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Artikel veröffentlicht am 09.07.2010 um 10:00 Uhr
anpfiff fragt nach ...: Betrug? Oder doch nicht?
Zwei Spieltage vor Schluss kam es in der letzten Saison in der A-Klasse 5 zwischen dem ASV Herpersdorf und dem TSV Marloffstein zu einem kuriosen Vorfall, der in den Lokalzeitungen Wellen schlägt. anpfiff sprach mit den Beteiligten.
Von Christoph Konnerth

So etwas hat Gruppenspielleiter Manfred Kressner noch nicht erlebt!
anpfiff.info
„So ein schei… Wetter“ dachten sich wahrscheinlich die Verantwortlichen des ASV Herpersdorf, des TSV Marloffstein und der eingeteilte Schiedsrichter, als sie am stark verregneten 19. Mai aufeinandertrafen und beschlossen, das Nachholspiel lieber im Sportheim, als auf dem Rasen auszutragen. Für beide Vereine war die Runde zu diesem Zeitpunkt praktisch gelaufen, da sie die Saison im Niemandsland der Tabelle abschließen sollten. Aufgrund der Tabellensituation und der Unbespielbarkeit der beiden Plätze in Herpersdorf, einigten sich die drei Parteien folglich auf ein 0:0-Unentschieden. Um die Sache abzuschließen, füllte der Schiedsrichter noch ordnungsgemäß den Spielberichtsbogen aus, sogar die angeblichen Einwechslungen wurden dabei sauber notiert.

„Ich bin aus allen Wolken gefallen…“

Doch dieser Vorfall sollte bald die Runde machen, da sich eine der Redaktion nicht bekannte Person an den zuständigen Spielleiter Manfred Kressner wandte und ihm den Vorfall schilderte. „Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich das erfahren hab“, beschreibt er rückblickend im Gespräch mit anpfiff seine erste Reaktion auf das Geschehen, bevor er diesen beim Sportgericht meldete. „Ich bin sehr enttäuscht über das Verhalten und werde mein Möglichstes tun, sowas in Zukunft zu verhindern“, so Kressner weiter.

„Der Schiedsrichter ist die ärmste Sau“

„Einzig und allein aufgrund der sehr widrigen Witterungsbedingungen, der damit verbundenen Unbespielbarkeit des Platzes und einer erneuten Spielverlegung und natürlich wegen der Tabellensituation der beiden Teams haben wir dieser Aktion zugestimmt.“, erzählt Konrad Weisel, Vorsitzender und Platzwart des ASV Herpersdorf. „Ich möchte hier auch nochmal betonen, dass es unter regulären Bedingungen nie zu so einem Vorfall gekommen wäre. In keinster Weise. Aber es ging für beide Vereine um nix mehr und wir wollten natürlich auch keinem schaden.“
Thomas Preuß bedauert den Vorfall.
anpfiff.info
Auch der Spielleiter des TSV Marloffstein, Thomas Preuß, schlägt in die gleiche Kerbe. „Der Platz in Herpersdorf war einfach unbespielbar und eine erneute Spielverlegung kam nicht mehr zustande, da die Runde bis zum 31.05. beendet sein musste und die beiden vorgeschlagenen Nachholtermine konnten von beiden Mannschaften aus diversen Gründen nicht mehr wahrgenommen werden. Nur deshalb und aufgrund der Tabellensituation haben wir uns auf diese Lösung geeinigt. Mir tut vor allem der Schiedsrichter leid. Der ist jetzt die ärmste Sau.“

Nach Meldung des Vorfalls beim zuständigen Sportgericht, wurde das Spiel X:X gewertet, den Vereinen der entsprechende Punktgewinn wieder abgezogen und gegen beide eine Geldstrafe in Höhe von 200€ verhängt. Gegen den eingeteilten Schiedsrichter wurde eine Sperre bis zum 28.02.2011 verhängt.

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