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Artikel veröffentlicht am 19.02.2023 um 07:00 Uhr

SGV-Coach Regensburger im Gespräch: "Aufstieg ist absolut nicht unser erklärtes Ziel!"

Die SGV Nürnberg-Fürth 1883 III spielt bisher eine sehr ordentliche Saison und überwintert auf dem 4. Tabellenplatz in der A-Klasse 7. Mit einem Spiel und drei Punkten weniger als Spitzenreiter Oberasbach ist die Tabellenführung in greifbarer Nähe, doch in einem sehr engen Aufstiegsrennen werden Kleinigkeiten entscheidend sein. Gemeinsam mit Trainer Sebastian Regensburger werfen wir einen Blick zurück und nach vorn.

Von Lukas Petschner

Ein wichtiger Mann im Team der SGV 83 III ist Stürmer Volkan Hür (in grau), der vor der Winterpause verletzt ausfiel. Gemeinsam mit seinem Bruder Cem sorgt er regelmäßig für Tore und Vorlagen und hat maßgeblichen Anteil am bisherigen Saisonverlauf seines Teams.

fussballn.de / Petschner

Starke Bilanz in der Hinrunde mit wenigen Makeln

Die Bilanz von acht Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen ist nicht nur in der Theorie gut, sie beschert der SGV 1883 III Merlbau momentan den 4. Tabellenplatz und eine super Ausgangslage für die zweite Saisonhälfte. Der Tabellennachbar aus Laufamholz ist am 26. März dann der Gegner im ersten Heimspiel des Jahres, eine Woche nach dem Auftakt gegen den FC Serbia II. Gegen den SVL ist nach dem 0:7 im Hinspiel noch eine Rechnung offen und gerade diese direkten Duelle werden am Ende der Saison wohl über die Aufstiegsplätze entscheiden. Neben der Niederlage in Laufamholz musste man sich nur gegen Deutenbach II (1:4) und den VfL Nürnberg II (2:4) geschlagen geben, konnte aber beispielsweise gegen Oberasbach (3:1) oder Altenberg II (3:2) Big Points einfahren.

Als Hendel-Erbe steht Sebastian Regensburger seit Sommer an der Seitenlinie der SGV 1883 Nürnberg-Fürth III. Nach dem erfolgreichen Jahresabschluss gegen die DJK Concordia Fürth (5:2) überwintert die SGV III auf dem 4. Platz.

Sebastian Stahr

Trainer Sebastian Regensburger, der im Sommer Ralf Hendel abgelöst hatte, hat nun sein erstes Halbjahr als Trainer auf dem Buckel und kann dabei auf eine erfolgreiche Zeit blicken. Wie er die vergangenen Monate erlebt hat, wie er seine Mannschaft auf die Rückrunde vorbereitet und mit welchem Gefühl man bei der SGV III ins neue Jahr startet, haben wir mit ihm besprochen.

Hallo Sebastian! Wie habt ihr die Winterpause gestaltet und wie läuft die Vorbereitung bisher?

Sebastian Regensburger (33): Seit Anfang Februar sind wir offiziell in der Vorbereitung, aber wir haben, teilweise auch gemeinsam mit der 2. Mannschaft, den ganzen Winter über entweder auf Kunstrasen oder in der Halle zum Spaß gekickt. Dadurch haben alle noch ein gutes Gefühl am Ball und einen guten Fitnesszustand. Wir haben zwar noch den einen oder anderen Verletzten, aber insgesamt sind wir körperlich schon jetzt gut drauf.

Lass uns doch gemeinsam einmal auf das Jahr 2022 zurückblicken. Im Sommer hast Du von Ralf Hendel übernommen und Dein Debüt an der Seitenlinie gefeiert. Wie hast Du die bisherige Zeit als Cheftrainer erlebt?

Regensburger: Für mich war es in der Position ein kompletter Neuanfang. Ich habe seit meinem 3. Lebensjahr selbst gespielt und musste dann aufgrund von Verletzungen leider aufhören. Ich habe dann bei meinen Vereinen immer geholfen, habe in der vergangenen Saison bei der 1. Mannschaft der SGV unterstützt und konnte so wertvolle Erfahrungen sammeln. Trotzdem ist es natürlich etwas anderes, wenn man dann der "Cheftrainer" ist, aber wir haben ein tolles Gefüge im Verein und arbeiten super zusammen. Die Spieler ziehen voll mit, die Trainingsbeteiligung ist überragend und wir genießen hier top Bedingungen: ein besseres erstes halbes Jahr kann man sich kaum wünschen.

Das Duell mit dem TSV Altenberg II (in blau) war ein ganz heißer Tanz, den man am Ende mit 3:2 für sich entscheiden konnte. Das Rückspiel, das auch für das Aufstiegsrennen entscheidend werden könnte, steigt am 4. Juni , dem vorletzten Spieltag der Saison.

fussballn.de / Petschner

Du hast das Gefüge im Verein angesprochen. Ist dieser Zusammenhalt ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Mannschaft?

Regensburger: Insgesamt ist das Miteinander im gesamten Verein, mit den Verantwortlichen der 3. Mannschaft und mit den Spielern ausschlaggebend für die gute Zusammenarbeit. Wir sind ja aus einer Privatmannschaft sozusagen hervorgegangen und dort steht meist Freundschaft und Spaß im Vordergrund. Das ist uns natürlich auch enorm wichtig und trotzdem nehmen bei uns alle Spieler das Training und die Spiele ernst und so sind wir "nur" eine 3. Mannschaft, die sich aber Topleistungen erarbeitet.

Gibt es ein Highlight oder einen besonderen Moment, der Dir aus dem vergangenen Halbjahr in Erinnerung geblieben ist?

Regensburger: Wie wir beim SV Laufamholz mit 0:7 unter die Räder gekommen sind, ist mir auf jeden Fall im Gedächtnis geblieben. Das haben wir so definitiv nicht erwartet und mussten das erstmal verdauen. Dennoch konnten wir daraus die richtigen Schlüsse ziehen und haben danach eine Spitzenreaktion gezeigt. Ein weiteres Highlight war das Gastspiel in Oberasbach. Dort haben wir als 3. Mannschaft eine 1. Mannschaft verdient mit 3:1 geschlagen und uns auch selbst gezeigt, was bei uns möglich ist.

Zurück in die Gegenwart. Momentan läuft die Vorbereitung und auch das erste Testspiel habt ihr schon absolviert. Wie ist die Stimmung im Team und mit welchem Gefühl blickt ihr Richtung Pflichtspielauftakt?

Regensburger: Der erste Test gegen Sparta Noris war ein wildes Spiel. Es war ein offener Schlagabtausch, in dem wir beinahe ständig einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Am Ende konnten wir aber noch ausgleichen (Endstand 6:6, Anm. d. Red.) und Moral beweisen.

Mit Stergios Fuchs steht bereits ein Neuzugang fest, gibt es weitere Neuigkeiten in der Personalplanung?

Regensburger: Es wird bei uns keine Abgänge geben und da wir einen breiten Kader haben, haben wir uns auch nicht aktiv nach Neuzugängen umgeschaut. Mit Stergios bekommen wir einen jungen Spieler dazu, der uns verstärken wird und im ersten Test auch direkt einen Treffer erzielen konnte.

Den SV Laufamholz (in blau) konnte die SGV III um Michael Meissner (in grau) im Hinspiel nicht bremsen. Die Mannschaft schüttelte das 0:7 aber schnell ab und am 26. März kann man im direkten Duell weiter Wiedergutmachung betreiben

Florian Schwarm

Zu Deiner persönlichen Zukunft: Gibt es schon Gespräche oder Entscheidungen über eine weitere Zusammenarbeit mit dem Verein?

Regensburger: Wir haben noch keine konkreten Gespräche über meine Zukunft über diese Saison hinaus geführt, aber wir arbeiten sehr gut zusammen und beide Seiten signalisieren, dass es in dieser Konstellation weitergehen darf.

Zum Abschluss noch eine Frage zu Eurer Rolle im Aufstiegsrennen: Habt ihr Eure Zielsetzung angepasst und den Aufstieg intern als Ziel ausgerufen?

Regensburger: Mit Blick auf die Tabelle sieht man, wie eng das Rennen ist und es wird sich erst in den kommenden Spielen zeigen, wer sich absetzen kann. Wir haben den Aufstieg aber absolut nicht als unser Ziel festgelegt, wir wollen von Spiel zu Spiel denken und möglichst viele Siege einfahren. Wo das am Ende hinführt, wird man sehen, aber die Liga ist insgesamt sehr ausgeglichen und man muss jeden Gegner erst einmal schlagen.