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Artikel veröffentlicht am 11.11.2022 um 21:45 Uhr

Trotz 1:4 bei den Bayern: Ansbach verkauft sich gut bei Demichelis-Abschied

Das erste Auswärtsspiel der Rückrunde führte die SpVgg Ansbach am Freitagabend ins Stadion an der Grünwalderstraße zum FC Bayern München II. Begleitet von drei Fanbussen verkaufte sich der Aufsteiger beim Unterbau des Rekordmeisters über weite Strecken teuer. Daniel Schelhorn glich vor der Pause zum 1:1 aus, im zweiten Durchgang schenkten die Bayern ihrem scheidenden Trainer Martin Demichelis noch einen 4:1-Sieg.

Von Marco Galuska

Trotz einer absolut vorzeigbaren Leistung musste sich die SpVgg Ansbach am Ende mit 1:4 beim FC Bayern München II geschlagen geben.

Repro: fussballn.de

Die Bayern waren gewarnt vor dem Aufsteiger, der nicht nur mit zwei Siegen zuletzt in die Landeshauptstadt kam, sondern bekanntlich die Elf von Martin Demichelis im Hinspiel im Juli mit 2:0 besiegen konnten. Dass der Favorit im Rückspiel nicht wieder leer ausgehen wollte, lag auf der Hand, besonders nachdem im Vorfeld durchsickerte, dass Demichelis nach dem Spiel seinen Posten bei den kleinen Bayern räumen wird, um in seine Heimat nach Argentinien zurückzukehren, wo er River Plate Buenos Aires übernehmen wird.

Neben dem Wunsch "das Spiel maximal zu genießen" wollten die Ansbacher "auch sportlich etwas mitnehmen", wie Coach Christoph Hasselmeier im Vorfeld erklärte. Für dieses Vorhaben wechselte der Chefanweiser seine Startelf gegenüber dem 1:0-Sieg gegen Burghausen auf drei Positionen: Für Tom Abadjiew, Sebastian Marx und Bastian Herzner begannen Michael Belzner, Niklas Seefried und erstmals auch Rückkehrer Lukas Schmidt.

Alle Angriffe über Kroiß

Drei Fanbusse der Ansbacher hatten sich am Freitagabend ebenfalls auf dem Weg in die Landeshauptstadt gemacht und sie sahen zwar einen respektbehafteten Beginn ihrer Nullneuner, aber auch die erste gute Torchance des Spiels durch die SpVgg, als Patrick Kroiß einen genialen Pass auf Niklas Seefried spielte, der aber am Ex-FCN-Junior Johannes Schenk im Bayern-Tor scheiterte (7.). Auch Kroiß verzog im Nachschuss. Auf der Gegenseite prüfte der agile Copado erstmals Heiko Schiefer mit einem Abschluss (10.). Bayern hatte deutlich mehr Ballbesitz. Ansbach blieb durch Konter stets gefährlich, vor allem wenn Kroiß die Bälle verteilte. Die erste richtig brenzlige Szene mussten die Nullneuner überstehen, als Schiefer aus dem Tor geeilt war und Bayern-Jungstar Zvoranek im Duell mit Jonas Bayerlein zu Boden ging, der großzügig leitende Referee Hummel dabei kein Foul sah (25.). Nicht minder aufregend wurde es zehn Minuten später, als Kroiß an der Mittellinie perfekt Daniel Schelhorn aufs Tor schickte, dieser aber im letzten Moment im Strafraum von Aydin noch fair vom Ball getrennt wurde. Ärgerlich aus Sicht der Ansbacher war dann der Rückstand in Minute 40, als der aufgerückte Innenverteidiger Liam Morrison bei einem Eckball zu viel Platz hatte und sein Schuss, von Seefried noch abgefälscht, zum 1:0 im Tor landete. Die Antwort des Aufsteigers war aber stark: Einmal mehr leistete Kroiß die erstklassige Vorlage, die Schelhorn zum 1:1-Pausenstand verwandelte (43.).

Fünfte Gelbe Karte für Dietrich

Bayern erhöhte nach dem Seitenwechsel die Schlagzahl. Ein Schlenzer von Lee ging noch am Tor vorbei (46.). Kurz darauf kassierte Ansbachs Tobias Dietrich die einzige Gelbe Karte des Spiels nach Foulspiel; es war seine fünfte, so dass der Kapitän das Heimspiel gegen Fürth kommende Woche verpassen wird. In der 54. Minute grätschte Hyunju Lee dann die Vorlage von Zvoranek zur erneuten Führung ins Netz. Beinahe wäre Ansbach wieder die direkte Antwort gelungen, aber Seefrieds Abschluss nach einem Angriff über Schelhorn misslang (57.). Bayern-Kapitän Timo Kern köpfte einen Aydin-Freistoß hauchdünn am Pfosten vorbei (69.). Dies hätte die SpVgg durchaus noch bestrafen können, als Manz am Fünfereck zum Abschluss kam, aber nur das Außennetz traf (73.).

Hasselmeier wechselte offensiv, brachte nach Sven Landshuter auch Herzner ins Spiel. Die nächste Großchance hatte aber der FCB, als Neziri es aus kurzer Distanz zu genau machen wollte und das Tor verfehlte (75.). Die Vorentscheidung kam dann zwei Minuten später, Schiefer konnte sich gegen den von Aydin stark freigespielten Copado nur mit einem Foul behelfen und hatte im Anschluss gegen den platziert getretenen Kern-Elfmeter keine Chance - 3:1 (77.). Doch noch immer steckte der Aufsteiger nicht auf. Und wieder war es Kroiß, der von der Grundlinie die Übersicht behielt und den frisch eingewechselten Sebastian Stolz fand, doch dessen Schlenzer ging rechts am Tor vorbei (81.). Dass dann Bayerns Torjäger Grant-Leon Ranos es mit einem feinen Abschluss vom Strafraum besser machte und in der Schlussminute noch das 4:1 markierte, war am Ende nicht mehr ausschlaggebend.