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Artikel veröffentlicht am 12.12.2022 um 07:00 Uhr
TSV Buch mit Jochen Strobel: Der gemeinsame Wunsch nach Kontinuität und Erfolg
Der Trainerposten beim TSV Buch ist für den Start aus der Winterpause neu vergeben. Jochen Strobel, der beim Ligakonkurrenten SC 04 Schwabach in die Saison gestartet war, übernimmt im Nürnberger Knoblauchsland und bringt mit Normann Wagner auch einen neuen Co-Trainer mit. Bei fussballn.de spricht der neue Coach über seine Beweggründe und Ziele bei der neuen Aufgabe am Wegfeld.
Von Marco Galuska
Jochen Strobel freut sich auf die neue Aufgabe in einer ihm bestens bekannten Landesliga Nordost.
fussballn.de / Kögel
Mit ambitionierten Zielen war der SC 04 Schwabach mit Trainer Jochen Strobel in die Saison gestartet. Nachdem man am letzten Spieltag der vergangenen Meisterrunde denkbar unglücklich die Aufstiegschance verpasst hatte, gab man sich bei den Nullvierern im Sommer offensiv und erklärte das Ziel "Bayernliga". Doch der Umbruch mit einigen vielversprechenden Neuzugängen lief nur mittelprächtig an. Ende August vollzog die Sportliche Leitung in Schwabach den unpopulären Schritt und entschloss sich zur Trennung von Coach Jochen Strobel nach über vier Jahren in der Goldschlägerstadt.

Verpasstes Saisonziel in Schwabach

"Wir sind gerade einmal zwei Punkte vor dem Relegationsrang nach unten, wollen aber nach oben, nachdem einmal Corona und letztes Jahr Neudrossenfeld am letzten Spieltag uns die Relegation verbaut hat. An unserem Aufstiegsziel halten wir auch weiterhin fest", hatte damals Abteilungsleiter Norbert Hammer im Gespräch mit fussballn.de erklärt und sich freilich mit dem Wechsel zu Dominik Haußner einen Umschwung erhofft. Der Aufstieg ist für den SC zur Winterpause in weite Ferne gerückt. Auf Rang 12 überwintern die Schwabacher, der Abstand zur Abstiegszone ist zumindest ordentlich, nachdem zuletzt zumindest eine bemerkenswerte Revanche mit einem überzeugenden 4:0 gegen Neudrossenfeld gelang.

Über fehlende Rückendeckung seines Teams konnte sich Jochen Strobel in Schwabach nicht beklagen.
fussballn.de

Jochen Strobel hat das Kapitel Schwabach im Prinzip abgehakt, zumal es nach der Entlassung viel Zuspruch, gepaart "mit Kopfschütteln", gab. "So eine Trennung erfolgt ja in der Regel, wenn die Harmonie zur Mannschaft nicht mehr passt oder es einen speziellen Vorfall gab, aber dem war nicht so", sagt der 43-Jährige, der in der Folge ab und an noch Spiele seiner ehemaligen Truppe verfolgt hat, auch weil ihm "die Jungs bis zuletzt Rückendeckung" gegeben hatten. Es gab nicht nur Zuspruch, sondern auch ein paar konkrete Anfragen für einen neuen Trainerjob, die Strobel aber erst einmal bewusst abgesagt hat. "So ein bisschen Pause war gar nicht schlecht, für mich stand dann erst einmal fest, dass ich vor dem Winter nichts Neues machen wollte."

Bis zum Anfang der Winterpause wollte sich auch der TSV Buch Zeit nehmen, nachdem drei Wochen vor dem regulären Ende die Trennung von Dirk Wagler erfolgt war. Bei der Suche nach einem neuen Übungsleiter stand der Ex-Schwabach-Coach und langjährige Stürmer des FSV Erlangen-Bruck ganz oben auf der Liste. "Wir haben uns getroffen und dabei recht schnell gemerkt, dass da vieles deckungsgleich ist", erinnert sich Strobel an den ersten Termin mit den Verantwortlichen am Wegfeld und sagt weiter: "Für mich ist entscheidend, wie ein Verein aufgestellt ist und welche Ziele man verfolgt."

Seit Awerkow blieb kein Trainer über drei Jahre in Buch

Bei jener Zielsetzung des TSV Buch kommt man schnell auf das Schlüsselwort "Kontinuität". Andreas Awerkow (2005-2010) war der letzte Coach der Bucher Jungs, der mehr als drei komplette Spieljahre im Amt war. Gerade nach der lange Zeit recht verkorksten Hinserie des vergangenen Jahres sollte eigentlich schon mit Dirk Wagler im Winter 2021/22 jene Ruhe einkehren. Doch diesen Versuch erklärte man im November als gescheitert.

Die neuen Trainer Jochen Strobel (2.v.r.) und Normann Wagner (2.v.l.) mit den Verantwortlichen des TSV Buch Richard Meier (l.), Matthias Leibold (r.) und Robert Frank (vorne).
TSV Buch

Aber nicht nur die Kontinuität soll mit dem Engagement von Jochen Strobel einhergehen, auch in der Tabelle darf es schon gerne etwas mehr sein als der aktuell zehnte Rang. "Das ist unser gemeinsames Ziel, dass man auch perspektivisch wieder tendenziell weiter oben dabei ist", sagt der neue Coach, der seine künftige Mannschaft unter anderem bei seinem Ex-Team, aber auch zuletzt im Derby in Stadeln beobachten konnte. "Die Leistung in den letzten Spielen konnte sich sehen lassen. Die Truppe ist, wie man so schön sagt, ein eingeschworener Haufen und das wollen wir auch weiter so leben."

Mehr Power in der Offensive gefragt

Der Großteil des Kaders war Strobel freilich schon aus anderer Perspektive bekannt. Wenn überhaupt, wird es im Winter höchstens punktuelle Veränderungen geben. "Wir sehen da keinen akuten Bedarf. Klar ist es möglich, dass sich das ein oder andere ergibt, aber eine Not haben wir nicht", sagt der neue Mann an der Seitenlinie, der aber auch weiß, wo der Schuh drückt. 27 geschossene Treffer sind unterdurchschnittlich in der Landesliga Nordost. "Da müssen wir mehr Power in die Offensive reinkriegen."

Erst 27 Tore durften die Bucher Jungs in der laufenden Saison bejubeln. Nur vier Mannschaften trafen noch weniger ins Schwarze.
fussballn.de / Strauch

Bei jenem Vorhaben wird Strobel von Normann Wagner als Co-Trainer unterstützt. Für seinen bisherigen Assistenten in Schwabach, Christian Krach, wäre der Fahrtaufwand aus Büchenbach bei Roth doch zu viel gewesen. Und so kommt es in Buch zu einer Premiere, dass Strobel und Wagner (zuletzt beim SC Adelsdorf), zwei Ex-Trainer, die in Bruck einst zusammen gespielt haben (auch die Konstellation von Trainer Wagner und Spieler Strobel gab es zeitweise), nun in einem Trainerteam arbeiten.

Ab dem 22. Januar werden Strobel und Wagner beim TSV Buch in die Vorbereitung gehen. Testspielgegner kommen von der Kreis- bis zur Bayernliga (ATSV Erlangen, SC Feucht). "Wir wollen die Rückrunde ordentlich zu Ende spielen", lautet das Ziel für die restliche Saison, in der es auch darum geht, sich weiter zu beschnuppern, um dann die erklärten Ziele für die Zukunft anzugreifen.

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