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Artikel veröffentlicht am 04.01.2023 um 18:00 Uhr
Jungschiedsrichter Nils Roelle: Mit 16 schon der Chef auf dem Platz
Die fränkische Fußballlegende Lothar Matthäus sagte über seine Pläne für die Zeit nach der Karriere einst: „Schiedsrichter kommt für mich nicht in Frage, schon eher etwas, das mit dem Fußball zu tun hat“. Doch das alte Klischee „zu schlecht zum Fußball spielen – aber für Schiedsrichter reicht's“ trifft schon längst nicht mehr zu. Ein Beispiel dafür ist der junge Nils Roelle.
Von sr stw/mr/red
Nils Roelle (links) mit Florian Zimmermann (Mitte) und Christian Reuss (rechts).
srg stw
Aber er ist nicht der einzige. So sagt der Steigerwälder Obmann Uwe Storch: „Timm Strasser wurde 2015 von seinem Bruder, dem damaligen Obmann Dominic Strasser, mit zum Neulingskurs genommen – heute spielt er Bayernliga. Auch unser Bubacarr Marong spielte in der Landesliga und ist jetzt Schiedsrichter." Mittlerweile; so Storch weiter, sei das "Schiedsrichter-Hobby nicht für die ‚Karriere danach‘, mittlerweile haben wir einige Kameraden, die das Pfeifen und Spielen gut unter einen Hut bekommen.“ Klar: Ab einer höheren Liga muss man sich irgendwann für Schiedsrichterei oder doch lieber für das Spielen entscheiden muss. Einen für die Öffentlichkeit sehr ungewöhnlichen Schritt ging hier übrigens Asaad Nouhoum, der in der Landesliga und Bayernliga am Ball war, bis er sich entschied, seine Schiedsrichterkarriere voran zu treiben. Heute pfeift der Fürstenfeldbrucker in der 3. Liga.

Nils Roelle (rechts) mit Dominik Fuchs (Mitte) und Elias Tsatsios (links) beim Kreisliga-Spitzenspiel Hirschaid gegen Röbersdorf:
srg stw


Fünf Mal in der Woche auf dem Platz

Nils Roelle spielt in der B-Jugend der JFG Steigerwald Fußball. Unter der Woche hat er dort zwei Mal Training, Freitag Spiel, Samstag und Sonntag Schiedsrichter. Was den 16-jährigen dazu gebracht hat? Seine Mutter gab ihm den Tipp, dass sich mit der Schiedsrichterei ein gutes Taschengeld nebenbei in der
Ausbildung verdienen lässt. Durch das Paten- bzw. Coachingsystem wurde Roelle dann Schritt für Schritt an seine Einsätze herangeführt. Anfangs als Assistent, später selbst bei Herrenspielen. Diese Erfahrungen sind für den Start Gold wert. „Man kann sich von den erfahrenen Schiedsrichtern sehr viel abschauen und das für seine Einsätze dann anwenden.“, meint der Jungschiedsrichter.

"Der Junge hat Talent"

Genau so sieht es sein Einteiler Florian Zimmermann, der Roelle bei seinen Einsätzen mit begleitete: "Schon nach den ersten Spielen,bei denen ich Nils als Pate und Coach begleiten durfte war mir klar: der Junge hat Talent. Nils bringt in seinem jungen Alter alles mit, was ein Schiedsrichter mitbringen sollte: Ehrgeiz, Motivation, Fitness und Fußball-Sachverstand. Dazu den nötigen Mut für unpopuläre Entscheidungen.", so Zimmermann. Wichtig sei natürlich bei jungen Schiedsrichtern auch die Unterstützung der Eltern. "Eines hebt ihn aber nochmal deutlich ab: sein Potential, Feedback aufzusaugen und sofort umzusetzen. Er kann es mit diesen Eigenschaften weit schaffen.", prognostiziert Florian Zimmermann und verspricht: "Wir werden ihn im Rahmen unserer Möglichkeiten in der SRG Steigerwald maximal fördern und versuchen, ihn dann schnell dem Bezirk 'zu übergeben'. Denn nur so hat er die Möglichkeit, es als Schiri weit zu schaffen."

Nils Roelle beim Kreisklassen-Match ASV Gaustadt gegen den TSV Staffelbach.
anpfiff.info


"Ohne Spaß geht es nicht"

Nils Roelle fasst seine Motivation in Worte, weiß aber auch, was unabhängig von der Leistung wichtig ist: „Ich selbst möchte weit kommen, aber es soll Spaß machen. Denn ohne geht es nicht. Derzeit macht es jedenfalls sehr viel Spaß, der Teamgeist in der Gruppe ist super und man lernt viele Leute und neue Freunde kennen. Außerdem gibt es ein nettes Taschengeld." Fakt ist, dass nicht wenige dem Höchstädter, dessen Vorbild als Schiri Deniz Aytekin ist, einiges zutrauen. Wie weit es dann gehen kann, das hängt - ähnlich wie bei den Fußballern - von vielen Faktoren ab.

Neulingskurs: Start am Dreikönigstag

Wer sich ebenfalls ein nettes Taschengeld dazu verdienen möchte, der hat die Gelegenheit, sich beginnend am Dreikönigstag (06.01.2023 16-20 Uhr und 07.01.2023 09-16 Uhr sowie 08.01.2023 09-14 Uhr) im Sportheim des 1. FC „Falke“ Röbersdorf (Ringstraße 28a in 96114 Röbersdorf) zum Schiedsrichter ausbilden zu lassen!

Ansprechpartner:
Obmann Uwe Storch 0160/3660881 schiri-storch@web.de
Lehrwart Holger Deutsch 0171/1941178 otschieri@web.de

Die Vorteile als Schiedsrichter:

-Die Schiedsrichter-Ausstattung (Trikot, Hose, Stutzen) wird normalerweise vom Verein gestellt
-Die Fahrtkosten zu den Spielleitungen werden ersetzt
-Daneben gibt es abhängig von der Spielklasse eine Aufwandsentschädigung.
-Der Schiedsrichter-Ausweis berechtigt zum freien Eintritt für alle Spiele des Deutschen-Fußball-Bundes, dies gilt mit Einschränkungen auch für die Bundesliga sowie die zweite Bundesliga

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