Welche Spiele werden besetzt?: Stadelmann: "In den A-Klassen muss man schauen" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 25.07.2023 um 12:00 Uhr
Welche Spiele werden besetzt?: Stadelmann: "In den A-Klassen muss man schauen"
Schiedsrichter sind weiterhin eine aussterbende Spezies, auch wenn es zuletzt erste positive Signale aus München gab. Im Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund könnte es vor allem in den A-Klassen knapp werden. Kreisschiedsrichterobmann Stefan Stadelmann gibt einen Ausblick auf die kommende Spielzeit.
Von Uwe Kellner
Kreisschiedsrichterobmann Stefan Stadelmann
Der Bayerische Fußballverband vermeldete erstmals seit Jahren steigende Zahlen bei den Schiedsrichtern. Für den Kreisschiedsrichterobmann des Spielkreises Erlangen-Pegnitzgrund, Stefan Stadelmann, ist das jedoch zunächst ein Grund zum Schmunzeln und noch keiner zu überschwänglichen Freude. Die neuen, meist jungen Schiedsrichter müssen erst herangeführt werden und dann müsse man schauen, wie viele von ihnen bei der Stange bleiben. "Wir schauen, was in ein bis zwei Jahren ist. Klar hoffen wir, dass die Spesenerhöhung wirkt, ich bin da aber noch skeptisch. Was mir aktuell fehlt, ist, dass man es im Alltag sieht, dass wir mehr Schiedsrichter haben", so der Obmann. Bisher seien es nur Zahlen und Statistiken.

Kreisligen weiterhin ohne Assistenten


Zur neuen Runde werden die vier Schiedsrichtergruppen (Pegnitzgrund, Forchheim, Erlangen, Fränkische Schweiz) wieder ihr Möglichstes tun, um die Fußballspiele im Kreis zu besetzen. Die beiden Kreisligen werden weiterhin ohne Linienrichter auskommen müssen. In Schweinfurt und Würzburg habe es noch nie welche gegeben, im Bezirk Mittelfranken ist Erlangen-Pegnitzgrund der einzige Spielkreis ohne Assistenten. In Neumarkt/ Jura und Nürnberg/Frankenhöhe werden weiterhin Linienrichter eingesetzt.  "Das ist für uns ganz gut, denn dort können unsere jungen Gespanne auf Kreisebene getestet werden, müssen also nicht erst in der Bezirksliga als Gespann ihre ersten Spiele bestreiten", erklärt Stefan Stadelmann. Zudem müssen die anderen Spielkreise nun weniger in Erlangen-Pegnitzgrund aushelfen, so dass deren Schiedsrichtergruppen auch wieder mehr Luft haben.

Kreisklassen wie gewohnt

In den vier Kreisklassen steht es außer Frage, dass alle Spiele besetzt werden. Die Begegnungen werden alle einen Schiedsrichter bekommen. "Das ist kein Thema", so der Obmann.

Kreisschiedsrichterobmann Stefan Stadelmann kann sich nicht vorstellen, dass es in der Reserveliga (AK9) Schiedsrichter geben wird. Auch die "außer Konkurrenz" Mannschaften werden wohl ohne Schiris auskommen müssen. Bei allen anderen A-Klassen-Spielen werden die Schiedsrichter ihr Bestes geben, dass sie besetzt werden können. Es wird jedoch eine Priorisierung geben.
anpfiff.info

A-Klassen schwierig


In den A-Klassen kann es wiederum schwierig werden. Die A-Klasse 9 ist die Reserve-Liga. "Die AK9 wird erstmal nicht besetzt. Sollten Schiedsrichter übrig sein, dann ja, aber das ist eher unrealistisch", gibt Stefan Stadelmann einen Ausblick.

Spiele der Mannschaften, die "außer Konkurrenz" in den anderen A-Klassen teilnehmen, werden voraussichtlich ebenfalls nicht besetzt. "Es gibt in den verschiedenen Schiedsrichterorganen im Kreis verschiedene Meinungen. Da müssen wir einen Kompromiss finden", so Stefan Stadelmann. Die "außer Konkurrenz"-Mannschaften spielen teils auch gegen Erste Mannschaften und ein Antreten gegen die "außer Konkurrenz"-Teams ist Pflicht, sonst muss eine Strafe wegen Nichtantritts bezahlt werden. "Die Spiele werden dennoch eher ohne Schiedsrichter stattfinden. Man wird sehen, wie sich das entwickelt."

Der dritte Punkt sind Duelle in der A-Klasse zwischen zwei Reserve-Mannschaften. "Auch wenn es andere Meinungen gibt, finde ich, dass wir versuchen müssen, diese Spiele zu besetzen. Das müssen wir probieren", so der Kreisschiedsrichterobmann. Am Anfang habe man eventuell weniger Probleme damit, doch wenn die Jugendmannschaften in den Spielbetrieb einsteigen, wird es schwieriger. Sollte es bei den Schiedsrichtern personell knapp werden, gebe es eine Priorisierung. "Wichtige Spiele werden eher besetzt als weniger wichtige, also wenn Zweite Mannschaften in der Tabelle oben stehen, bekommen sie eher einen Schiedsrichter, als wenn es ein Kellerduell wird. Wenn Flex-Teams gegen hintere Teams spielen, dann gibt es auch eher keinen Schiedsrichter. Das wird sich während der Saison ergeben und ändern - vielleicht auch ins Positive."

Die Vereine bekommen über das 'SpielPlus' bescheid, ob ihre Begegnung besetzt wird, oder ob es sich um eine so genannte Vereinsansetzung handle, der Verein sich also selbst um einen Schiedsrichter bemühen muss. Im Zweifelsfall könne es auch den Ausschlag geben, ob ein Verein Schiedsrichter stellt, oder eben nicht, ob seine Spiele besetzt werden.

Variabler Spielplan könnte helfen


Die Schiedsrichtergruppen helfen sich untereinander aus, man müsse aber dennoch schauen, dass die Fahrten und damit auch die Kosten für die Vereine im Rahmen bleiben. "Was ich immer wieder sage, ist, dass es uns helfen würde wenn mehr Vereine Freitag oder Samstag spielen würden. Das wäre leichter für uns", sagt Stefan Stadelmann. Die Fokussierung auf den Sonntag sei schwierig.

Es gebe aber auch Schiedsrichter, die nur Sonntag um 15 Uhr pfeifen wollen, aber nur für die A-Klasse in Frage kommen. Das sei mit den Vorspiel-Ligen, wie beispielsweise der diesjährigen A-Klasse 6 schwierig. Die Schiedsrichtergruppe Fränksiche Schweiz habe zum Beispiel immer wieder Schiedsrichter übrig, weil es in der Fränkischen Schweiz nicht mehr so viele Erste Mannschaften und vor allem kaum noch Jugendmannschaften gibt. Deren Schiedsrichter nach beispielsweise Lonnerstadt zu schicken, sei aber auch nicht Sinn der Sache. Es soll auch Referees geben, die nur Erste Mannschaften leiten wollen. Das sei jedoch ein No-Go für den Obmann. "Wir brauchen mehr Schiedsrichter. Ich würde mich freuen, wenn sich viele neue Schiedsrichter melden würden", so Stefan Stadelmann. Vielleicht hilft ja doch die Spesenerhöhung.

Vor allem der Umgang mit den Schiedsrichtern wird immer wichtiger, damit diese am Ball bleiben und die Spiele in den A-Klassen besetzt werden können.
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