Abstiegskampf in verrückter Liga: Stadeln II ohne Welpenschutz, aber mit Gast-Coach - fussballn.de
Das Amateurfußballportal aus
der Region Nürnberg/Fürth
 
Artikel veröffentlicht am 11.11.2022 um 15:45 Uhr
Abstiegskampf in verrückter Liga: Stadeln II ohne Welpenschutz, aber mit Gast-Coach
In der Zwischenbilanz bei Halbzeit der Kreisklasse 3 steht die U23 des FSV Stadeln nur hauchdünn über der Abstiegszone. Nach einem an sich guten Start mit sieben Punkten aus den ersten vier Partien geriet die Truppe von Sven Pelz "unbewusst in einen Strudel hinein" und muss sich dem Abstiegskampf in einer extrem ausgeglichenen Liga stellen.
Von Marco Galuska
Svne Pelz blickt auf eine durchwachsene Hinrunde seiner U23 beim FSV Stadeln zurück.
fussballn.de / Oßwald
Sven Pelz ist nicht der erste Trainer, der sich über die "extrem ausgeglichene Liga, in der wirklich jeder jeden schlagen kann", wundert. Beispiele, welche die Beobachter und Akteure der Kreisklasse 3 ins Staunen versetzten, sind rasch aufgezählt: "Langenzenn spielt eigentlich eine sehr gute Runde, kassiert aber in drei Spielen 21 Gegentore. Laubendorf legt vom Tabellenende eine Siegesserie hin, Hagenbüchach ist eine der spielstärksten Mannschaften, aber unverständlicherweise Tabellenletzter, Steinachgrund war überlegener Tabellenführer und verliert jetzt dreimal hintereinander."

Zu den Kuriositäten und Unberechenbarkeit der Partien in der Liga trugen auch schon die Stadelner bei. In Weinzierlein gewann die FSV U23 mit 5:1 und bekam großes Lob vom klar unterlegenen Gegner, um sich dann gleich beim nächsten Auswärtsspiel in Laubendorf selbst als Sparringspartner mit 1:6 abwatschen zu lassen. "Es hängt so vieles an der Tagesform ab, in dieser Form habe ich das aber bisher noch in keiner Liga erlebt", betont Pelz, der "ab dem 8. Spieltag den Abstiegskampf ausrufen" musste, obwohl er zuversichtlich gestimmt ins Spieljahr gestartet war.

Roßas Ausfall und ein unbewusster Abwärtsstrudel

Christopher Roßa jubelt in dieser Saison seit dem 1. Spieltag nicht mehr mit auf dem Platz. Er fehlt nach Kreuzbandriss weiterhin aus.
fussballn.de / Oßwald

Im Vorjahr landete der Stadelner Unterbau auf dem sechsten Tabellenplatz. Die Vorbereitung ließ sich wieder gut an. "Natürlich macht man sich dann vor dem Start so seine Gedanken. Eine Verbesserung von ein, zwei Plätzen habe ich als realistisch gesehen - und der Start war ja auch noch in Ordnung", schaut Pelz zurück und erinnert sich aber auch an den Kreuzbandriss von Christopher Roßa im Training nach dem 3:1-Auftaktsieg gegen Obernzenn, der sich als herber Verlust herausstellen sollte: "Chris hat eine extreme Mentalität und Einsatzwillen auf den Platz gebracht. Sein Ausfall schmerzt uns gewaltig, aber letztlich sind wir eher unbewusst in einen Abwärtsstrudel geraten. Gegen Neustadt war es eine späte Niederlage, dann kam der überzeugende Sieg in Weinzierlein, in Losaurach verlieren wir nach langer Unterzahl, dann unser rabenschwarzer Tag in Laubendorf, noch eine Niederlage gegen den Tabellenführer Gutenstetten und eine mehr als unnötige Pleite in Oberndorf." Zwar gelang zwischenzeitlich noch ein 4:1-Heimerfolg gegen Burgfarrnbach, aber nach zwei weitere Niederlagen konnte auch der 2:0-Sieg gegen Hagenbüchach zuletzt nicht über die verkorkste Hinserie hinwegtäuschen.

Intakte Mannschaft zahlt noch Lehrgeld - Cavallo als Trainingsgast

Dass die Stadelner am vergangenen Wochenende spielfrei waren, kam durchaus gelegen, um einmal durchzuatmen. "Wir hatten einen Mannschaftsabend, aber die Kameradschaft ist ja bei uns auch überhaupt nicht das Problem, die Truppe ist in sich geschlossen und einwandfrei. Uns haben einige Ausfälle schon besonders wehgetan und dann fehlt in vielen Momenten noch die Reife, das merkt man in dieser Liga besonders. Andererseits kann ich auch nicht nur Welpenschutz geben", so Pelz mit Blick auf die kommenden beiden Aufgaben vor dem Gang in die Winterpause.

Tommaso Cavallo, im vergangenen Jahr mit Losaurach Vizemeister der Kreisklasse 3, unterstützte seinen Kumpel Sven Pelz als Gast-Coach bei einer Trainingseinheit.
fussballn.de / Oßwald

Dabei geht es für die Stadelner am Sonntag zum direkten Konkurrenten nach Obernzenn: "Drei Punkte dort wären verdammt wichtig! Aber wir wissen auch, dass das alles andere als leicht wird. Ihr brandgefährlicher Torjäger Ammar Alshabi ist deren Lebensversicherung, da müssen wir besonders aufpassen", sagt der FSV-Trainer, der dann noch das Wiedersehen mit dem TSV Langenzenn ("Ein richtig schweres Spiel!") am Kronacher Wald zum Jahresabschluss vor sich hat. Unterstützung bekam Pelz im Training zuletzt von seinem alten Kumpel Tommaso Cavallo, der nach seiner längeren Reise wieder zurück ist und auch mal mit einer Trainingseinheit, in der sich Pelz das Geschehen aus der zweiten Reihe anschaute, einen anderen Impuls setzen konnte. "Das hat allen Spaß gemacht und war eine gute Abwechslung", freut sich der Übungsleiter über den Besuch seines alten Weggefährten.

Hoffnung und Freude setzt Pelz auf einige Rückkehre aus Verletzung und Studium, die nach der Winterpause den Kader verstärken sollten. "Das wird der jungen Mannschaft gut tun und ich bin zuversichtlich, dass wir dann die Saison noch ordentlich abschließen können. In der Liga ist ja vieles möglich!"

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare

14. Spieltag Kreisklasse 3



Tabelle Kreisklasse 3

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
12
38:16
22
3
12
32:28
22
4
12
21:19
22
5
12
23:18
21
6
12
32:22
20
8
12
26:40
18
9
12
27:27
15
10
12
22:26
13
11
12
16:26
13
13
12
12:28
6
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Tabellenverlauf Stadeln 2


Zum Thema


Meist gelesene Artikel



Diesen Artikel...