Es
läuft die 32. Minute im Kellerduell der C-Jugend-Kreisklasse 4 ER/PEG.
Plötzlich geht ein Spieler der Spielgemeinschaft
zwischen dem TSV und dem SK Lauf auf seinen Gegenspieler von der SG
Happurg zu und versetzt ihm mehrere Schläge ins Gesicht. So schreibt es
die in ihrem Bericht. Und so bestätigt es weitgehend der Trainer der
Heimmannschaft, der sich allerdings nicht in unmittelbarer
Nähe des Vorfalls befand.
„Unser
Spieler hat gesagt, dass er als Hurensohn beleidigt wurde. Der
Gegenspieler bestreitet das. Aber selbst das wäre
keine Entschuldigung dafür“, sagt Laufs Trainer Lukas Drochner. „So
etwas darf nicht passieren“, stellt der 19-Jährige, der selbst für den
TSV in der A-Klasse aufläuft, unmissverständlich klar.
Der
13-Jährige wurde vom Schiedsrichter – ein Betreuer des TSV Lauf, da
kein offizieller Referee eingeteilt war –, mit der
roten Karte vom Platz gestellt. Entscheidendend war aber, den
„Übeltäter“ aus der „Gefahrenzone“ zu bringen. Schließlich fand das
Geschehen nahe von Zuschauern der SG Happurg statt, worunter sich einige
Eltern, womöglich auch die des betroffenen Spielers befanden.
„Wir
haben ihn sofort in die Kabine gebracht, damit es nicht eskaliert“,
berichtet Drochner. Obwohl der 14-jährige Happurger
über Schmerzen klagte und ins Krankenhaus gefahren wurde, ging die
Partie nach kurzer Unterbrechung beim Stand von 0:2 weiter – und wurde
regulär zu Ende gebracht. Das Ergebnis von 0:4 war dann allerdings
Nebensache.
Polizei sucht Zeugen
Die Polizei wurde zwar nicht aufs Gelände gerufen, vermutlich haben aber die Eltern des Happurgers Anzeige erstattet, denn
der Vorfall vom Sonntagvormittag landete bei der Dienststelle Lauf, die in ihrer Mitteilung Zeugen des Tathergangs sucht.
Sich
selbst nimmt der bald-20-jährige Drochner, der in seiner vierten Saison
als Jugendcoach ist, weitgehend aus der Verantwortung:
„Ich kannte den Spieler kaum, habe ihn aufgestellt, weil er
fußballerisch was drauf hat. Die Spieler, die ich betreue, würden so
etwas nicht tun.“ Auch die Tatsache, dass der Teenager zuvor einen
Elfmeter verursacht hatte, rechtfertige die Tat in keinster
Weise.
Wie
Drochner inzwischen erfahren hat, sollen sich die beiden Teenager aus
der Schule kennen. Möglicherweise gibt es also
eine Vorgeschichte. Der 14-Jährige, der beleidigt haben soll und
offenbar geschlagen wurde, sei über Nacht im Krankenhaus geblieben,
inzwischen aber zu Hause. Der 13-Jährige, der als Beschuldigter gilt,
sei vom Trainingsbetrieb in Lauf suspendiert worden,
berichtet Drochner.
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