sich allmählich gefunden zu haben.

Youngster Maurice Zippenfenig entwickelte sich zum Stammspieler.

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Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Woffenbach (am 3. Oktober) wären die Bibertstädter voll dabei im Konzert der vermeintlich Großen. Doch zunächst einmal richtet sich der Blick auf das Auswärtsspiel in Dittenheim am Sonntag. "Dort ist es immer unangenehm zu spielen. Wir wollen aber trotzdem wieder etwas mitnehmen. Ein Punkt auswärts wäre in Ordnung, drei Punkte umso schöner." Die volle Punktzahl seit dem Kärwaspiel würde den ASV im engen Tableau weiter kräftig klettern lassen. Der Fehlstart wäre ad acta gelegt.