Viereth/Roßstadt im zweiten SG-Jahr: „Es bleibt ein langfristiges Projekt für uns alle“ - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 24.04.2023 um 18:00 Uhr
Viereth/Roßstadt im zweiten SG-Jahr: „Es bleibt ein langfristiges Projekt für uns alle“
Der FC Viereth und die SpVgg Roßstadt haben sich vor zwei Jahren zusammengetan, um den regionalen Damenfußball weiter voranzutreiben. Mit Kàri Reyr Jonsson Beck und Sven Schwaten hat man bei diesem Projekt zwei Vollblutfußballer an seiner Seite, die mit all ihrer Erfahrung und ihrem Ehrgeiz schon jetzt einiges bewirken konnten. Im Interview mit anpfiff.info geben beide einen Einblick in ihren straffen Trainer-Alltag.
Von Sebastian Pflaum
2021 hat das Projekt Spielgemeinschaft mit Viereth und Roßstadt begonnen. Wenn man mal zurückblickt, was waren anfangs die größten Hürden und wie gut ist die Mannschaft mittlerweile zusammengewachsen?
Kàri Reyr Jonsson Beck: Wir hatten von Anfang an keine Probleme. Der Mix aus jungen Damen und jüngeren Damen hat sofort gepasst. Es hat natürlich ein bisschen gedauert, bis spielerisch alles geklappt hat. Aber in wenigen Wochen hatte sich das alles eingespielt. In unserer ersten gemeinsamen Saison sprang ein guter zweiter Platz dabei heraus und auch heuer läuft fast alles richtig. Die Damen arbeiten gut und ich bin zufrieden, wie es bisher läuft.

Der SV Würgau tritt in dieser Saison sehr dominant auf. Gleich dahinter findet man tabellarisch aber bereits die SG Viereth/Roßstadt. Inwieweit spiegeln die diesjährigen Ergebnisse Ihren bisherigen Entwicklungsprozess wider?
Sven Schwaten: Der Entwicklungsprozess ist nicht nur in diesem Jahr, sondern auch schon die Jahre vorher über erkennbar. Die Trainer vor mir haben einen tollen Job gemacht und die Damen stets weiterentwickelt.

Die SG Viereth/Roßstadt ist aktuell gut aufgestellt.
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In welchen Bereichen macht sich dies zuletzt vor allem bemerkbar?
Kàri Reyr Jonsson Beck: Unsere Damen kennen sich jetzt schon besser als im ersten Jahr. Diejenigen, die aus der Jugend herausgekommen sind, haben sich direkt ins Team reingespielt. Unsere Damen spielen echt gut zusammen! Sowohl offensiv als auch defensiv werden sie bei jedem Spiel besser.

Was macht für Sie beide ganz persönlich den Reiz an diesem Projekt aus und worin sehen Sie den größten Unterschied zum Herrenfußball?
Kàri Reyr Jonsson Beck: Für mich ist Fußball, Fußball. Ich habe vor fünf Jahren mit Juniorinnenfußball in Viereth angefangen. Viele von damals haben es heute bereits ins Erwachsenenteam geschafft, was mich wirklich stolz macht. In Sachen Disziplin sind die Damen meiner Meinung nach ein bisschen einfacher, ansonsten sehe ich keine großen Unterschiede zwischen ihnen und den Herren.
Sven Schwaten: Ich verfolge den Damenfußball schon eine Weile und finde es toll, wie sich dieser entwickelt hat. Ich wollte einen Teil dazu beitragen und der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen, sich weiterzuentwickeln. Ich finde man sollte davon abkommen, den Damen- und Herrenfußball miteinander zu vergleichen. Aus meiner Sicht befindet sich der Damenfußball im Amateurbereich immer noch im Aufbau. Fakt ist, dass die Damen mindestens genauso engagiert, mit Herzblut und Leidenschaft dabei sind, wie die Männer.

Wie muss man sich die Aufgabenteilung bei Ihnen beiden vorstellen? Wer übernimmt welche Rollen im laufenden Trainings- und Spielbetrieb?
Kàri Reyr Jonsson Beck: Wir trainieren montags immer in Viereth, dort halte ich das Training ab. Donnerstags in Roßstadt ist dann Sven an der Reihe. Bei den Spielen coachen wir gemeinsam, sofern wir beide da sind. Dazu muss ich sagen: Sven hat heuer die gesamte Wintervorbereitung mit Hilfe seines Vaters und Tobias Baum übernommen. Ich selbst wurde im Februar nämlich am Knie operiert und war deswegen leider komplett raus. Jetzt kann ich aber langsam wieder aktiver dabei sein.

v.l.n.r.: FC-Trainer Kári Reyr Jonsson Beck, Spielführerin Lena Bennek und SpVgg-Trainer Sven Schwaten
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Welche persönlichen Ziele haben Sie sich für die restliche Spielzeit gesteckt?
Kàri Reyr Jonsson Beck: Wir haben dasselbe Ziel wie schon immer: Spaß am Fußball haben und versuchen, sich zu verbessern - bei jedem Training und jedem Spiel. Was in der Tabelle am Ende dabei herauskommt? Lassen wir uns überraschen.
Sven Schwaten: Mein persönliches Ziel ist es, noch mehr Struktur ins Spiel zu bringen. Das heißt Abläufe zu trainieren, jeder Spielerin eine Aufgabe mitzugeben und natürlich die Lust am Fußball weiter zu kitzeln. Ich denke, wenn wir da weiter machen, werden wir in dieser Saison noch das ein oder andere Spiel gewinnen.

Blicken wir mal in die Zukunft: Würden Sie sagen, dass sich der Damenfußball unter der Fahne der SG Viereth/Roßstadt auf einem guten Weg befindet?
Kàri Reyr Jonsson Beck: Unsere SG ist sogar auf einem sehr guten Weg. Der FC Viereth und die SpVgg Roßstadt haben von Anfang an dieselben Ziele in Sachen Damenfußball gehabt. Es ging darum, Spaß zu haben und dass die Damen gerne zum Training und zu den Spielen kommen. Der Zusammenhalt auf und neben dem Platz soll einfach passen - und genau so ist das aktuell. Man muss dazu sagen, dass diese SG von Anfang an schon nicht als kurzfristige Lösung gedacht war. Es war und bleibt ein langfristiges Projekt für uns alle.
Sven Schwaten: Ich denke auch. Die Fortschritte sind von Jahr zu Jahr erkennbar. Die Mädels harmonieren sehr gut, unternehmen auch viel neben dem Fußballplatz miteinander, was schön und vor allem wichtig für einen guten Zusammenhalt ist.

Kàri Reyr Jonsson Beck (li.) verbringt schon jetzt sehr viel Zeit auf dem Fußballplatz. Im kommenden Jahr wird er gemeinsam mit Eugen Katzendorn (re.) zusätzlich den ASV Gaustadt übernehmen.
anpfiff.info

Dennoch wartet für Sie, Herr Jonsson Beck, im kommenden Jahr eine neue Traineraufgabe bei den Herren des ASV Gaustadt? Können Sie dem Damenfußball dann überhaupt noch vollständig treu bleiben?
Kàri Reyr Jonsson Beck: Ja, ich werde weiterhin bei den Damen bleiben. Wie wir es genau machen, werden wir sehen. Da ich ja nach wie vor auch Aufgaben im Juniorinnenbereich übernehme, wird das schon ein straffes Programm für mich werden. Aber zum Glück habe ich tolle Leute an meiner Seite, wie Christian Dürr und Amy Jonsson-Beck in der U17 und Letizia Mielke und Benjamin Eck bei der U13. In Gaustadt hilft mir zudem Eugen Katzendorn. Ohne sie alle und noch viele andere würde das nie klappen. Ihnen kann ich gar nicht genug dankbar sein!

Und wie ist das bei Ihnen, Herr Schwaten? Gibt es da schon eine Tendenz, wie es im kommenden Jahr für Sie in Sachen Damen-Trainer weitergeht?
Sven Schwaten: Voraussichtlich beende ich das Trainieramt bei den Damen nach der Saison wieder. Die Doppelbelastung als Herren- und Damentrainer ist mir auf Dauer einfach zu groß.

Welche abschließenden Worte in Richtung Ihrer Mannschaft wollen Sie noch loswerden?
Kàri Reyr Jonsson Beck: Macht weiter so und gebt niemals auf! Es gibt keine Probleme, nur Lösungen. Bis jetzt haben wir aufgrund unseres starken Zusammenhalts immer Lösungen gefunden. Mit Geduld kriegen wir alles hin!

Vielen Dank für die umfassenden Ausführungen!

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