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Artikel veröffentlicht am 15.02.2023 um 06:00 Uhr

U19 des TSV Ebermannstadt in BOL: Über die Fair-Play-Tabelle in die Relegation

Der TSV Ebermannstadt schaffte mit seiner A-Jugend den Sprung über die Relegation in die Meisterrunde der Bezirksoberliga und bleibt damit ein Aushängeschild in puncto Jugendarbeit. Daniel Urbanski gibt einen Einblick in die laufende Saison und kann sich auch die Herrenmannschaft bald auf Bezirksebene vorstellen.

Von Uwe Kellner

Guten Tag Herr Urbanski, welche Funktion haben Sie in der U19 des TSV Ebermannstadt und wie ist das Trainerteam aufgestellt?
Daniel Urbanski: Ich bin gemeinsam mit meinen Kollegen Timo Bäumler und Marcell Heinemann Trainer. Eine gute Kombi, denn Marcell und ich sind selbstständig, Timo studiert. Da hat immer mal einer keine Zeit. Das fängt man so aber gut ab. Timo ist noch ein junger Kerl, der im zweiten Jahr Erste Mannschaft spielt. Aufgrund des geringen Altersunterschiedes hat er einen guten Zugang zu den Spielern. Marcell ist aufgrund seiner Erfahrung als Spieler wichtig. Und ich, ich trainiere die Bande schon seit der E-/ D-Jugend, kümmere mich um das Organisatorische und um alles, wo es was zu schreiben oder zu erzählen gibt.

Daniel Urbanki gibt stellvertretend für das Trainerteam das Interview über die U19 des TSV Ebermannstadt.

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Es war knapp, aber der TSV Ebermannstadt hat sich durch den vierten Platz in der Herbstrunde für die Relegation zur Meisterrunde der Bezirksoberliga qualifiziert. Sie ließen dabei den ambitionierten ATSV Erlangen hinter sich. Wie knapp war es wirklich und wie schwierig war der Sprung in diese Relegation?
Daniel Urbanski: Es war verdammt knapp, denn wir kamen ja nur in die Relegation, weil wir in der Fair-Play-Tabelle besser da standen als der ATSV Erlangen. Und es war auch verdammt komisch. Es entschied sich alles am letzten Spieltag der Herbstrunde. Wir hatten mit dem Tabellenprimus Quelle Fürth die beste Mannschaft dieser Herbstrunde zu Gast und der ATSV spielte zeitgleich bei der JFG Steinachgrund. Wir hatten vor dem Spiel das Szenario vor Augen, dass wir unser Spiel verlieren und der ATSV gewinnt. Dann sind beide Mannschaften punktgleich. Und dann spielt nur noch die Fair-Play-Tabelle eine Rolle.
Das war schon eine sehr komische Situation. Bei uns stand es nach zirka 20 Minuten schon 0:3 und wir sahen auf dem Liveticker, dass der ATSV Richtung Sieg marschiert. Wir sahen aber auch, dass sich der ATSV insgesamt sieben gelbe Karten abholte und noch zwei Zeitstrafen. Da stehst du dann als Trainer draußen, es steht 0:3 und du musst deinen Jungs zurufen: „Ohne Foul!“ Sowas hab ich im Fußball auch noch nicht erlebt. Wir schlossen nach diesem letzten Spiel die Fair-Play-Tabelle dann als Vierter ab, der ATSV als Achter.
Uns als Trainerteam ärgert eigentlich am meisten, dass wir uns überhaupt in diese Situation gebracht haben. Wir wissen ja, was die Jungs drauf haben. Ich kenne die Spieler teilweise schon aus der E-Jugend. Aber leider waren wir in dieser Herbstrunde viel zu unbeständig. Vom Potential her hätte es für den zweiten oder dritten Platz reichen müssen. Wir haben die Herbstrunde analysiert, mit den Spielern besprochen und es dann abgehakt. Der Blick geht nach jetzt vorne.

Als Viertplatzierter der Bezirksoberliga Nord mussten Sie in der Relegation gegen den Viertplatzierten der Bezirksoberliga Süd, den SV Unterreichenbach, antreten. Das Spiel ging sage und schreibe 12:0 für Ebermannstadt aus. Was war an diesem Tag los?
Daniel Urbanski: Da hat alles gepasst. Alle fit. Jeder war heiß. Und wir hatten „volles Haus“ zu Hause. Das pusht natürlich nochmal zusätzlich. Da kann man sich nur bei allen Unterstützern bedanken für den Support während der gesamten Herbstrunde und vor allem bei diesem Relegationsspiel. Es war wie so oft in den vergangenen Jahren mit dieser Mannschaft. Wenn es drauf ankommt, kann man sich auf sie verlassen. Natürlich spielt auch die rote Karte gegen Unterreichenbach in der 20. Minute eine Rolle. Gegen nur noch zehn Mann taten wir uns noch leichter. Wir waren an dem Tag einfach die bessere Mannschaft. Unseren Respekt hat der SV Unterreichenbach auf jeden Fall. Die haben sich von Anfang bis zum Ende sehr sportlich verhalten. Auch nach so einer hohen und sicherlich schmerzhaften Niederlage. Da kann man nur den Hut ziehen. Wir wünschen auf diesem Weg dem SV Unterreichenbach alles Gute für die Qualirunde.

Timo Bäumler ist der jüngste im Trainerteam der A-Jugend des TSV Ebermannstadt.

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Durch den Einzug in die Meisterrunde kann der TSV Ebermannstadt nicht mehr in die Kreisliga absteigen. Heißt das, dass Sie Ihr Saisonziel bereits jetzt zur Winterpause erreicht haben?
Daniel Urbanski: Jein. Natürlich war es unser erstes Ziel die Meisterrunde zu erreichen. Aber ausruhen ist nicht. Wir haben einige ambitionierte Spieler, die nach der Saison in den Herrenbereich kommen. Die wissen ganz genau, dass der Fokus darauf liegt, sich jetzt schon anzubieten. Die Spieler wissen, dass unser Trainerteam der Ersten Mannschaft Patrick Hutzler und Thomas Luckner sich auf die „Jungen“ freuen und sich für sie interessieren. Deshalb werden wir in der Rückrunde viele Trainingseinheiten gemeinsam mit unserer Ersten Mannschaft machen. Zum Einen können sich die Spieler an die „härtere“ Gangart gewöhnen und zum Anderen lernt man sich dann auch schon kennen. Etablierte wie Zukünftige sozusagen.

Aus der Meisterrunde steigt nur der Meister in die Landesliga auf. Spielt Ebermannstadt dabei eine Rolle?
Daniel Urbanski: Wenn alles 100 Prozent richtig laufen würde und die Gegner auch mal Fehltritte hinlegen, könnten wir am Ende oben stehen. Realistisch betrachtet ist die SG Quelle Fürth aber wohl zu stark. Die haben einen wirklich guten Jahrgang am Start. Das muss man neidlos anerkennen. Unser Ziel muss und wird es auch sein, so weit oben in der Tabelle, wie nur möglich abzuschneiden. Das Zeug dazu haben unsere Jungs. Jetzt müssen sie nur noch die PS auf die Straße bringen.

Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?
Daniel Urbanski: In der Mannschaft herrscht ein sehr guter Teamgeist. Viele Spieler sind auch privat miteinander befreundet und unternehmen auch außerhalb des Fußballplatzes viel miteinander. Sportlich gesehen zeichnet unsere Mannschaft sicherlich aus, dass wir viele Spieler haben, die sehr variabel eingesetzt werden können. Da gibt es fast keinen, der nur eine Position „kann“. Das kommt einem als Trainer natürlich schon entgegen. Wenn es Ausfälle gibt, kann man da ganz anders agieren.

Marcell Heinemann (re. in blau) ist fester Bestandteil des Ebser Jugendtrainer-Teams. Die A-Jugend der Ebermannstädter ist sehr erfolgreich in dieser Saison.

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Ebs stellt ja schon seit Jahren die bestklassigen Jugendteams der Fränkischen Schweiz inlusive der Stadt Forchheim. Welche Vereine profitieren denn mittlerweile alles von Ihrer Jugendarbeit?
Daniel Urbanski: Zuerst einmal nehme ich stellvertretend für den Verein diese Aussage als Kompliment an. Da darf man schon etwas stolz sein. Idealerweise profitiert nur unser Verein davon (lacht). Aber das ist natürlich Wunschdenken. Einige Spieler gehen wieder zu ihren Heimatvereinen zurück. Das sind meist die umliegenden Vereine.

Ist es nur eine Frage der Zeit, bis Ebermannstadt auch mit seiner Herrenmannschaft in die Bezirksebene aufsteigt?
Daniel Urbanski: Wenn der Stamm der Ersten Mannschaft zusammen bleibt, neue, gute Spieler aus der Jugend dazu stoßen, dann bin ich mir absolut sicher, dass dies bald der Fall ist. Dafür arbeiten ja beim TSV alle Jugendtrainer. Von den G-Junioren bis zur U19. Damit wir gut ausgebildete, talentierte Spieler „abliefern“ können. Und ein Verein wie der TSV Ebermannstadt mit dem ganzen Umfeld, der Infrastruktur müsste in naher Zukunft mindestens auf Bezirksebene spielen. Da gehört er hin.

Vielen Dank für das Interview!