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Artikel veröffentlicht am 01.03.2023 um 07:00 Uhr
Faruk Özkan im Interview:
"Zum Aufstieg gehört mehr als schöner Fußball!"
INTERVIEW
Seit knapp zehn Jahren ist Faruk Özkan für den SV Eyüp Sultan am Ball und erlebte schon so manche Höhepunkte, aber auch Tiefpunkte mit seinem Verein. Im Zuge des Neulingslehrgangs machte er zudem kürzlich seinen Schiedsrichterschein. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht der 33-Jährige über seine Vereinstreue, Vergangenes wie Aktuelles und gibt zudem einen kleinen Einblick in die künftige Schiri-Tätigkeit.
Von
Daniel Karnbaum
Faruk Özkan (in rot) ist seit knapp zehn Jahren für die Sultane am Ball und hat jetzt auch seinen Schiedsrichterschein erfolgreich absolviert.
fussballn.de
Hallo Faruk, wie läuft die Wintervorbereitung mit dem SV Eyüp Sultan?
Faruk Özkan (33):
Wir sind aktuell mittendrin. Diese Woche sind wir noch in Nürnberg und arbeiten viel an Kraft und Ausdauer, ehe es dann nächste Woche ins obligatorische Trainingslager nach Antalya geht. Dort wollen wir uns dann den letzten Feinschliff für den Saisonstart holen und vor allem auch spielerisch noch das ein oder andere trainieren. Zudem sind vor Ort auch zwei Testspiele geplant. Mal sehen, welche Gegner sich da anbieten. Es macht auf jeden Fall deutlich mehr Spaß, dort bei schönem Wetter zu trainieren, als hier im kalten Deutschland.
(lacht)
Du bist seit fast einem Jahrzehnt beim SV Eyüp Sultan. Somit ein Urgestein auf der Steinplatte. Was macht für dich den Verein aus?
Özkan:
Es spielen in erster Linie viele meiner Freunde bei Eyüp, zudem herrscht einfach ein sehr familiäres Verhältnis im Verein, was mir sehr gut gefällt. Als Familienvater möchte ich den Fußball und die Familie unter einen Hut bekommen. Da ist es für mich zweitrangig, wie hoch ich spiele. Das ist bei Eyüp Sultan absolut gegeben, sodass ich mich dort sehr wohl fühle.
Vereinstreue ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich. Hattest du in der Vergangenheit auch schon mal die Überlegung, dich noch einmal zu verändern?
Özkan:
Vor einigen Jahren hatte ich schon das ein oder andere Angebot, hab mich dann aber bewusst dagegen entschieden. Ich habe bis letztes Jahr studiert und hätte das damals nicht mit meinem Studium zeitlich vereinbaren können. Deshalb bin ich dann auch nicht gewechselt. Ich bin ein Typ, der kein Training verpassen möchte und deshalb wäre ich dem Ganzen aufgrund meines Studiums dann nicht gerecht geworden.
Auch in dieser Winterpause geht es für den SV Eyüp Sultan wieder in die Türkei zum Trainingslager, wo man sich den Feinschliff für eine erfolgreiche Rückrunde holen möchte.
SV Eyüp Sultan
Du bist einer von mehreren erfahrenen Spielern in eurer Mannschaft. Wie würdest du deinen Stellenwert in der Mannschaft beschreiben?
Özkan:
Ich bin auf dem Platz rein für die Offensive zuständig und versuche vorne immer noch für Wirbel zu sorgen.
(lacht)
Auch wenn ich einer der erfahrenen Spieler bin, würde ich mich trotzdem nicht als den klassischen Führungsspieler bezeichnen. Das sind für mich andere, wie beispielsweise unser Kapitän Mehmet Ceylan, der wirklich immer seine Leistung bringt und vorangeht.
Wenn du auf die letzten zehn Jahre bei Eyüp zurückblickst, was war für dich das Lowlight beziehungsweise Highlight?
Özkan:
Mein absolutes Lowlight war ganz klar der Abstieg von der Kreisliga in die Kreisklasse in der Saison 2017/18. Für mich ist es immer noch unerklärlich, wie wir damals absteigen konnten. Wir hatten eigentlich eine bombastische Mannschaft mit vielen guten Spielern, haben es aber letztlich einfach nicht auf den Platz gebracht. Mein Highlight war meine erste Saison bei Eyüp Sultan 2013/2014. Sie verlief für mich persönlich mit 17 Toren äußerst erfolgreich und wir haben bis zum Ende um den Aufstieg mitgespielt. Leider haben dann im letzten Spiel unsere Nerven versagt und wir haben das Spiel gegen den STV Deutenbach mit 1:2 verloren und somit das Entscheidungsspiel gegen den TSV Burgfarrnbach knapp verpasst. Außerdem erinnere ich mich sehr gerne an unseren Sieg im Burgpokal gegen Dergahspor damals in der Halle.
Auch in dieser Spielzeit läuft es für Eyüp und auch dich ganz gut. Hast du dir persönliche Ziele für diese Spielzeit gesteckt?
Özkan:
Ich sehe mich nicht als den klassischen Torjäger. Da sind andere bei uns in der Mannschaft dafür zuständig. Deshalb setze ich mir auch keine Tore-Marke oder Ähnliches. Ich möchte einfach nur meinen Teil dazu beitragen, die Offensive anzukurbeln und für Gefahr zu sorgen.
Ihr seid aktuell ganz oben dabei und überwintert auf Platz 2 in der Tabelle. Wo führt der Weg von Eyüp am Saisonende hin?
Özkan:
Das ist schwierig zu sagen. Klar denkt jetzt jeder, ich spreche sofort vom Aufstieg, aber aus meiner Sicht gehört mehr zu einem Aufstieg als nur allein schöner Fußball. Aktuell herrscht mir da noch etwas zu wenig Ehrgeiz innerhalb der Truppe. Ich denke, da können wir bei dem ein oder anderen das letzte Quäntchen, beziehungsweise die letzte Gier auf den Erfolg, im Trainingslager herauskitzeln. Auch möchte ich an dieser Stelle ein großes Lob an Tayfun Ünlü und Mehmet Sarica aussprechen, die die 2. Mannschaft Mitte der Rückrunde übernommen haben und frischen Wind in den ganzen Verein gebracht haben. Der ein oder andere junge Spieler, der mit dazugestoßen ist, hat durchaus die Qualität, sich in der 1. Mannschaft durchzusetzen. Wir haben nach der Winterpause ein straffes Programm mit wichtigen und schweren Begegnungen, die richtungsweisend sind. Da wird man dann relativ schnell sehen, wohin die Reise geht. Trotzdem möchten wir natürlich bis zum Ende da oben dabei bleiben, das ist doch ganz klar.
Faruk Özkan (in rot) möchte in der Eyüp-Offensive weiter wirbeln, als Führungsspieler sieht er sich aber selbst nicht.
fussballn.de
Du bist 33 Jahre alt. Hast du genaue Pläne, wie lange du noch aktiv sein möchtest?
Özkan:
Nein, einen speziellen Plan gibt es da nicht. Aktuell fühle ich mich fit und kann auch noch gut mithalten. Zudem macht es auch einfach Spaß.
Und nach der aktiven Karriere? Kannst du dir auch eine Tätigkeit als Trainer oder in anderer Position in einem Verein vorstellen?
Özkan:
Einen Job als Trainer oder spielender Co-Trainer kann ich mir auf jeden Fall vorstellen. Ich spiele jetzt seit 20 Jahren Fußball, habe eine gewisse Erfahrung gesammelt und denke, dass ich diese in eine Mannschaft auch als Trainer gut einbringen könnte. Allerdings wäre ich nicht der Typ, der das alleine macht. Wenn dann wohl als Duo. Wenn sich letztlich etwas ergibt, wovon ich überzeugt bin, bin ich offen dafür. Vielleicht werde ich auch Schiedsrichter, wenn das zu mir passt. Den Schein habe ich ja jetzt.
(lacht)
Du sprichst es an. Du hast dich entschlossen, im Zuge der Kampagne "Ehrensache Sportplatz" deinen Schiedsrichterschein im Neulingslehrgang der Nürnberger Schiedsrichtergruppe zu machen. Wie kam es dazu und was hältst du grundsätzlich von der Kampagne?
Özkan:
Erfahren von der Kampagne habe ich durch meinen Arbeitgeber, die Sparkasse Nürnberg, die das ganze Thema ja mit ins Leben gerufen hat. Es ist eine tolle Kampagne, da es an Schiedsrichtern sowieso mangelt. Wenn sich 15 Leute neu anmelden und am Ende nur fünf bis sechs davon auch aktiv pfeifen, war es doch schon ein voller Erfolg. Mich hat das Thema der Schiedsrichterei aber schon immer interessiert. Ich möchte die Schiedsrichter-Entscheidungen nachvollziehen können und habe mich deshalb dann auch für den Lehrgang angemeldet.
Kannst du uns ein paar Einblicke geben, wie so ein Lehrgang dann genau abläuft?
Özkan:
Ja, klar! Wir waren eine Gruppe von gut 15 Mann, die sich zunächst einmal getroffen hat, um einander besser kennenzulernen. In der Folge hatte man dann fünf Online-Termine, an denen man teilnimmt und sich die Theorie aneignet. Außerdem gibt es dann auch noch einen sportlichen Leistungstest, wo man innerhalb von acht Minuten einen Kilometer laufen muss. Am Ende steht dann eben noch die Prüfung auf dem Programm. Man braucht aber keine Angst haben, das ist alles machbar!
Du hast die Prüfung bestanden und deinen Schiedsrichterschein in der Tasche. Herzlichen Glückwunsch! Wie hat man sich die Prüfung vorzustellen?
Özkan:
Die Prüfung besteht aus Multiple-Choice-Fragen und offenen Fragen rund um die Schiedsrichterei. Aber wie bereits erwähnt, muss man davor keine Bedenken haben. Man wird in den Seminaren explizit vorbereitet und nicht einfach ins "kalte Wasser" geworfen. Zudem muss man sagen, dass die meisten, die sich dafür anmelden, ja schon Interesse am Fußball zeigen oder selbst gespielt haben. So ist das Regelwerk den meisten bereits weitestgehend bekannt. Klar gibt es da auch noch einige spezielle Regeln, die jetzt vielleicht nicht jedem geläufig sind, aber die kann man sich ja dann noch aneignen.
Faruk Özkan möchte mit seiner Mannschaft bis zum Ende oben mitspielen und wenn möglich auch den Aufstieg realisieren. Aus Sicht des Angreifers fehlt es dem ein oder anderen aber noch am letzten Ehrgeiz.
Yasin Mülayim
Das heißt, wir sehen Faruk Özkan schon bald als Schiedsrichter auf den Sportplätzen?
Özkan:
Ich kriege jetzt dann meinen Schein und dann könnte ich rein theoretisch, wenn ich Spiele zugeteilt bekomme, auch schon pfeifen. Zu Beginn können das dann auch Spiele im Juniorenbereich oder den unteren Ligen sein. Am Anfang bekommt man dann auch einen Schiedsrichter-Unterstützer zur Seite gestellt, der einem hilft und zur Seite steht. Fortan gilt auch hier das Leistungsprinzip und man arbeitet sich mit guten Leistungen nach oben. Ich möchte mir das jetzt erstmal anschauen und mir dann die Frage stellen: Ist das was für mich? Alles andere lasse ich dann auf mich zukommen.
Du hast viele Schiedsrichter auf dem Platz erlebt. Was macht denn für dich einen guten Schiedsrichter aus?
Özkan:
Er sollte natürlich in erster Linie unparteiisch sein
(lacht)
... und ein gewisses Fingerspitzengefühl bei der Bewertung der Spielsituationen haben. Außerdem ist es aus meiner Sicht wichtig, dass er eine strikte Linie hat, um Eskalationen erst gar nicht zustande kommen zu lassen. Klar und deutlich pfeifen und lieber auch mal schneller eine Karte zeigen, um so auch weiteren Fouls vorzubeugen. Schließlich geht ein verwarnter Spieler ja anders in einen Zweikampf als jemand, der noch keine Karte gesehen hat.
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Steckbrief F. Özkan
Faruk Özkan
Alter
34
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Eibach
Familie
verheiratet, 1 Kind
Nation
Türkei
Größe
176 cm
Gewicht
64 kg
Hobbies
Joggen
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Mittelfeld - Außenbahn
Spielerstationen F. Özkan
24/25
SV Eyüp Sultan
KL
24/25
SV Eyüp Sultan 2
BK
23/24
SV Eyüp Sultan
KK
23/24
SV Eyüp Sultan 2
AK
23/24
SV Eyüp Sultan
, Ü32
Ü32, KL
22/23
SV Eyüp Sultan
KK
22/23
SV Eyüp Sultan 2
AK
21/22
SV Eyüp Sultan
KK
21/22
SV Eyüp Sultan 2
AK
19/21
SV Eyüp Sultan
KK
19/21
SV Eyüp Sultan 2
AK
18/19
SV Eyüp Sultan
KK
18/19
SV Eyüp Sultan 2
AK
17/18
SV Eyüp Sultan
KL
17/18
SV Eyüp Sultan 2
AK
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SV Eyüp Sultan
KL
15/16
SV Eyüp Sultan
KL
15/16
SV Eyüp Sultan 2
AK
14/15
SV Eyüp Sultan
KL
13/14
SV Eyüp Sultan
KL
13/14
Tuspo Nürnberg
KK
12/13
Tuspo Nürnberg
KK
12/13
Cagri Spor Nürnberg
BL
11/12
FC Bayern Kickers
BL
11/12
FC Bayern Kickers 2
KK
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Tabelle Kreisklasse 4
Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
ASC Boxdorf
13
54:23
27
2
SV Eyüp Sultan
13
32:20
26
3
TSV Johannis 83 Nbg.
12
29:24
26
4
TB Johannis 88 Nbg.
13
36:19
25
5
FSV Stadeln 3
(N)
12
32:23
20
6
SV Fürth-Poppenreuth
(A)
12
28:26
20
7
Tuspo Nürnberg
11
24:14
17
8
DJK Falke Nbg.
12
22:24
16
9
ASN Pfeil-Phönix
12
24:28
15
10
TSV Fischbach
12
22:38
7
11
SpVgg Mögeldorf 2
(N)
12
14:28
5
12
TV Glaishammer Nbg.
12
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SG Türkspor/Reichels
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