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Artikel veröffentlicht am 02.02.2023 um 07:00 Uhr

Tuspo Nürnberg auf Trainersuche: Die Ära Metin Kett endet im Sommer

Es ist keine Übertreibung, wenn man Metin Kett als eine prägende Trainerfigur einer ganzen Ära beim Tuspo Nürnberg bezeichnet. Doch nach der Saison wird es eine Veränderung auf dem Trainerposten der 1. Mannschaft am Marienberg geben. Die Fußball-Abteilungsleitung hat sich zu einem Wechsel entschlossen, die Nachfolge soll bis Ostern geregelt sein.

Von Marco Galuska

Metin Kett coacht die 1. Mannschaft von Tuspo Nürnberg nur noch bis Saisonende.

fussballn.de / Oßwald

Metin Kett begann einst selbst in der C-Jugend beim Tuspo, durchlief die Stationen bis zu den Herren, ehe nach einem kurzen Abstecher zum Nachbarn ASN Pfeil eine erfolgreiche Zeit als Kicker des Türkischen FK Nürnberg bis zur Bezirksliga folgte. Doch die Verbindung zum Heimatverein riss nie ab, 1994 folgte die Rückkehr, drei Jahre später trainierte Metin Kett dort die Nachwuchsmannschaft, in der auch sein Sohn Tim spielte. Eine erste Trainerstation bei den Herren folgte 2006 beim Türkischen FK. Nach nur einem Jahr holte ihn Armin Völker, noch heute Fußball-Abteilungsleiter im Verein, als Coach der 1. Mannschaft zum Tuspo. Es war der Beginn einer Ära.

Von 2007 mit kurzer Unterbrechung Tuspo-Trainer

Von der Saison 2007/08 an coachte Kett die immer mehr aus vielen Nachwuchstalenten bestehende Tuspo-Erste und führte diese von der A-Klasse in die Kreisklasse. Nach fünf Jahren ging der Trainer zum TSV Buch, wo er anderthalb Jahre die A-Jugend coachte. Völker übernahm selbst in jener Zeit und zog im Frühjahr 2014 die Reißleine, holte seinen alten Freund Metin Kett zurück zum Tuspo. Zwar konnte auch dieser den Abstieg nicht mehr abwenden, aber der Treueschwur hielt all die Jahre an. Die Ruhe, mit der in Ziegelstein gearbeitet wurde, sollte sich zwischen 2017 und 2019 besonders auszahlen, als der Durchmarsch von der A-Klasse in die Kreisliga gelang. Auch nach dem direkten Wiederabstieg in der ohnehin verkorksten Corona-Saison 2019/21 ging es unter Kett in der Kreisklasse weiter. Doch statt der alljährlichen Verlängerung hat man sich beim Tuspo nun zu einer Veränderung durchgerungen.

Abteilungsleiter Armin Völker (links) und Metin Kett waren die einzigen Trainer seit 2007 bei Tuspo Nürnberg. Zur kommenden Saison wird es einen neuen Übungsleiter geben.

fussballn.de / Strauch

"Mir fällt es vom Herzen schwer, habe es aber mit meinen Kollegen in der Abteilungsleitung, Robert Leugner und Karl-Heinz Schorr, einstimmig so beschlossen, dass wir nach acht Jahren einen neuen Impuls für die Spieler setzen wollen. Manche kennen ja gar keinen anderen Trainer", sagt Armin Völker und schiebt nach: "Als Freund hätte Metin hier gerne noch einmal zehn Jahre weiter Trainer bleiben können, weil es an ihm auch menschlich nichts auszusetzen gibt. In der Abteilungsleitung waren wir aber der Meinung, dass es besser wäre, zur kommenden Saison einen Schnitt zu machen und dem Team einen neuen Push für die Zukunft zu geben."

Ganz offen sagt Völker auch, dass es seinem langjährigen Freund und Trainer freilich nicht geschmeckt hat, dass er mit der Entscheidung vor vollendete Tatsachen gestellt wurde: "Im Nachhinein hätte ich wohl vorher das Gespräch mit ihm suchen sollen. Aber ich glaube, so etwas kann man irgendwie auch nicht richtig machen." Die Mannschaft wurde in der vergangenen Woche informiert und bekam vom Abteilungsleiter auch eine klare Botschaft mit: "Ich erwarte, dass die Jungs sich noch einmal ins Zeug legen und eine tadellose Rückrunde spielen! Aber davon bin ich auch absolut überzeugt, weil es eine charakterstarke Mannschaft ist."

Nachfolgesuche in aller Ruhe

Die Grundausrichtung war vor der Saison in der unberechenbaren Kreisklasse 4, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Das gelang lange Zeit gut, ehe nur ein Zähler aus den letzten vier Partien vor dem Winter zur Vorsicht mahnte. "Der Tabellenplatz ist aber nicht entscheidend für unsere Entscheidung gewesen. Wir waren einfach der Meinung, dass sich nach den vielen Jahren doch automatisch einiges einschleift, auch wenn man ganz klar sagen muss, dass Metin sehr viel gemacht und versucht hat. Wir wollen uns aber nicht im Kreis drehen und daher hat nach der Entscheidung nun die Suche nach einem neuen Trainer begonnen. Metin wird auch der Erste sein, der dann erfährt, wer es werden wird. Wir lassen uns da aber bewusst Zeit mit der Entscheidung. Ich denke nicht, dass wir vor Ostern Vollzug melden werden."

Wie es für das Tuspo-Urgestein Metin Kett nach der Saison weitergeht, ist derzeit noch nicht geklärt. Der tadellose Sportsmann lässt sich seine Zukunft im Trainerbereich offen. Beim Tuspo weiß man, was man dem 61-Jährigen zu verdanken hat.