Yannick Greiners "Spiel des Lebens": "Das Essen war bereits zur Halbzeit aufgebraucht!" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 31.07.2023 um 18:00 Uhr
Yannick Greiners "Spiel des Lebens": "Das Essen war bereits zur Halbzeit aufgebraucht!"
Fällt im Neustadter Kessel der Name Greiner, denkt man an das Dörfchen Meilschnitz und an Fußball. Denn der heutige 55-jährige Bernd wie auch sein Bruder Frank sind weit über die Region hinaus keine Unbekannten. Hinzu gesellt sich der Sohn von Bernd Greiner, der 29 Jahre alte Yannick, welcher einst als großes Talent galt und ebenfalls Ambitionen hatte, höherklassig zu kicken, der sein "Spiel des Lebens" erzählt.
Von Dieter Koch
Schon heute Legenden beim SV Meilschnitz, Yannick (li.) und Bernd Greiner (re.).
Bernd Greiners Weg führte über den VfB Coburg höherklassig im Jugend- und Seniorenbereich zum VfL Neustadt in die Bezirksliga und dann lange Jahre - auch als Trainer - zurück zu seinem Heimatverein SV Meilschnitz. Sein Bruder Frank schaffte es sogar über den 1. FC Nürnberg, 1. FC Köln, 1. FC Kaiserslautern und den VfL Wolfsburg hinauf bis in die Bundesliga und war auf dem Sprung in die Nationalmannschaft, was wegen Verletzungen leider nicht zustande kam. Der heute 29-jährige Yannick Greiner - Sohn von Bernd - war von Kindesbeinen an auf bestem Wege, in die großen Fußstapfen von Vater und Onkel zu schlüpfen. Er machte durch seine enorme Antrittsschnelligkeit, seinen Torinstinkt und seine Treffsicherheit schon früh auf sich aufmerksam (unter anderem 67 Tore in der Meistersaison 2013/2014). Doch unzählige schwere Verletzungen, wie auch Studium und beruflicher Wohnwechsel warfen den heutigen ersten Vorsitzenden des SV Meilschnitz immer wieder zurück.

"Mein Spiel des Lebens"

Yannick Greiner (Spielertrainer und 1. Vorsitzender SV Meilschnitz)


In der Bundesliga drückt Yannick Greiner dem SV Werder Bremen und Eintracht Frankfurt die Daumen.
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Herr Greiner, bei welchem Verein und in welcher Liga spielten Sie?
Yannick Greiner: Ehrlich gesagt war das für mich kein Ligaspiel, sondern ein Gaudi-Spiel im Rahmen unserer 70-Jahrfeier 2019, als wir unsere einstigen G- beziehungsweise F-Jugendspieler weitestgehend zusammengeholt haben und gegen die damalige Kreisliga-Mannschaft aus der Saison 2000/2001 antraten. Das Spiel hatte nicht viele sportliche Highlights, dafür war das Wiedersehen alter Bekannter, die man über ein Jahrzehnt nicht mehr gesehen hat, mehr wert. Einen derartigen Zuschauerandrang hatte ich persönlich auch noch bei keinem meiner Spiele. Unser Essen, das für das gesamte Wochenende geplant war, war bereits zur Halbzeit des Gaudispiels restlos ausverkauft. Viel wichtiger ist nun aber rückblickend betrachtet, dass dieses Spiel eine Art Gründungsstunde der jetzigen AH beziehungsweise Freizeitkicker-Mannschaft geworden ist. So konnten wir einer fast vergessene Abteilung wieder neues Leben einhauchen, was für das Vereinsleben einen riesigen Mehrwert mit sich brachte. Auch für mich persönlich bietet sich so noch die Möglichkeit die kaputten Gräten wenigstens noch etwas zu bewegen. Als Vereinsmensch ist mir dieses Spiel daher wesentlich wichtiger als ein Ligaspiel mit vier, sechs oder elf Toren – was es ja auch gab (grinst).

Unerwartet viele Zuschauer gab es anlässlich des 70-jährigen Vereinsjubiläums beim "Gaudispiel" ehemaliger Bambinos gegen die Kreisliga-Elf der Saison 2000/2001.
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Beschreiben Sie kurz die Ausgangslage vor dem Spiel!

Yannick Greiner: Die Ausgangssituation war schwierig zu beschreiben und einzuschätzen. Wir wussten zwar, wer alles auf dem Platz stehen wird, aber natürlich konnten wir die körperliche Verfassung der Akteure nicht ahnen. Das Spiel wurde im Vorfeld immer mehr aufgebauscht – sogar zum Geheimtraining wurde sich getroffen. Vor keinem Spiel habe ich so viel Trash-Talk und Einschüchterungen erlebt wie vor diesem. Alleine, dass es gleich drei Vater-Sohn-Duelle , mich eingeschlossen, gab, befeuerte die Stimmung zusätzlich. Dass alles eigentlich nur heiße Luft war, stellte sich spätestens am Spieltag raus.

Warum war es Ihr Spiel des Lebens?
Yannick Greiner: Das „Spiel des Lebens“ ist eine krasse Formulierung. Aber warum mir das Spiel und die Umstände so in Erinnerung geblieben sind, habe ich oben schon umrissen. Es war nicht nur ein Riesen-Spaß, sondern auch der Beginn eines neuen Kapitels im Vereinsleben. Vier Jahre später kann ich das auf jeden Fall so festhalten. Zusätzlich wollten wir Bambinis uns auch für die fantastische Jugendzeit und die Möglichkeit, in Meilschnitz Fußball zu spielen, bedanken. Auch das wurde im Rahmen des Spiels vorgenommen, da auf Seiten der Kreisliga-Bomber von 2001 mein Vater Bernd und Thomas Gerber, der bis heute unser Gesamtjugendleiter ist, vertreten waren. Beiden wurde nach dem Spiel ein zusätzliches Dankeschön ausgesprochen. Natürlich waren auch andere Spiele irgendwo wichtige Meilensteine, wie beispielsweise der entscheidende Sieg zum Aufstieg oder die Sicherung des Klassenerhalts. Aber ich hatte bisher nie das Vergnügen, ein Relegations- oder Entscheidungsspiel bestreiten zu dürfen. Auch ein Pokalfinale findet man nicht in meiner Vita. Aus einer Saison mit vielen Spieltagen kann ich somit kein „Spiel des Lebens“festmachen. Jedenfalls nicht für mich persönlich, da mich solche Statistiken nicht so besonders interessieren.

Drei Vater gegen Sohn-Duelle gab es beim Gaudispiel mit links stehend Vater Bernd Greiner, davor sein Sohn Yannick, hinten in der Mitte Jürgen Dorst, davor sein Sohn Philipp und hinten rechts Jens Langbein und davor sein Sohn  Johannes.
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Wie war der Spielverlauf und das Endergebnis?

Yannick Greiner: Der „Spielverlauf“ war geprägt von vielen Auswechslungen und bejubeltem Schaulaufen „alter Hasen“. Dazwischen gab es viel Standfußball und doch das eine oder andere Tor. Am Ende stand ein ungefährdeter 7:3-Sieg für die ehemaligen Bambinis. Das Sportliche stand aber wie gesagt eher im Hintergrund. Wer im Anschluss die dritte Halbzeit für sich entscheiden konnte, ist bis heute umstritten.

Wie ging es dann in den nächsten Wochen weiter?
Yannick Greiner: Nicht nur in den nächsten Wochen, sondern viel mehr in den folgenden Monaten und Jahren hat sich bis heute eine immer besser funktionierende AH-Abteilung gebildet, die heute einen geregelten Trainingsbetrieb auf dem Platz und in der Halle vorweisen kann und zunehmend auch Spiele bestreitet. Es ist aber vielmehr auch eine Freizeit-Kicker-Mannschaft, bei der jeder herzlich willkommen ist vorbeizuschauen, auch wenn man keine Spiele bestreiten will. Der Anklang wächst weiter stetig und durch die Begeisterung für unsere Abteilung konnten wir auch den einen oder anderen Auswärtigen für uns gewinnen. Der Weg geht auch in den nächsten Jahren hoffentlich so weiter. Mit diesem Spiel konnten wir unser Vereinsleben über Jahre hinweg erweitern und stärken. Sowas ist manchmal sogar wichtiger, als ein kurzweiliger Aufstieg und ganz sicher mehr wert als zehn Tore in einem Spiel – jedenfalls für mich. Deshalb war es aus meiner Sicht mein „Spiel des Lebens“. Da im kommenden Jahr im Rahmen unserer 75-Jahrfeier vermutlich die große Revanche gefordert wird, könnte es vielleicht zum nächsten Spiel des Lebens kommen (lacht).

anpfiff.info bedankt sich herzlichst bei Yannick Greiner für das Interview!

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Steckbrief Y. Greiner

Yannick Greiner
Alter
30
Geburtsort
Coburg
Wohnort
Coburg
Familie
ledig, 0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
172 cm
Gewicht
71 kg
Beruf
Architekt
Hobbies
Studium und Vorstandschaft
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
Knapp 25 Jahre Vereinstreue mit allen Tiefen und Höhen des Amateursports.
Ich bin in Meilschnitz aufgewachsen und durch meinen Vater zum Fußball gekommen. Beim Laufen-Lernen war quasi der Ball schon dabei. Im Verein angefangen habe ich dann mit fünf Jahren, als wir in Meilschnitz 1999 wieder eine Jugendabteilung gründeten - einige von den damaligen "Gründungsmitglieder" sind heute noch bei uns im Verein und aktiv am Ball. Angefangen habe ich auf der Libero-Position, weil ich den Ball scheinbar ganz gut einschätzen und noch besser wegdreschen konnte. Ich bin seit 1999 beim SV Meilschnitz und habe dort alle Jugendmannschaften und Herrenmannschaften durchlaufen und nun zieht es mich aufgrund von einigen Verletzungen und Verschleißerscheinungen eher in die AH-Mannschaft. Auf diesem Weg habe ich aber zahlreiche Spiele bestreiten dürfen. Sportlich bzw. ergebnistechnisch gesehen war die Saison im Herrenbereich 2013/2014   (A-Klasse) freilich die beste und beachtlichste. In 30 Spielen  gelangen uns dort 30 Siege und mit persönlich mit meinen 67 Toren die torreichste. Die für mich schönste Meisterschaft gewannen wir aber bereits einige Jahre zuvor, als wir mit der B-Jugend in jedem Spiel an die Grenzen gehen mussten und am Ende im letzten Spiel erst die Meisterschaft klarmachen konnten. Damals war jedes Spiel eine spannende und enge Zitterpartie mit vielen schönen Jubel- und Feiermomenten. Zu diesem Zeitpunkt, wie auch die meiste andere Zeit, war mein Vater mein bzw. unser Trainer. Er hat mich auch am meisten geprägt und ich konnte sehr viel von ihm lernen. Besonders in den jungen Jahren schaut man natürlich immer auf. Mit dem Erwachsenwerden tritt man dann allmählich aus diesem Schatten und versucht seine eigenen Wege und Ideen umzusetzen.


Spielerstationen Y. Greiner

15/16
U19, KG
 
14/15
U19, KG
 
13/14
U19, KL
 
12/13
U19, KL
 
11/12
U19, KK
 
10/11
U19, KG
 

Karriere in Zahlen Y. Greiner

Spiele
258
Spiele gewonnen
141
Spiele unentschieden
41
Spiele verloren
76
Tore gesamt
273
Vereine
1
Aufstiege
1
Abstiege
0

Bilanz SV Meilschnitz

Saison
Pl. 
Liga
2024/25
2. 
Kreisklasse 1 Coburg-Kronach-Lichtenfels
 
2023/24
4. 
Kreisklasse 1 Coburg-Kronach-Lichtenfels
 
2022/23
9. 
Kreisklasse 1 Coburg-Kronach-Lichtenfels
 
2021/22
9. 
Kreisklasse 1 Coburg-Kronach-Lichtenfels
 
2019/21
3. 
Kreisklasse 1 Coburg-Kronach-Lichtenfels
 
2018/19
11. 
Kreisklasse 1 Coburg-Kronach-Lichtenfels
 
2017/18
12. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
2016/17
10. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
2015/16
10. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
2014/15
7. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
2013/14
1. 
A-Klasse 1 Coburg-Lichtenfels
2012/13
3. 
A-Klasse 4 Coburg-Lichtenfels
 
2011/12
4. 
A-Klasse 4 Coburg-Lichtenfels
 
2010/11
15. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
2009/10
2. 
A-Klasse 4 Coburg-Lichtenfels
2008/09
16. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
2007/08
12. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
2006/07
10. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
2005/06
10. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
2004/05
6. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
2003/04
3. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
2002/03
18. 
Kreisliga Coburg-Lichtenfels
2001/02
13. 
Kreisliga Coburg-Lichtenfels
 
2000/01
2. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
1999/00
6. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
1998/99
3. 
Kreisklasse 1 Coburg-Lichtenfels
 
1997/98
6. 
B-Klasse 1 (KK) Coburg-Lichtenfels
 
1996/97
4. 
B-Klasse 1 (KK) Coburg-Lichtenfels
 
1970/71
16. 
Bezirksliga Oberfranken West
1969/70
6. 
Bezirksliga Oberfranken West
 
1968/69
12. 
Bezirksliga Oberfranken West
 
1967/68
2. 
Bezirksliga Oberfranken West
 
1966/67
5. 
Bezirksliga Oberfranken West
 
1965/66
10. 
Bezirksliga Oberfranken West
 
1964/65
6. 
Bezirksliga Oberfranken West
 
1963/64
6. 
Bezirksliga Oberfranken West
 


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