„Bereinigt“ um die autark zu betrachtenden
Kosten (19,576 Mio. Euro) für den Neubau der „Brienner Gärten“ in München liegt
das Haushaltsvolumen 2023 mit 20,063 Millionen Euro auf dem Vor-Corona-Niveau.
Die Errichtung
von Büro-, Gewerbe- und Wohnflächen zur Vermietung war auf dem Außerordentlichen
Verbandstag 2021 in Regensburg ausführlich besprochen und schließlich von
den Delegierten einstimmig so beschlossen worden. Die Finanzierung erfolgt
dabei ohne zusätzliche Belastung der rund 4500 bayerischen Fußball-Vereine – im
Gegenteil: Künftige Mieteinnahmen der neuen BFV-Immobilie im Herzen Münchens
sollen mit der geplanten Fertigstellung 2024 den BFV-Haushalt und damit die
Abgaben der Klubs stabilisieren. Dass es jetzt zu einem ausgeglichenen Ansatz
gekommen ist, war durchaus ein Kraftakt: Coronabedingt hatte der BFV im Jahr
2020 Einnahmeausfälle von 7,5 Millionen Euro mit einem rigiden Sparkurs und
ohne Mehrbelastung seiner Vereine kompensieren können. Unter anderem blieben
den Klubs durch die Saisonausdehnung auf eine Spielzeit 2019/21 die
Meldegebühren erspart, allein das sorgte für ein Defizit von rund einer Million
Euro.
„Entscheidend
ist am Ende nicht das Volumen des Haushalts 2023. Es geht vielmehr darum,
diesen ausgeglichen zu gestalten“, sagt Schatzmeister Jürgen Faltenbacher: „Und
das ist uns trotz gestiegener und immer vielfältiger werdender Anforderungen
gelungen. Nach wie vor ist es so, dass unsere Vereine mit ihren Gebühren und
Abgaben nur etwa rund ein Drittel aller durch sie ausgelösten Kosten beim
Verband finanzieren. Mit dem Neubau der ,Brienner Gärten‘ wollen wir diesen
soliden Kurs im Sinne unserer rund 1,6 Millionen Mitglieder auch stringent
fortsetzen. Klar ist aber ebenso, dass die Rahmenbedingungen für uns nicht
einfacher werden – die Inflation, die wir aktuell alle selbst privat deutlich
zu spüren bekommen, macht auch vor dem Verband nicht Halt. Deswegen gilt
weiterhin die Prämisse, alle Ausgaben penibel auf den Prüfstand zu stellen und
wirklich nur dann Geld auszugeben, wenn es am Ende auf die Organisation und
seine Mitglieder nachweislich positive Effekte hat.“
Der jetzt dem
Vorstand zur Genehmigung vorgelegte Haushalt wurde von der Prüfungskommission
des BFV unter dem neuen Vorsitzenden Martin Pscherer auf seine rechtlichen und
organisatorischen Vorgaben geprüft, plausibilisiert und freigegeben.
Wichtige
Eckpfeiler: Staatliche Zuwendungen und Abgaben der Profiklubs
Größte Posten
auf Ausgaben-Seite im Haushalt 2023 sind neben dem Neubau in der Brienner
Straße und den Personalkosten nach wie vor der Betrieb und die
Weiterentwicklung des umfangreichen IT-Angebots zur Organisation des
Spielbetriebs und der Digital-Applikationen für Vereine (1,9 Millionen Euro)
sowie der Betrieb der sieben Bezirksgeschäftsstellen mit Unterstützung der
jeweiligen Funktionäre und der dafür benötigten Infrastruktur (1,027 Millionen
Euro). Auf der Einnahmenseite spielen nach wie vor die staatlichen Zuschüsse
und die Zuwendungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und des Profi-Fußballs
eine entscheidende Rolle (Bayerischer Landes-Sportverband: 3,179 Millionen
Euro, Deutscher Fußball-Bund: 2,344 Millionen Euro, Spielabgaben Profivereine:
1,569 Millionen Euro). Die gestiegenen Anforderungen an die Dokumentation der
Verwendung für die Gemeinnützigkeit in diesen Bereichen haben indes zur Folge,
dass der bürokratische und personelle Aufwand für den BFV weiterhin steigen.
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