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Artikel veröffentlicht am 17.02.2023 um 12:00 Uhr

Schwierige U19-Saison: Sözen: "Klassenerhalt ist mehr als Meisterschaft"

Die fetten Jahre für das U19-Team der SpVgg Bayern Hof sind vorbei. Vor der Saison war es schwierig, einen Kader für die A-Junioren zu stellen und jetzt kämpft die Mannschaft in der Landesliga gegen den Abstieg. Doch Jugendtrainer Bülent Sözen hat die Herausforderung angenommen, steht hinter der Truppe und glaubt fest an den Klassenerhalt.

Von Hans-Jürgen Wunder

Erfahrung mit der U19-Landesliga konnte Bülent Sözen bereits in der vergangenen Serie sammeln, als er dem damaligen Coach Perparim Gashi assistiert hatte. "Pepi (Gashi) wollte sogar, dass ich mit ihm zu den Herren aufrücke. Aber die Verantwortlichen hatten mich gebeten, weiter für den Nachwuchs zu arbeiten", berichtet der Münchberger, der selbst bei der Eintracht, aber auch lange in Thiersheim gekickt hatte. Freilich räumt er im Nachhinein ein. "So schwierig hatte ich mir das dann aber doch nicht vorgestellt." Es begann damit, dass es Probleme gab, überhaupt einen ausreichenden Kader auf die Beine zu stellen. "Ich habe dann drei Spieler angesprochen, die eigentlich schon mit dem Fußball aufgehört hatten. Glücklicherweise konnte ich sie überzeugen, wieder mitzumachen." Inzwischen kann der auf 15 oder 16 Fußballer zurückgreifen. Doch das ist eher an der Untergrenze, um problemlos durch die Saison zu kommen. Zumal sich auch beim Hofern schwere Verletzungen einstellten. "Leider hat sich Rafael Wohn das Kreuzband gerissen. Und Noach Wich hatte zuletzt immer wieder mit muskulären Problemen zu kämpfen und ist länger ausgefallen - ist aber jetzt auf den Trainingsplatz zurückgekehrt."

Wird verletzungsbedingt längere Zeit fehlen: Stürmer Rafael Wohn (li.).

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Rasch dazulernen

Auch eine Qualität des Kaders, die eine sorgenfreie Saison ermöglicht hätte, stand dem Trainer nicht zur Verfügung. "Es gibt nur drei Spieler des älteren Jahrganges. Die Rest kann noch ein Jahr oder länger bei der U19 spielen. Das merkst du besonders bei den Zweikämpfen, bei denen das Alter viel ausmacht." Zudem musste Bülent Sözen auf so manchen Nachwuchsmann zurückgreifen, der vorher nur im C2 oder B2-Team gekickt hatte. "Es gibt Nachholbedarf, wenn es um taktische Dinge wie Anlaufen oder Räume schaffen geht. Manchmal ist das richtig anstrengend", gesteht der 43-Jährige, dessen Sohn Bekay bei Vorwärts Röslau in der Landesliga spielt. Entmutigen lässt er sich aber nicht. "Das sind alles feine Kerle und ich stehe hinter der Mannschaft. Ich werde den Weg mit ihnen bis Saisonende auf jeden Fall gehen, auch wenn mir Angebote aus dem Herrenbereich vorliegen." Bis dahin erwartet ihn ein hartes Stück Arbeit, denn derzeit liegen die Hofer Junioren auf einem Abstiegsplatz. "Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen können. Häufig ist der Klassenerhalt mehr wert als eine Meisterschaft."

Klopft schon oben an, war zuletzt aber länger verletzt: Noah Wich (in Gelb).

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Vorbereitung läuft

"Wir haben natürlich versucht, in der Winterpause noch zwei Spieler zu bekommen. Aber das scheiterte an der fehlenden Freigabe der Vereine", berichtet der Jugendtrainer. Also gilt es, mit der vorhandenen Truppe, bei der die Kapitäne wie Adrian Ortmann, Paul Scherbaum oder Max Kanther Verantwortung übernehmen, das rettende Ufer anzustreben. An ermutigenden Zeichen fehlt es nicht. "Wir haben in Erlangen, aber auch in Wendelstein richtig gute Spiele abgeliefert." Dass ausgerechnet das Oberfrankenderby gegen die SpVgg Bayreuth mit 2:5 in die Hose ging, führt er auch auf einen Schuss Übermotivation zurück. Zudem ist Sözen immer wieder gefordert, umzustellen und beispielsweise Mittelfeldspieler in die Abwehr zu stellen. Seinen Optimismus hat er trotzdem nicht verloren, obwohl er sich der Schwere der Aufgabe durchaus bewusst ist. "Ich denke, wir können es schaffen." Aber zum Überlegen bleibt ohnehin nicht viel Zeit, denn am Sonntag ist das letzte Vorbereitungsspiel gegen den FSV Bayreuth anberaumt - nachdem es eine Woche später gegen Aubstadt schon um Punkte geht.