Ex-FCE'ler Jakob Tranziska: „Es ist eben kein Wunschkonzert“ - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 02.02.2023 um 06:00 Uhr
Ex-FCE'ler Jakob Tranziska: „Es ist eben kein Wunschkonzert“
Bayernliga mit dem FC Eintracht, Regionalliga in Mainz und nun  in Mödling in Österreichs 2. Liga aktiv: Jakob Tranziska lebt weiter seinen Traum vom Profifußball – allen Rückschlägen zum Trotz.
Von Tobias Schneider, Fränkischer Tag
Jakob Tranziska (li., hier 2021 noch im Trikot des FC Eintracht Bamberg) spielt mittlerweile bei Mödling in der österr. 2. Liga.
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19 Spiele, 21 Tore: In der Hinrunde der Bayernliga-Saison 2021/22 gelang Jakob Tranziska beim FC Eintracht Bamberg der große Durchbruch, im Winter wechselte er dann zum FSV Mainz II in die Regionalliga und wollte dort seinen Traum vom Profifußball verwirklichen. Es sollte aber nur ein mehrmonatiger Zwischenstopp werden. Inzwischen spielt der 21-Jährige für den FC Flyeralarm  Admira in Mödling in der 2. Liga in Österreich – und befindet sich während des Interviews im Trainingslager im türkischen Side. In diesem Interview spricht der Stürmer über Hoffnungen und Rückschläge, die Schnelllebigkeit des Fußballgeschäfts und warum das nahe gelegene Wien immer eine Reise wert ist.

Traf in der Bayernliga-Vorrunde 21/22 wie am Schnürchen für den FCE: Jakob Tranziska.
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Herr Tranziska, im Januar 2022 sind Sie zur U23 des FSV Mainz gewechselt. Warum endete das Engagement bereits nach einigen Monaten wieder?
Jakob Tranziska: Ich hatte mich damals bewusst für den Winterwechsel nach Mainz entschieden, um mich an das neue Umfeld und die steigende Belastung in der Regionalliga zu gewöhnen. Jeden Tag trainieren, manchmal auch doppelt, darauf muss sich der Körper einstellen. Die ersten zwei Monate liefen auch sehr gut, bis mich eine hartnäckige Schambeinentzündung den Rest der Saison gekostet hat. Das zog sich weit bis in die Sommer-Vorbereitung auf die Saison 2022/23 hinein. Erschwerend kam noch hinzu, dass Trainer Bartosch Gaul den FSV vor Saisonbeginn in Richtung Gornik Zabrze nach Polen verließ und sein Nachfolger andere sportliche Vorstellungen hatte. Das war nichts Persönliches zwischen ihm und mir, aber manchmal passt es eben nicht. Ich war fit, wollte spielen – und habe entschlossen, einen neuen Weg einschlagen.

Ende August, einige Tage vor Schließung des Transferfensters, sind Sie dann nach Mödling gewechselt. Was gab den Ausschlag?
Jakob Tranziska: Mödling ist damals erst aus der Bundesliga abgestiegen, für mich war und ist es nach wie vor ein sehr attraktiver Verein und die Liga vom Niveau her eine Mischung aus  3. Liga und Regionalliga in Deutschland. Wir kannten uns bisher nicht persönlich, ich hatte vor der Unterschrift aber sehr gute Gespräche mit Trainer Roberto Pätzold, der einst auch den FC Eintracht Bamberg in der Regionalliga betreute. Dann ging alles ganz schnell.

Elf Partien haben Sie in Mödling nun absolviert. Sportlich lief es für Sie persönlich zunächst sehr gut: zwei Treffer, eine Vorlage – in den vergangenen sechs Spielen aber ohne weitere Torbeteiligung. Woran lag es?
Jakob Tranziska: Der Start war sehr vielversprechend, allerdings kam danach ein Bruch in unser Spiel. Offensiv haben wir im letzten Drittel zu häufig die falschen Entscheidungen getroffen. Da möchte ich mich gar nicht von freisprechen. Als Stürmer will man natürlich so viele Tore wie möglich schießen, und wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir den einen oder anderen Treffer mehr gewünscht.

Fühlt sich wohl in Mödling: Jakob Tranziska (li., hier im Bamberger Derby gegen den damaligen DJK'ler und jetzigen Memmelsdorfer Manuel Müller).
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Der gesamte Verein hinkte in der Vorrunde den Erwartungen hinterher, ist nur Tabellenneunter, steht fünf Punkte vor den Abstiegsplätzen –  und entschied sich einen Spieltag vor der Winterpause zur Trennung von Roberto Pätzold. Wie haben Sie die Entscheidung wahrgenommen?
Jakob Tranziska: Es ist natürlich schade, wenn ein Trainer, der einen geholt hat, nach relativ kurzer Zeit wieder gehen muss. Wir hatten persönlich ein sehr gutes Verhältnis, aber Fußball ist eben kein Wunschkonzert. Von einem auf den anderen Tag kann sich alles ändern, diese Schnelllebigkeit gehört eben dazu. Es beginnt für jeden Spieler wieder bei Null, aber ich nehme diese Situation an, werde mich im Training anbieten und hoffe, auch künftig meine Einsatzzeiten zu bekommen.

In der 2. Liga steigt nur der Meister auf, eine Relegation gibt es nicht. Wie realistisch ist es, den Zehn-Punkte-Rückstand auf St. Pölten noch aufzuholen?
Jakob Tranziska: Natürlich ist es nicht unser Anspruch, als Absteiger auf einem der hinteren Ränge zu landen. Wir haben noch 14 Spiele zu bestreiten und haben die Hoffnung nicht aufgegeben, womöglich noch ein Wort mitreden zu können. Die Liga ist in ihrer Gesamtheit sehr ausgeglichen, so ein Vorsprung kann bei einer kleinen Schwächephase auch schnell aufgebraucht sein.

Mödling grenzt direkt an Wien, es dürfte sicherlich unangenehmere Ecken auf der Welt geben, oder?
Jakob Tranziska: Wien ist eine bombastische Stadt, in der es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Ich wohne nur fünf Gehminuten vom Vereinsgelände entfernt, mit dem Auto bin ich in 20 Minuten in der Wiener Innenstadt. Das riesige und bekannte Shoppingcenter West ist nur einen Steinwurf vom Stadion entfernt. Ich mag es, hier zu spielen. Ein schönes, altes Stadion mit einem gewissen Charme. Natürlich ist die Fußball-Konkurrenz in und um Wien herum sehr groß, dennoch hat sich der Verein seinen Platz  erarbeitet.

Erst Ende Februar, nach mehr als dreieinhalb Monaten Pause, geht es mit der Rückrunde weiter. Was haben Sie mit der vielen freien Zeit angestellt?
Jakob Tranziska: So viel Freizeit war das im Grunde gar nicht. Nach dem letzten Pflichtspiel im November haben wir unter unserem neuen Trainer noch drei Wochen lang nachtrainiert, ehe es in den Weihnachtsurlaub ging. Weil ich mir die Weisheitszähne habe entfernen lassen, habe ich es da ein wenig ruhiger angehen lassen. Seit knapp zwei Wochen befinden wir uns wieder im Mannschaftstraining. Aktuell bin ich beschwerdefrei und hoffe, dass auch das Schambein keine Probleme mehr macht. Von mir aus könnte es wieder losgehen.

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Leser-Kommentare

Saisonbilanz J. Tranziska

 
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Karriere in Zahlen J. Tranziska

Spiele
83
Spiele gewonnen
43
Spiele unentschieden
14
Spiele verloren
26
Tore gesamt
71
Vereine
3
Aufstiege
0
Abstiege
0

Bilanz 2021/22 J. Tranziska

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Gegner
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83
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Gesamt
1558
 
21
3
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ST
Gegner
Erg.
Min
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90
 
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