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Artikel veröffentlicht am 06.07.2010 um 16:14 Uhr
"Wir haben die Taschentücher im BH": Zwei Vereine - ein Team
Der Boom im Frauenfußball ist weiterhin ungebrochen. Zur bevorstehenden Saison wird es auch in Oberhaid attraktiven Sport zu bewundern geben, wenn die Spielgemeinschaft aus RSC und FC in der Kreisliga gemeinsam an den Start geht. Die jungen Damen stehen seit geraumer Zeit im regelmäßigen Training und wollen an die Tradition vergangener Tage anknüpfen.
Von Bernd Riemke
Als im Jahr 1970 die ersten Frauen-Mannschaften in Oberfranken an den Start gingen, war auch der 1. FC Oberhaid mit einem Team am Start. Auch wenn die Teilnahme am Punktspielbetrieb nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden konnte, so wurde beim FCO doch bis ins Jahr 1993 aktiver Frauen-Fußballsport geboten - und der Erfolg war alles andere als bescheiden. Just zu der Zeit, als sich die Damen damals jedoch aufschwangen ihren ersten Aufstieg feiern zu können, musste die Mannschaft allerdings abgemeldet werden. Die allererste Partie ging seinerzeit kurz nach der Gründung mit sage und schreibe 0:24 verloren.

Von Null auf Hundert

„Nur nicht aufgeben“ lautete die Devise und der Trainer der neu formierten „zweiten Generation“ bläst ins gleiche Horn. „Wir wollen die Saison so beenden, wie wir sie angefangen haben. Mit einem großen Kader, von dem hoffentlich keine abspringt“, versammelt Robert Görtler seit Februar 2010 seine Spielerinnen zum wöchentlichen Training um sich. „Wir haben tatsächlich bei Null angefangen“, ist der einst selbst beim RSC äußerst erfolgreich aktive Görtler von dem Elan und der Begeisterung seiner jungen Damen jedoch sichtlich angetan. Lisa Jung und Nina Verganza ist es zu verdanken, dass aus einer kühnen Idee heraus binnen kürzester Zeit tatsächlich ein Team auf die Beine gestellt werden konnte, das am regulären Punktspielbetrieb teilnehmen wird. Einige wenige Akteurinnen sammelten bereits in der JFG Maintal, die von den Vereinen RSC Oberhaid, FC Oberhaid und TSV Staffelbach gespeist wird, erste Erfahrungen am Ball und so verwunderte es nicht, dass die beiden Initiatorinnen auf ihre spontane Nachfrage hin umgehend elf Zusagen bekommen haben. „Schon in den nächsten Wochen stieg der Zuspruch stetig an und die Trainingsbeteiligung liegt annähernd bei 100%“, ist Robert Görtler schon vor dem ersten Punktspiel stolz auf seine Damen, die mit Ehrgeiz und höchster Motivation die wöchentlichen Einheiten absolvieren.

Trainer Robert Görtler, die beiden Initiatorinnen Lisa Jung und Nina Verganza sowie Abteilungsleiter Klaus Kneier freuen sich auf den Punktspielstart in der Kreisliga.
anpfiff.info

Mit Kameradschaft zum Erfolg

Die ersten Freundschaftkicks hat die Spielgemeinschaft auch bereits hinter sich und wusste dabei durchaus zu überzeugen. Beim 1:3 gegen Stettfeld gelang immerhin bereits ein eigener Treffer und das 0:5 gegen Walsdorf darf als achtbarer Erfolg gewertet werden. Jenen sportlichen Erfolg möchte Trainer Görtler zunächst jedoch nicht an einem anvisierten Saisonziel in Form eines erstrebenswerten Tabellenplatzes im Endklassement festmachen. „Ob wir Fünfter oder Vorletzter werden ist erst einmal egal. Wir wollen Fortschritte in unserem eigenen Spiel machen“, sind sich schließlich auch alle Beteiligten einig, dass der bestehende Zusammenhalt das A und O eines auch sportlich ambitionierten Teams ist. Ein Team, das sich aus Spielerinnen zusammensetzt, die zum Teil dem RSC Oberhaid und andernfalls dem Nachbarn FC Oberhaid entwachsen sind. Diese Konstellation birgt jedoch ebenso wenig Schwierigkeiten, wie manch andere Probleme, die mit kreativen Lösungen im Keim erstickt wurden. „Wir tragen unsere Taschentücher im BH“, schmunzelt Lisa Jung, die sich gemeinsam mit Nina Verganza auf eine Trainersuche machte, die letztlich gar keine war.

Die jungen Damen der SG Oberhaid wollen in ihrer ersten Saison hoch hinaus.
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The next generation

„Er passt einfach am besten zu uns, weil er auch die nötige Ruhe und Geduld mitbringt“, stimmen die beiden jungen Damen unisono überein, dass für die Aufgabe des Übungsleiters von vornherein nur Robert Görtler in Frage kam, der sich dann auch nicht lange bitten ließ, und sich begeistert von seinem Engagement überzeugen ließ. „Gute Ergebnisse“ wollen Verganza und Jung erzielen und dabei können sie sich auf Mitstreiterinnen verlassen, deren Vorfreude auf den Punktspielstart ebenso ungebremst ist. Die „zweite Generation“ steht in den Startlöchern und wartet nur darauf endlich losgelassen zu werden…!

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