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Artikel veröffentlicht am 13.07.2023 um 06:00 Uhr

Auf links gedreht: Türkspor Nürnberg unter Neu-Coach Mesek im Wandel

Nach zuletzt schwierigen Zeiten samt doppeltem Abstieg stehen die Zeichen bei Türkspor Nürnberg einmal mehr auf Wandel. Unter dem neuen Trainer Adrian Mesek soll der Negativtrend der jüngsten Vergangenheit gestoppt werden, im Nürnberger Kreisoberhaus hofft man auf eine Rückkehr zu mehr Konstanz. Seit dem Dienstantritt Meseks hat sich bereits einiges getan, der 34-Jährige sieht seinen Verein inzwischen gut gerüstet.

Von Michael Watzinger

Adrian Mesek trat vor wenigen Wochen sein Traineramt bei Absteiger Türkspor Nürnberg an und soll in der Kreisliga für mehr Konstanz sorgen.

Türkspor Nürnberg

Gut sechs Wochen ist es her, seit Bezirksliga-Absteiger Türkspor Nürnberg mit Adrian Mesek seinen neuen Trainer für die anstehende Saison im Nürnberger Kreisoberhaus vorstellte. Die Aufgabe des 34-jährigen Übungsleiters war dabei klar zu erkennen: Als eine Art 'Spezialist für Wiederaufbau' sollte der ehrgeizige Trainer dazu beitragen, den sportlichen Fall - Türkspor hatte zuletzt zwei Abstiege hintereinander zu verkraften - aufzuhalten und wieder für eine gesunde Basis zu sorgen. Mesek und die Verantwortlichen machten sich in der Folge mit Feuereifer ans Werk und können auf arbeitsreiche, aber durchaus zufriedenstellende Wochen zurückblicken.

14 Neue sorgen für einen guten Kreisliga-Kader

Oberste Priorität hatte dabei freilich erst einmal die Kaderzusammenstellung. Keine einfache Aufgabe, schließlich galt es nach dem zweiten Abstieg in Folge erneut einen Umbruch zu moderieren. Insgesamt neun Abgänge mussten dabei abgefedert werden: Serhat Ülkü, Roman Amirpoor und Erva Colak zog es dabei zu Bezirksliga-Aufsteiger Vatanspor Nürnberg, mit Bugra Metin, Ugur Öten und Aigkioun Soukri Oglou ein weiteres Trio zu Liga-Konkurrent SSV Elektra Hellas. Mit Bilel Marrouki wechselt ein weiterer Akteur innerhalb der Kreisliga (SV Gutenstetten-Steinachgrund U-23), während Oguzhan Yilmaz und Jacky Alge den Verein ohne bekanntes Ziel verließen.

Bilel Marrouki (in schwarz) gehört zu den Abgängen bei Absteiger Türkspor und schließt sich dem Liga-Konkurrenten SV Gutenstetten-Steinachgrund U-23 an.

fussballn.de / Strauch

So galt es nun für die Verantwortlichen um Trainer Adrian Mesek für Ersatz zu sorgen - und dieses Unterfangen kann durchaus als gelungen bezeichnet werden. Torhüter Emanuel Andreic kam ebenso wie Mesek von der Turnerschaft Fürth und hatte dabei die beiden Mittelfeldmänner Dean Gavran und Bruno Babuczki an seiner Seite. Vom KSD Hajduk kamen Innenverteidiger Daniel Pejic und Außenverteidiger Antonio Korene. Ein Transfer-Dreierpack gelang in Tarik Ayvaz, Enes Aydogdu und Kadir Sahin (alle SGV Nürnberg-Fürth 1883). Mit Roland Apedoh schloss sich ein fleißiger Angreifer vom TSV Buch II an, der ebenso noch Entwicklungspotential besitzt wie Yusuf Calgi, welcher aus der U-19 des TSV 1860 Weißenburg zu Türkspor stößt. Obendrein gesellt sich mit Harun Ovant ein zuletzt vereinsloser Akteur zum Kader. Mit Oguzhan Aksan (FSV Stadeln), Enes Arici (SV Seligenporten) und Branko Krizanovic, der in Aubstadt sogar Bayernliga-Luft schnuppern konnte, rundet ein leistungsstarkes Trio die insgesamt 14 Neuzugänge ab.

"Ich hätte bei meinem Amtsantritt ehrlich gesagt nicht gedacht, dass uns die Zusammenstellung des Kaders so klasse gelingen würde! Nach einem Abstieg ist es immer schwer Jungs für einen Wechsel zu begeistern. Trotzdem hat sich jeder der Verantwortlichen total ins Zeug gelegt und jetzt haben wir einen Kader, der aus meiner Sicht in einer starken Kreisliga absolut mithalten kann", fasst Mesek die Aktivitäten bei Türkspor zusammen.

Bruno Babuczki (am Ball) folgt Adrian Mesek ebenso von der Turnerschaft Fürth zu Türkspor Nürnberg wie Keeper Emanuel Andreic und Mittelfeldmann Dean Gavran.

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Kein Teambuilding nötig

Überhaupt zeigt sich der neue Coach absolut zufrieden mit seiner Anfangszeit. Nachdem die Abstiege innerhalb des Vereins durchaus zwischenzeitlich aufs Gemüt geschlagen hatten, gilt es nun für einen Stimmungsumschwung zu sorgen. Innerhalb seiner Truppe sieht er die Chancen hierfür als durchaus gut an: "Wir haben uns bei den Zugängen ganz klar darauf konzentriert, gute Spieler, die klar im Kopf sind, zu holen. Ich kenne viele der Jungs ja von meinen früheren Stationen und fast alle Neuzugänge haben eine persönliche Bindung zueinander. Insofern glaube ich nicht, dass erst ein großes Teambuilding nötig sein wird und wir gleich mit der Arbeit beginnen können. Alle Neuen sind charakterlich wirklich super und das ist mir auch wichtig: Wir wollen fleißig sein und mit der nötigen Disziplin den sportlichen Negativlauf der letzten Jahre aufhalten - dazu gehört auch, dass sich jeder mit dem Projekt und dem Verein identifiziert und nicht nach dem Training oder Spiel gleich abhaut, sondern die Gemeinschaft zu schätzen weiß!"

Wandel nicht nur auf dem Feld

Doch nicht nur der Kader stimmt Mesek froh, gerade auch das 'Team um das Team' hat es dem ehrgeizigen Trainer angetan: Als Sportlicher Leiter steht ihm dabei der 26-jährige Oguzhan Yardim tatkräftig zur Seite. Marko Aleksic als Co-Trainer und Ferhat Albayrak als Torwart-Trainer komplettieren den Trainerstab. Spielleiter Berkay Yilmaz sprüht derweil ebenso voller Tatendrang, wie Physiotherapeut Safy Othman. "Das ist wirklich eine herausragende Besetzung! Alle sind jung und hungrig und sind einfach heiß darauf, den Verein wieder auf stabilere Beine zu stellen. Alle ziehen an einem Strang und nur so konnten die ersten Wochen auch so gut über die Bühne gebracht werden. Den Spielern fehlt es da absolut an gar nichts und man kann die geleistete Arbeit gar nicht hoch genug einschätzen", zieht Mesek den imaginären Hut.

Besonders glücklich zeigt sich Coach Adrian Mesek von seinem 'Team um dem Team'. Hier begrüßen der Sportliche Leiter Oguzhan Yardim (l.) und Torwart-Trainer Ferhat Albayrak (r.) Neuzugang Dean Gavran (m.).

Türkspor Nürnberg

Neben der personellen Entwicklung tut sich auch auf dem Gelände in Reichelsdorf etwas, schließlich werden aktuell zwei Kabinen zu einer großen zusammengelegt. "Man hat momentan das Gefühl, dass überall gearbeitet wird. Man merkt aber damit auch ganz deutlich: Es geht an vielen Stellen richtig gut voran!"

Erschwerte Bedingungen für die Vorbereitung

Nun müssen also Adrian Mesek und seine Mannen nachziehen. Die Vorbereitung stand dabei unter einem schwierigen Stern, schließlich konnte die Planung dazu erst nach Meseks Zusage im Juni voll angegangen werden. "Das war natürlich nicht optimal, weil viele ihre Testspiele da schon fix gemacht hatten. Trotzdem haben wir eine ordentliche Lösung gefunden", findet der Trainer.

Seine Truppe will er nun für die Kreisliga fit machen - in jederlei Hinsicht: "Neben der Disziplin ist mir eine mutige, hungrige Spielweise wichtig. Wir müssen topfit sein und dafür fleißig arbeiten, schließlich werden in der Kreisliga viele Partien erst in der Schlussphase entschieden! Außerdem brauchen wir Zeit, um Spielsysteme und Automatismen einzustudieren, damit wir variabel auftreten können und schwer auszurechnen sind. Ich persönlich glaube nicht, dass dafür alleine die Vorbereitung reichen wird, aber die Grundlagen gilt es auf jeden Fall so schnell wie möglich zu legen. Dann sehe ich uns für die anstehende Kreisliga-Saison gut gerüstet!"